New York (BoerseGo.de) - Die Wall Street machte heute lange einen verunsicherten Eindruck, gewann aber zum Schluss dennoch wieder den Blick fürs (positive) Ganze. Aber alles der Reihe nach:
Vorbörslich wurden die Futures durch verblüffend gute Wirtschaftsdaten aus „Good Old Europe“ beschwingt. „Die Rezession ist in Deutschland und Frankreich beendet“, verkündeten Reuters, Bloomberg und andere Agenturen. Reuters & Co. verwiesen dabei auf die Überraschung des Vormittags: Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich stieg das BIP im 2. Quartal unerwartet um jeweils 0,3 Prozent. Damit sei das Wachstum zurückgekehrt, erklärte Reuters.
Dämpfer aus Obama-Country
Kurz vor Börsenbeginn bekam die Börsenstimmung aber einen Dämpfer aus Obama-Country - und das gleich doppelt.
Die heute - wie jeden Donnerstag - gemeldeten wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen stiegen unerwartet auf 558.000 (Vorwoche: 554.000, Konsenserwartung: 545.000). Der gleitende 4-Wochendurchschnitt dieser Größe erhöhte sich auf 565.000 (Vorwoche: 556.500 ). Die Zahl der kontinuierlich gemeldeten Empfänger von Arbeitslosengeld sank allerdings um 141.000 auf 6,202 Millionen. Deren 4-Wochendurchschnitts-Größe ging auf 6,259 Millionen zurück (Vorwoche: 6,287 Millionen).
Das dämpfte natürlich die Hoffnungen auf eine Erholung des - wegen der schwachen Arbeitsmarktentwicklung - anämischen Konsums.
Dazu trug auch die heutige Enttäuschung Nr. 2 bei. Die gleichzeitig gemeldeten Einzelhandelsumsätze vom Juli fielen deutlich schlechter als erwartet aus: Die Umsätze der Einzelhändler sanken im Berichtsmonat um 0,1 Prozent gegenüber den Vormonat. Erwartet wurde dagegen ein Anstieg um 0,8 Prozent. Der Juni wurde allerdings auf plus 0,8 Prozent revidiert (von: plus 0,6 Prozent).
Ohne die volatilen Autoverkäufe gingen die Einzelhandelsumsätze gleich um 0,6 Prozent zurück (Erwartung: Anstieg um 0,1 Prozent, Juni: plus 0.5 Prozent).
Allerdings hatten Wal-Mart & Co. bereits vergangene Woche schwache Juli-Umsätze gemeldet. Warum die Volkswirte diese Zahlen nicht in ihren Konsens einarbeiteten, bleibt deren Geheimnis.
Zahlreiche (positive) Gegenkräfte
Es gab andereseits genügend Gegenkräfte, die schließlich die Stimmung wieder aufpolierten und damit die Börsenbarometer letztlich wieder über die Wasserlinien hievten.
Stützend wirkte etwa die heutige Auktion von Staatsschuldverschreibungen (Rekordvolumen von 30-jährigen Anleihen), die zu fallenden Zinsen über die Bühne ging, also gut ankam. Weil damit die gigantischen staatlichen Rettungspakete scheibchenweise (Auktionen) finanziert werden, gab es eine gewisse Hysterie über angebliche Probleme bei der Geldbeschaffung. Bislang (die Auktionen laufen schon seit Wochen) gibt es dafür keine Bestätigung.
Stützend wirkten auch wieder die heutigen Quartalsberichte der Unternehmen. Wal-Mart und andere Berichterstatter reihten sich heute wieder in die Phalanx der Unternehmen ein, deren Gewinne über der Messlatte der Analysten lagen. Mit den heutigen Q2-Zahlen des Discount-Riesen ging die Berichts-Saison inoffiziell zu Ende (inoffiziell mit Alcoa gestartet). Die Ausbeute war beeindruckend: Etwa drei Viertel der Unternehmen verdiente mehr als erwartet
Stützend wirkte auch der Hedgefond-Investor John Paulson, der heute meldete, dass er die Gunst der Stunde nutzte und Anteile an der Bank of America und anderen US-Finanzkonzernen erworben hat. Das hob die Stimmung für den richtungsweisenden Banksektor. Dazu trugen fallende Zinsen für Interbankengeschäfte bei, die sinkende Risiken signalisieren.
