DJ Börse Frankfurt/Wochenausblick: Konjunkturelle Zuversicht und Aktienpreise steigen
10. August 2009. FRANKFURT (Börse Frankfrut). Allmählich scheint sich der Glauben an die Solidität der Erholung bei Anlegern wie Beobachtern zu festigen. Fundamental bestätigen nun erste "harte" Daten wie das Bruttoinlandsprodukt die Frühindikatoren. Auch technische Analysten zeichnen ein freundlicheres, weniger skeptisches Bild. Umso stärker wird der Druck auf Portfoliomanager, die nicht oder nur mit sehr kleinen Positionen im Markt engagiert sind. Warten auf Einstiegsgelegenheit Auch Thomas Nagel, Börsenhändler bei Equinet, geht davon aus, dass extrem viele Portfoliomanager noch gar nicht investiert seien, sieht aber keine rettende Konsolidierung, die diesen Akteuren den Einstieg verbilligen würde. "Glaubt Ihr wirklich, die Kurse fallen soweit, dass ihr einsteigen könnt?" Zuerst warteten diese Markteilnehmer auf Zahlen - wie am vergangen Freitag auf die Arbeitsmarktdaten, danach diskutierten sie einfach weiter, wie sich der Markt entwickeln werde. "Warten, warten, warten!" Fallen dann die Aktienpreise kurzfristigen, steigen diese Investoren nicht ein, sondern sagen, sie hätten ja gewusst, dass der Markt überkauft gewesen sei. Bewegt er sich seitwärts, sagen sie, Aktien sind zu teuer. "Die Kursschübe kommen von Anlegern mit Short-Positionen, die eindecken müssen", skizziert Nagel. Allmählich erreiche aber die Börse ein interessantes Niveau, denn so langsam müssen Investoren ohne Engagements ihre Zurückhaltung aufgeben, wenn sie ihre Performance gegenüber der Benchmark retten wollen. Ein wenig Luft nach oben Martin Siegert, technischer Analyst bei der LBBW, sieht den Leitindex DAX® von einem Verlaufshoch zum nächstem eilen, weitere Kurszielzonen lägen bei 5.521 bzw. im Extrem um 5.588/5.601 Punkten. Der Index befände sich aber bereits in einer divergenten Phase. "Die Preise und die Indikatoren laufen auseinander, d.h. die Preise steigen und die Indikatoren ziehen nicht mit." Das weise auf die Spätphase eines Trends hin. "Spekulative Investoren sollten nach Auftreten eines Daily-Reversal-Signals in eine spekulative Short-Position wechseln und somit auf eine Korrektur setzen - bzw. den Bruch der 5.313er Marke mit einem knappen Stopp handeln", empfiehlt Siegert auf Wochensicht. Am Montag startet der DAX mit einer Atempause in die Woche, am Vormittag ist der Leitindex knapp einen Prozent im Minus bei 5.415 Punkten. Der japanische Nikkei hat am Morgen knapp 1 Prozent im Plus geschlossen. Fundamentale Entlastung Derzeit überwiegt bei den Ökonomen der Konsens, dass die Kurshausse an den Börsen durch eine wirtschaftliche Erholung gestützt werde. Konjunkturdaten wie die Industrieproduktion und Kapazitätsauslastungen signalisieren z.B. nach Ansicht der DekaBank, dass in der Mehrzahl der Volkswirtschaften die Besserung in vollem Gang ist. Dennoch blieben die Probleme im Finanzsektor und ihre Auswirkungen auf die Kreditverfügbarkeit ein gewichtiger Bremsfaktor, der einen dynamischen Aufschwung verhindere. An den Aktienmärkten hätte allerdings eine Vielzahl von positiven Überraschungen bei den Unternehmensergebnissen die Kurse aus dem kurzzeitigen Tief herausgeführt. Die steigende Gewissheit einer Erholung sei der Nährboden für einen tendenziellen Anstieg der weltweiten Aktienmarktindizes auf Sicht der nächsten zwölf Monate. Wichtige Termine der Woche Montag, 10. August *Quartalszahlen von TUI. * Weitere Termine sowie die aktuellen Daten kurz nach ihrer Veröffentlichung finden Sie auf www.boerse-frankfurt.de/termine. © 10. August 2009/Edda Vogt Disclaimer Die nachfolgenden News werden Ihnen direkt von der Redaktion von boerse-frankfurt.de bereitgestellt. Die hierin enthaltenen Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Keine der hierin enthaltenen Informationen begründet ein Angebot zum Verkauf oder die Werbung von Angeboten zum Kauf eines Wertpapiers.
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August 10, 2009 05:40 ET (09:40 GMT)
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