New York (BoerseGo.de) - Am US-Aktienmarkt könnte die fulminante Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage zu Beginn des um 15.30 Uhr startenden Handels in New York vorerst zum Stillstand kommen. Darauf deuten etwas schwächere Futures hin. Der Nasdaq-Future büßte zuletzt 0,4 Prozent ein. Der S&P-Future verlor 0,1 Prozent.
Als eintrübende Faktoren sind schlechter als erwartet ausgefallene Umsätze der beiden Technologieriesen Microsoft und Amazon.com anzuführen. Damit wurde am Vortag nach Börsenschluss die Serie positiver Zahlenüberraschungen zum abgelaufenen Quartal unterbrochen.
Beim weltgrößten Softwarehersteller Microsoft ist der Umsatz im abgelaufenen Quartal um 17 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar eingebrochen. Damit wurden die von Bloomberg erhobenen Prognosen um über 1 Milliarde verfehlt. Microsoft fallen vorbörslich um 7,1 Prozent auf 23,75 Dollar.
Der größte Online-Händler Amazon.com musste im zweiten Quartal neben einem schwächer als erwartet ausgefallenen Umsatz einen Gewinnrückgang von 10 Prozent hinnehmen. Die Aktien von Amazon.com verbilligten sich vorbörslich um 6,5 Prozent auf 87,76 Dollar.
Zu einer weiteren nachbörslichen Enttäuschung kam es beim Netzwerkhersteller Juniper Networks Inc. Dessen Hier lag der Hauptgrund für die enttäuschende Reaktion im Verfehlen von Prognosen zur Bruttomarge. Auch bei Broadcom Corp. ging es nachbörslich in den Keller. Hier brach der Gewinn wegen der schwachen Nachfrage um 90 Prozent ein.
Der S&P 500-Index hat sich nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers von vergangenen September und den damit verbundenen nachfolgenden Kursstürzen mit dem vortägigen 2,3 Prozent-Satz um mittlerweile rund 50 Prozent erholt. Die kräftige Aufwärtsbewegung basiert vor allem auf eine Rekordserie an besser als erwartet ausgefallenen Zahlen zum abgelaufenen Quartal und den Hoffnungen auf ein nahendes Ende der Rezession. Jene technische Analysten die eine Beibehaltung der Aufwärtsbewegung als wahrscheinlich erachten begründen ihre Sichtweise unter anderem mit dem Argument, dass eine ständig größer werdende Zahl von Anlegern in den Markt zu investieren gedenkt und Anzeichen für eine Kaufpanik auszumachen sind.
Gemäß den von Bloomberg erhobenen historischen Mustern steht der Aktienmarkt heute vor Gewinnmitnahmen. So ist der S&P 500-Index seit dem Beginn der Kreditkrise im August 2007 nach jeweiligen deutlichen Tageszuwächsen von 2,3 Prozent oder darüber hinaus an den folgenden Tagen um durchschnittlich 0,3 Prozent gesunken. Zudem drang der US-Leitindex am Vortag mit einer Spanne von 3,5 Prozent innerhalb der bis 1010 Punkten reichenden durchschnittlichen Jahresendziele von 10 von Bloomberg befragten Wall Street-Aktienstrategen vor. Zudem sei der S&P 500-Index mit einem derzeitigen Kurs-Gewinnverhältnis von 16,2 keineswegs mehr günstig. Im Jahr 2000 habe das Kurs-Gewinnverhältnis 19,3 betragen.