„Ende-der Welt-Phase“ beendet
„Es gab zwar bei den Konjunkturdaten heute einen leichten Rückschlag, aber es wird jetzt zur Konsens-Meinung, dass wir in diesem Quartal die Rezession verlassen“, kommentierte E. William Stone, Chef-Investment-Stratege beim Fondsverwalter PNC Financial Services Group gegenüber Bloomberg. „Wir haben jetzt die Krise durchschritten, diese Ende-der Welt-Phase, und kaufen heute Aktien, wegen der Erwartung künftigen Wachstums“, so Stone.
Konsequenz: Der Dow Jones Industrial Average avancierte 0,39 Prozent auf 9.398 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 kletterte 0,69 Prozent auf 1.012 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index gewann 0,53 Prozent auf 2.009 Punkte.
Dow Jones Average: Gunst der Stunde
Tops:
Der Top des Dow war wieder einmal die Bank of America, heute mit einem Tagesgewinn von 6,7 Prozent auf 17,00 Dollar. Dort regte die Meldung, an, dass der Investor John Paulson über seinen Hedgefonds die Gunst der Stunde (Schnäppchenpreise) nutzte und bei der Großbank einstieg.
Alcoa avancierte 5,8 Prozent auf 13,71 Dollar. Der Aluminium-Riese profitierte von steigenden Metallpreise, die vom schwachen Dollar angeregt wurden.
Wal-Mart gewann 2,7 Prozent auf 51,88 Dollar. Der größte Einzelhändler der Welt verdiente in Q2 mehr als von der Wall Street erwartet (je Aktie 88 Cents statt 86 Cents) und hob seinen Gewinnausblick leicht an.
Flops:
Gestern noch der Top des Dow, heute der Flop: United Technologies. Der Mischkonzern verlor 1,3 Prozent auf 57,40 Dollar.
Caterpillar, ebenfalls gestern unter den Tops, büßte 0,9
Prozent auf 47,17 Dollar ein.
Etwas Spielcasino muss eben sein.
S&P 500: Erfolg findet seine Nachahmer
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR avancierte 2 Prozent.
Tops:
Regions Financial kletterte 7,9 Prozent auf 5,20 Dollar. Die Regionalbank, vor allem im Südosten der USA tätig, zählt zu den Finanzkonzernen, die im Portefeuille des Hedgefond-Investors John Paulson Aufnahme fanden.
Ford gewann 2,6 Prozent auf 7,90 Dollar Erfolg findet seine Nachahmer. Der Autokonzern meldete, dass die US-Variante der deutschen Abwrackprämie, dort im Volksmund „Cash for Clunckers (etwa: Bargeld für Schrottmühlen) genannt, sehr erfolgreich ist. Die Dearborner hoben daher ihre Produktion in der 2. Jahreshälfte um 26 Prozent an.
Texas Instruments stieg 2,8 Prozent auf 24,54 Dollar. Der an der New York Stock Exchange notierte Halbleiterveteran wurde beim Broker von „Underperform“ auf „Neutral“ aufgewertet.
Urban Outfitters verteuerte 2,98 Prozent auf 29,06 Dollar. Der Fashionhändler schlug heute im Rahmen seiner Q2-Zahlen die Gewinnerwartungen (je Aktie 29 Cents statt 26 Cents). Der Umsatz stieg - wie erwartet - um 1 Prozent.
Harris sprang 12,1 Prozent auf 34,19 Dollar. Der Militär-Radio-Hersteller ist nicht von der Gunst der Verbraucher abhängig, sondern vom US-Verteidigungs-Ministerium. Der Broker Morgan Joseph glaubt, dass Harris mit kräftigen Pentagon-Aufträgen rechnen kann. Daher wurde die Aktie von „Halten“ auf „Kaufen“ angehoben mit Kursziel 40 Dollar.
Dr Pepper Snapple hüpfte 6,2 Prozent auf 24,98 Dollar. Der Getränkekonzern (7UP, Sunkist, Canada Dry, Schweppes), eine Tochter der britischen Cadburys Gruppe, meldete heute einen überraschend deutlichen Gewinnanstieg (auf 62 Cents je Aktie, Vorjahr: 42 Cents, Konsenserwartung: 50 Cents), vor allem wegen niedrigerer Verpackungkosten und gesunkener Einkaufspreise für die Bestandteile seiner Produkte. Gleichzeitig wurde der Ausblick für das Gesamtjahr angehoben.
