Frankfurt (BoerseGo.de) - Schade, dass der deutsche Aktienmarkt früher schloss als die Wall Street, damit verpasste er die Vorschusslorbeeren, die dort verteilt wurden (nachfolgender Wall Street Bericht).
Bis zum Xetra-Schluss bröckelte der DAX heute homöopathische 0,08 Prozent auf 5.711 Punkte. Im Vergleich zur Vorwoche gab es aber einen Gewinn von 4,5 Prozent. Lang & Schwarz indizieren heute Nacht eine Verbesserung auf 5.729 Punkten.
Der Tagessieger wurde quasi in einem Foto-Finish entschieden. Zum Schluss hatte Adidas mit plus 1,01% die Nase vorne, hauchdünn vor der Deutschen Börse plus 1,00%. Bei dem Sportartikelhersteller gab es wohl einige Rückkäufe.
In den Vortagen war der Konsumwert in Ungnade gefallen, weil das Management am Mittwoch eine Wandelanleihe vorzeitig kündigte, was Spekulationen auf eine ungeliebte Umwandlung der Schuldverschreibung in Aktien hervorrief. Heute schien man das etwas milder zu sehen.
Der Handelsplatzbetreiber wiederum dürfte wohl an der nachhaltigen Rally der Aktienmärkten verdienen.
Der Flop des Tages hieß K+S, verkauft wurden auch Salzgitter und Volkswagen. Nach den Gewinnen der Vortage wurden wohl einige Einsätze abgeräumt, zumal das Klima zum DAX-Schluss noch labil war.
Wall Street: Auf dem richtigen Weg
New York (BoerseGo.de) - Heute beging die Wall Street wieder mal einen Jahrestag. Vor genau 2 Jahren (9.10.2007) erreichte der S&P 500 sein All-time Closing High von 1,565.15 Punkten. Nach dem tiefen Plumps des Winters ist das Barometer davon fast Lichtjahre entfernt. Aber seit März hat der Index wieder den richtigen Weg eingeschlagen - und so auch heute.
Mangels aktueller Daten von Belang wurden heute einerseits noch die positiven News der Woche nachgefeiert, etwa der ISM Einkaufsmanager Index vom Montag, der eine Rückkehr des US-Dienstleistungssektors zum Wachstum indiziert, ein überraschender Gewinnausweis bei Alcoa, rückläufige Arbeitslosenmeldungen und das erste monatliche Wachstum der Einzelhandelsumsätze seit einem Jahr.
Andererseits gab es heute Vorschusslorbeeren für die Q3-Saison, die kommende Woche in Fahrt kommt, dazu zählen Schwergewichte wie Intel, JP Morgan, Google, IBM oder General Electric. Schon seit Tagen treiben die Wetten auf eine gelungene Berichtssaison die Kurse in die Höhe, nach dem famosen Startschuss durch Alcoa wurden wohl einige Einsätze erhöht.
Strategen: Gründe für die Fortsetzung der Rally
„Die Q3-Saison dürfte sehr stark ausfallen“, sagte bereits am Wochenanfang Noman Ali vom Fondsverwalter MFC Global Investment Management (Bloomberg). “Wenn die Wirtschaft gerade aus einer Rezession kommt, sind die Analysten viel zu konservativ. Die Gewinnschätzungen für das 4. Quartal und 2010 werden in die Höhe gehen müssen, weil die Ergebnisse, die in den kommenden Tagen berichtet werden, besser ausfallen als erwartet“. so Ali.
Andere Experten schließen sich dem Optimismus an:
“Die Aktienkurse werden noch höher gehen,” erklärte Jeffrey Saut, Chief Investment Stratege beim Broker Raymond James & Associates. “Wir bekommen jetzt einen Erneuerungs-Zyklus bei der Technologie (etwa Ersatz veralteter PCs). Außerdem sind die Vergleichszahlen vom Vorjahr niedrig. Hinzu kommt, dass neue Fonds-Mittel an der Markt strömen. Der S&P 500 wird daher bis Ende des Jahres über die Marke 1.200 steigen“, so Saut.
„Eine steigende Industrieproduktion und eine Erholung bei der US-Beschäftigung wird die Aktien weltweit weiter in die Höhe treiben“, erklärte auch die Analysefirma Absolute Strategy Research in London (ASR) laut Bloomberg. Die Unternehmen werden ihre Läger wieder auffüllen müssen, hieß es. „Die Spekulation, dass sich die Rezession bis ins kommende Jahr hinein zieht, hatte dazu geführt, dass die Vorräte stärker abgebaut wurden als notwendig“, sagte ASR-Stratege David Bowers.