Nasdaq: Broker mit Verspätung
Die technologielastige Computerbörse profitierte heute von einer Rallye bei den Chip-Titeln. Dort treibt die Erkenntnis, dass es wieder in der Weltwirtschaft - und damit auch bei PCs und dergleichen aufwärts geht - die Kurse Richtung Norden.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, kletterte 2,2 Prozent auf 302 Punkte.
Dell avancierte 3,3 Prozent auf 14,29 Dollar.
Apple setzte seine Klettertour fort, heute mit plus 1,9 Prozent auf 168,42 Dollar. Es mangelte zwar an konkreten Nachrichten, kein Mangel bestand aber an (wohlwollenden ) Spekulationen. Seit Tagen treiben unter anderem Gerüchte über ein sogenanntes Apple „Tablet“, also einen mobilen Rechner, der vorwiegend aus einem Bildschirm besteht, den Kurs in die Höhe.
Heute berichtete das Wall Street Journal, man höre, dass die Kalifornier einen wichtigen Medientermin (Keynote Event) für die Woche zum 7. September ankündigen. Als Quelle wurden informierte Kreise aus der Musikindustrie genannt. Vor 2 Jahren wurde ein solcher Termin etwa zur Vorstellung des iPod Touch verwendet.
Außerdem verbreitete eine Internet-Quelle das Gerücht, Apple habe 5 Millionen iPhones an der Provider China Unicom verkauft. Die Geräte sollen ab September im Reich der Mitte auf den Markt kommen, hieß es.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, bröckelte 0,1 Prozent auf 71,65 Dollar. Dabei verpuffte ein wohlwollender Analysenkommentar.
Der Broker Kaufman Brothers bekräftigte seine Empfehlung „Kaufen“ und schraubte das Kursziel von 79 Dollar auf 87 Dollar. Dort glaubt man, dass sich der Gewinn der Kanadier im laufenden Quartal am oberen Rand der in Aussicht gestellten Spanne bewegt. Die neuesten BlackBerry-Versionen erhalten laut Kaufman Brothers recht positive Feedbacks. Außerdem beobachte man starke Verkäufe über den Geschäfts- und Netzpartner Verizon.
Palm stoppte seinen mehrtägigen Kursrutsch und gewann heute 5,5 Prozent auf 13,55 Dollar. Damit kam der Broker Morgan Joseph zu spät, der noch auf den gestrigen Zug nach Süden aufspringen wollte. Bei dem verspäteten Broker wurde die Aktie von „Halten“ auf „Verkaufen“ degradiert mit Kursziel 7,50 Dollar. Morgan Joseph glaubt, dass sich die Verkäufe des neuen Smartphones Pre, dem Hoffnungsträger der Kalifornier, signifikant verlangsamten. Vermutlich waren diese Überlegungen der Grund für die vorausgegangene Kursschwäche.
Microsoft verbesserte sich 0,4 Prozent auf 23,62 Dollar.
Internet: Licht und Schatten
Amazon.com musste einen Teil des gestrigen Kurssprungs (plus 2,9 Prozent) wieder abgeben und verlor 1,6 Prozent auf 84,60 Dollar. Der E-Commerce-Pionier stand im Schatten der schwachen Einzelhandels- und Job-Daten.
Der Rivale Ebay gab 0,8 Prozent auf 22,16 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix stagnierte bei 46,28 Dollar.
Google avancierte 0,8 Prozent auf 462,28 Dollar.
Yahoo gewann 2,5 Prozent auf 15,04 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, bröckelte 0,4 Prozent auf 347,22 Dollar.
Öl: Konjunkturhoffnungen schlagen Lagerbestände
Steigende Lagerbestände hin oder her, das Öl wird teurer. Ausschlaggebend sind eben die wachsenden Konjunkturhoffnungen. An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich der September-Kontrakt für Crude um 49 Cents und schloss auf 70,65 Dollar.
Gold: Schwacher Dollar hilft Preis auf die Beine
Der Gold-Kontrakt für Dezember profitierte heute wieder vom schwachen Dollar und verteuerte sich heute an der New York Mercantile Exchange um 4,00 Dollar und schloss auf 956,50 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 954,35 Dollar.
Vorbörslich wurden die Futures durch verblüffend gute Wirtschaftsdaten aus „Good Old Europe“ beschwingt. „Die Rezession ist in Deutschland und Frankreich beendet“, verkündeten Reuters, Bloomberg und andere Agenturen. Reuters & Co. verwiesen dabei auf die Überraschung des Vormittags: Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich stieg das BIP im 2. Quartal unerwartet um jeweils 0,3 Prozent. Damit sei das Wachstum zurückgekehrt, erklärte Reuters.
Dämpfer aus Obama-Country
Kurz vor Börsenbeginn bekam die Börsenstimmung aber einen Dämpfer aus Obama-Country - und das gleich doppelt.
Die heute - wie jeden Donnerstag - gemeldeten wöchentlichen Arbeitslosenmeldungen stiegen unerwartet auf 558.000 (Vorwoche: 554.000, Konsenserwartung: 545.000). Der gleitende 4-Wochendurchschnitt dieser Größe erhöhte sich auf 565.000 (Vorwoche: 556.500 ). Die Zahl der kontinuierlich gemeldeten Empfänger von Arbeitslosengeld sank allerdings um 141.000 auf 6,202 Millionen. Deren 4-Wochendurchschnitts-Größe ging auf 6,259 Millionen zurück (Vorwoche: 6,287 Millionen).
Das dämpfte natürlich die Hoffnungen auf eine Erholung des - wegen der schwachen Arbeitsmarktentwicklung - anämischen Konsums.
Dazu trug auch die heutige Enttäuschung Nr. 2 bei. Die gleichzeitig gemeldeten Einzelhandelsumsätze vom Juli fielen deutlich schlechter als erwartet aus: Die Umsätze der Einzelhändler sanken im Berichtsmonat um 0,1 Prozent gegenüber den Vormonat. Erwartet wurde dagegen ein Anstieg um 0,8 Prozent. Der Juni wurde allerdings auf plus 0,8 Prozent revidiert (von: plus 0,6 Prozent).
Ohne die volatilen Autoverkäufe gingen die Einzelhandelsumsätze gleich um 0,6 Prozent zurück (Erwartung: Anstieg um 0,1 Prozent, Juni: plus 0.5 Prozent).
Allerdings hatten Wal-Mart & Co. bereits vergangene Woche schwache Juli-Umsätze gemeldet. Warum die Volkswirte diese Zahlen nicht in ihren Konsens einarbeiteten, bleibt deren Geheimnis.
Zahlreiche (positive) Gegenkräfte
Es gab andereseits genügend Gegenkräfte, die schließlich die Stimmung wieder aufpolierten und damit die Börsenbarometer letztlich wieder über die Wasserlinien hievten.
Stützend wirkte etwa die heutige Auktion von Staatsschuldverschreibungen (Rekordvolumen von 30-jährigen Anleihen), die zu fallenden Zinsen über die Bühne ging, also gut ankam. Weil damit die gigantischen staatlichen Rettungspakete scheibchenweise (Auktionen) finanziert werden, gab es eine gewisse Hysterie über angebliche Probleme bei der Geldbeschaffung. Bislang (die Auktionen laufen schon seit Wochen) gibt es dafür keine Bestätigung.
Stützend wirkten auch wieder die heutigen Quartalsberichte der Unternehmen. Wal-Mart und andere Berichterstatter reihten sich heute wieder in die Phalanx der Unternehmen ein, deren Gewinne über der Messlatte der Analysten lagen. Mit den heutigen Q2-Zahlen des Discount-Riesen ging die Berichts-Saison inoffiziell zu Ende (inoffiziell mit Alcoa gestartet). Die Ausbeute war beeindruckend: Etwa drei Viertel der Unternehmen verdiente mehr als erwartet
Stützend wirkte auch der Hedgefond-Investor John Paulson, der heute meldete, dass er die Gunst der Stunde nutzte und Anteile an der Bank of America und anderen US-Finanzkonzernen erworben hat. Das hob die Stimmung für den richtungsweisenden Banksektor. Dazu trugen fallende Zinsen für Interbankengeschäfte bei, die sinkende Risiken signalisieren.