Analysten: Höhere Ratings & Kursziele
Der wachsende Optimismus der Strategen wird auch von den Analysten (die Einzelwerte beurteilen) übernommen und führte heute wieder zu zahlreichen Broker-Upgrades. Barclays Capital-Analyst Ben Reitzes beförderte etwa den gesamten IT Hardware-Sector von Neutral auf Positiv. Vor allem die Nachfrage nach Servern und Speicher-Ausrüstungen ziehe an. Der Aufwärtstrend sollte sich in 2010 fortsetzen, so Reitzes.
Und die Deutsche Bank erklärte, man sei überzeugt, dass die Gewinne der Halbleiterhersteller die Erwartungen der Wall Street schlagen werden.
Hinzu kamen Broker-Upgrades für weitere Nasdaq-100 Schwergewichte wie Google, Research in Motion oder Baidu (China-Suchmaschinen). Auch zu General Electric (Dow Jones) gab es einen positiven Analystenkommentar.
Dow auf 1-Jahres-Hoch, beste Woche seit Juni
Die Chip-Werte waren die Zugpferde der Wall Street (plus 3,3%). Die Banken kamen, nach Überwindung einer vorübergehenden Schwäche, gut voran (plus 1%), der Russell 2000, der kleinere und riskanter Unternehmen bündelt, gewann 1,2%. Vernachlässigt wurde dagegen der konjunktursensible Transport-Sektor (plus 0,2%). Die Eigenheimbauer stagnierten , Öldienstleister verloren 0,9%, auch bei Gold/Silber drückte der stärkere Dollar (minus 0,5%).
Der Dow Jones Industrial Average kletterte 0,8 Prozent auf 9.864 Punkte, das höchste Niveau der vergangenen 52 Wochen. Der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 avancierte 0,56 Prozent auf 1.071 Punkte. Der technologielastige Nasdaq Composite Index stieg 0,72 Prozent auf 2.139 Punkte.
Vergleich zur Vorwoche:
Dow Jones plus 4 Prozent
S&P 500 plus 4,5 Prozent. Die beste Woche seit Juni
Nasdaq plus 4,5 Prozent
Dow Jones Average: Erneuerungs-Zyklus
Tops:
Die von Barclays, Deutsche Bank & Co. geweckten Hoffnungen auf den Erneuerungs-Zyklus, also Austausch von PCs und anderen Alt-Geräten trieben heute vor allem die Techno-Schwergewichte in die Höhe:
Der Top des Dow war IBM mit einem Tagesgewinn von 2,98 Prozent auf Dollar. Barclays Capital-Analyst Ben Reitzes bleibt zwar bei dem Rating „Neutral“, schraubte aber das Kursziel von $119 auf $140 hoch.
Hewlett-Packard (Weltmarktführer bei PCs & Druckern) kletterte auf Platz 2 und gewann 1,98 Prozent auf 47,38 Dollar.
Der Netzwerkausrüster Cisco Systems (Internet-Infrastruktur) avancierte 1,52 Prozent auf 24,03 Dollar.
Chevron schaffte mit plus 1,83 Prozent auf 72,76 Dollar den dritten Platz. Der Energie-Riese erwartet, dass die Gewinne im kürzlich abgeschlossenen 3. Quartal deutlich über dem Vorquartal liegen. Als Gründe dafür nannte der im Dow Jones erfasste kalifornische Öl-Goliath den höheren Ölpreis plus Gewinne aus dem Verkauf von Vermögenswerten und steuerliche Gründe.
Im 2. Quartal wurden $1.75 Mrd., oder 87 Cents je Aktie verdient. Der von Reuters ermittelte Konsens der Analysten stellt für Q3 einen Gewinnanstieg auf $ 1,47 je Aktie in Aussicht.
Flops:
AT&T setzte die Kursschwäche der Vortage fort und verlor heute 1,08 Prozent auf 25,66 Dollar. Der Telefonriese muss seine Netze für billige oder gar kostenlosen Internet-Dienste öffnen, wie etwa Internet-Telefonie (Net Neutralitiy).
S&P 500: Überzogene Befürchtungen
Tops:
Neben Technologie (Nasdaq) und Banken waren auch die Krankenkassen gefragt. Wieder half Barclays. Die Briten erklärten, die Gesundheitsaktien seien zu stark gefallen. Die Befürchtungen über drohende Einschränkungen durch den US-Kongress (Obamas Gesundheitspolitik) seien überzogen.
WellPoint gewann 3,6 Prozent auf 46,33 Dollar.
Humana stieg 3,8 Prozent auf 37,29 Dollar.
Nasdaq: Flinke Netze
Die technologielastige Computerbörse lebte heute wieder auf, auch dank zahlreicher Broker Upgrades, vor allem aus dem Hause Barclays Capital. Die Briten lupften den gesamten IT-Hardware-Sektor Neutral auf Positiv und die Deutsche Bank erklärte, man sei überzeugt, dass die Gewinne der Halbleiterhersteller die Erwartungen der Wall Street schlagen werden.