„Ende-der Welt-Phase“ beendet
„Es gab zwar bei den Konjunkturdaten heute einen leichten Rückschlag, aber es wird jetzt zur Konsens-Meinung, dass wir in diesem Quartal die Rezession verlassen“, kommentierte E. William Stone, Chef-Investment-Stratege beim Fondsverwalter PNC Financial Services Group gegenüber Bloomberg. „Wir haben jetzt die Krise durchschritten, diese Ende-der Welt-Phase, und kaufen heute Aktien, wegen der Erwartung künftigen Wachstums“, so Stone.
Konsequenz: Der Dow Jones Industrial Average avancierte 0,39 Prozent auf 9.398 Punkte, der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 kletterte 0,69 Prozent auf 1.012 Punkte und der technologielastige Nasdaq Composite Index gewann 0,53 Prozent auf 2.009 Punkte.
Dow Jones Average: Gunst der Stunde
Tops:
Der Top des Dow war wieder einmal die Bank of America, heute mit einem Tagesgewinn von 6,7 Prozent auf 17,00 Dollar. Dort regte die Meldung, an, dass der Investor John Paulson über seinen Hedgefonds die Gunst der Stunde (Schnäppchenpreise) nutzte und bei der Großbank einstieg.
Alcoa avancierte 5,8 Prozent auf 13,71 Dollar. Der Aluminium-Riese profitierte von steigenden Metallpreise, die vom schwachen Dollar angeregt wurden.
Wal-Mart gewann 2,7 Prozent auf 51,88 Dollar. Der größte Einzelhändler der Welt verdiente in Q2 mehr als von der Wall Street erwartet (je Aktie 88 Cents statt 86 Cents) und hob seinen Gewinnausblick leicht an.
Flops:
Gestern noch der Top des Dow, heute der Flop: United Technologies. Der Mischkonzern verlor 1,3 Prozent auf 57,40 Dollar.
Caterpillar, ebenfalls gestern unter den Tops, büßte 0,9
Prozent auf 47,17 Dollar ein.
Etwas Spielcasino muss eben sein.
S&P 500: Erfolg findet seine Nachahmer
Der Banken ETF Financial Select Sector SPDR avancierte 2 Prozent.
Tops:
Regions Financial kletterte 7,9 Prozent auf 5,20 Dollar. Die Regionalbank, vor allem im Südosten der USA tätig, zählt zu den Finanzkonzernen, die im Portefeuille des Hedgefond-Investors John Paulson Aufnahme fanden.
Ford gewann 2,6 Prozent auf 7,90 Dollar Erfolg findet seine Nachahmer. Der Autokonzern meldete, dass die US-Variante der deutschen Abwrackprämie, dort im Volksmund „Cash for Clunckers (etwa: Bargeld für Schrottmühlen) genannt, sehr erfolgreich ist. Die Dearborner hoben daher ihre Produktion in der 2. Jahreshälfte um 26 Prozent an.
Texas Instruments stieg 2,8 Prozent auf 24,54 Dollar. Der an der New York Stock Exchange notierte Halbleiterveteran wurde beim Broker von „Underperform“ auf „Neutral“ aufgewertet.
Urban Outfitters verteuerte 2,98 Prozent auf 29,06 Dollar. Der Fashionhändler schlug heute im Rahmen seiner Q2-Zahlen die Gewinnerwartungen (je Aktie 29 Cents statt 26 Cents). Der Umsatz stieg - wie erwartet - um 1 Prozent.
Harris sprang 12,1 Prozent auf 34,19 Dollar. Der Militär-Radio-Hersteller ist nicht von der Gunst der Verbraucher abhängig, sondern vom US-Verteidigungs-Ministerium. Der Broker Morgan Joseph glaubt, dass Harris mit kräftigen Pentagon-Aufträgen rechnen kann. Daher wurde die Aktie von „Halten“ auf „Kaufen“ angehoben mit Kursziel 40 Dollar.
Dr Pepper Snapple hüpfte 6,2 Prozent auf 24,98 Dollar. Der Getränkekonzern (7UP, Sunkist, Canada Dry, Schweppes), eine Tochter der britischen Cadburys Gruppe, meldete heute einen überraschend deutlichen Gewinnanstieg (auf 62 Cents je Aktie, Vorjahr: 42 Cents, Konsenserwartung: 50 Cents), vor allem wegen niedrigerer Verpackungkosten und gesunkener Einkaufspreise für die Bestandteile seiner Produkte. Gleichzeitig wurde der Ausblick für das Gesamtjahr angehoben.
Nasdaq: Broker mit Verspätung
Die technologielastige Computerbörse profitierte heute von einer Rallye bei den Chip-Titeln. Dort treibt die Erkenntnis, dass es wieder in der Weltwirtschaft - und damit auch bei PCs und dergleichen aufwärts geht - die Kurse Richtung Norden.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, kletterte 2,2 Prozent auf 302 Punkte.
Dell avancierte 3,3 Prozent auf 14,29 Dollar.
Apple setzte seine Klettertour fort, heute mit plus 1,9 Prozent auf 168,42 Dollar. Es mangelte zwar an konkreten Nachrichten, kein Mangel bestand aber an (wohlwollenden ) Spekulationen. Seit Tagen treiben unter anderem Gerüchte über ein sogenanntes Apple „Tablet“, also einen mobilen Rechner, der vorwiegend aus einem Bildschirm besteht, den Kurs in die Höhe.
Heute berichtete das Wall Street Journal, man höre, dass die Kalifornier einen wichtigen Medientermin (Keynote Event) für die Woche zum 7. September ankündigen. Als Quelle wurden informierte Kreise aus der Musikindustrie genannt. Vor 2 Jahren wurde ein solcher Termin etwa zur Vorstellung des iPod Touch verwendet.
Außerdem verbreitete eine Internet-Quelle das Gerücht, Apple habe 5 Millionen iPhones an der Provider China Unicom verkauft. Die Geräte sollen ab September im Reich der Mitte auf den Markt kommen, hieß es.
Der Smartphone-Rivale Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, bröckelte 0,1 Prozent auf 71,65 Dollar. Dabei verpuffte ein wohlwollender Analysenkommentar.
Der Broker Kaufman Brothers bekräftigte seine Empfehlung „Kaufen“ und schraubte das Kursziel von 79 Dollar auf 87 Dollar. Dort glaubt man, dass sich der Gewinn der Kanadier im laufenden Quartal am oberen Rand der in Aussicht gestellten Spanne bewegt. Die neuesten BlackBerry-Versionen erhalten laut Kaufman Brothers recht positive Feedbacks. Außerdem beobachte man starke Verkäufe über den Geschäfts- und Netzpartner Verizon.
Palm stoppte seinen mehrtägigen Kursrutsch und gewann heute 5,5 Prozent auf 13,55 Dollar. Damit kam der Broker Morgan Joseph zu spät, der noch auf den gestrigen Zug nach Süden aufspringen wollte. Bei dem verspäteten Broker wurde die Aktie von „Halten“ auf „Verkaufen“ degradiert mit Kursziel 7,50 Dollar. Morgan Joseph glaubt, dass sich die Verkäufe des neuen Smartphones Pre, dem Hoffnungsträger der Kalifornier, signifikant verlangsamten. Vermutlich waren diese Überlegungen der Grund für die vorausgegangene Kursschwäche.
Microsoft verbesserte sich 0,4 Prozent auf 23,62 Dollar.
Internet: Licht und Schatten
Amazon.com musste einen Teil des gestrigen Kurssprungs (plus 2,9 Prozent) wieder abgeben und verlor 1,6 Prozent auf 84,60 Dollar. Der E-Commerce-Pionier stand im Schatten der schwachen Einzelhandels- und Job-Daten.
Der Rivale Ebay gab 0,8 Prozent auf 22,16 Dollar.
Die Online-Videothek Netflix stagnierte bei 46,28 Dollar.
Google avancierte 0,8 Prozent auf 462,28 Dollar.
Yahoo gewann 2,5 Prozent auf 15,04 Dollar.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, bröckelte 0,4 Prozent auf 347,22 Dollar.
Öl: Konjunkturhoffnungen schlagen Lagerbestände
Steigende Lagerbestände hin oder her, das Öl wird teurer. Ausschlaggebend sind eben die wachsenden Konjunkturhoffnungen. An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich der September-Kontrakt für Crude um 49 Cents und schloss auf 70,65 Dollar.
Gold: Schwacher Dollar hilft Preis auf die Beine
Der Gold-Kontrakt für Dezember profitierte heute wieder vom schwachen Dollar und verteuerte sich heute an der New York Mercantile Exchange um 4,00 Dollar und schloss auf 956,50 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 954,35 Dollar.
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)