Das beflügelte vor allem den Chipsektor:
Intel plus 1,5 Prozent auf 20,17 Dollar.
Dessen kleinerer Rivale Advanced Micro Devices (AMD) plus 6,7 Prozent auf 5,88 Dollar.
Broadcom plus 3,5 Prozent auf 29,54 Dollar.
Lam Research stieg 4,6 Prozent auf 36,19 Dollar. Die Credit Suisse beförderte den Halbleiterausrüster von Neutral auf Outperform und das Kursziel von $23 auf $41. Lam sollte schneller wachsen als der Sektor, bereits deshalb, weil das Unternehmen nicht übermäßig (nicht gehebelt) von Intel abhängig sei. Lam gewinne außerdem Marktanteile bei Kunden wie Samsung oder Micron.
Novellus Systems gewann 4,4 Prozent auf 21,33 Dollar. Der Halbleiterausrüster wurde beim Broker Pacific Crest von Sector Perform auf Outperform aufgewertet, mit Kursziel $29. Das Wertpapierhaus sieht eine wachsende Nachfrage dessen Kunden, etwa der Speicherhersteller. Ausserdem gewinne Novellus Marktanteile, hieß es.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, kletterte 3,3 Prozent auf 326 Punkte.
NetApp gewann 4,6 Prozent auf 28,84 Dollar. Der Datenspeicher-Spezialist gab gestern anlässlich seiner Analysten-Konferenz einen positiven Ausblick ab. Dafür erhielt der Technologiekonzern den Applaus der Analysten. Die Credit Suisse bleibt zwar Neutral, hob aber das Kursziel von $21 auf $25. Barclays, ebenfalls Neutral, lupfte das Kursziel von $25 auf $31.
Die Citigroup bekräftigte dagegen das Buy-Rating und verbesserte das Kursziel von $30 auf $35. Der Broker ThinkEquity hob sein Rating auf Buy.
Der Netzwerkausrüster Riverbed Technology kletterte 6,5 Prozent auf 23,87 Dollar. Dessen Produkte helfen den Unternehmen die Geschwindigkeit ihrer Netzwerke zu beschleunigen, ohne mehr Bandbreite (Kapazitäten) zu kaufen. Laut Bloomberg wurde heute darauf spekuliert, dass der Branchenrivale Juniper Networks die Kalifornier übernimmt.
Microsoft bröckelte 0,3 Prozent auf 25,59 Dollar. Barclays äußerte sich skeptisch zum angeblich durchschlagenden Erfolg von Windows 7 und präferiert die Hardware, wegen des Erneuerungs-Zyklus.
Wachsende Familie
Die wachsende Familie der Smartphone-Hersteller zeigte sich uneins:
Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, bröckelte 0,2 Prozent auf 68,51 Dollar. Die Kanadier stehen seit Wochen nicht in der Gunst der Wall Street. Ängste über einen verschärften Wettbewerb drücken auf die Aktie. Heute bekam der BlackBerry-Hersteller zwar Rückendeckung, allerdings mit wenig Erfolg.
„Die Aktie ist jetzt wieder zu billig“, erklärte heute der Broker Robert W. Baird und lupfte die Technologie-Aktie von Neutral auf Outperform, hält aber an seinem Kursziel $84 fest. „Wir teilen zwar die Sorgen über einen langfristigen Konkurrenzdruck auf dem Smartphone-Markt, glauben aber, dass die allgemeinen Wachstumsaussichten stark bleiben. Außerdem ist die aktuelle Bewertung der Aktie einladend“, hieß es. Laut Robert W. Baird stiegen die globalen Smartphone-Verkäufe in Q2 weltweit um 26,9% gegenüber Vorjahr, wobei sowohl Research In Motion als auch der Rivale Apple Marktanteile zu Lasten der restlichen Anbieter gewannen.
Ex-Analyst Henry Blodget (heute Journalist und Betreiber des Blog-Imperiums Silicon Alley Insider) bekam heute die Gelegenheit zu einem Bloomberg-TV-Interview. Dort (und in seinem populären Blog) vertrat Blodget die Meinung, „Microsoft soll Research in Motion kaufen“.
Der Grund: Bei den Handys wachse der Rivale Apple explosiv (Marktanteil sprang binnen eines Jahres von 7% auf 23%!) und hänge daher die Konkurrenz ab. Wenn Microsoft sich in diesem Wachstumsmarkt (Smartphones & dergleichen) etablieren wolle, sollten die Redmonter den BlackBerry-Hersteller übernehmen (Marktanteil 20%).
Der Smartphone-Rivale Apple avancierte 0,6 Prozent auf 190,47 Dollar.
Palm gewann 0,4 Prozent auf 17,07 Dollar.
Motorola stieg 1,2 Prozent auf 8,48 Dollar. Der Technologiekonzern, lange Zeit als Handybauer ins Hintertreffen geraten, mischt jetzt auch auf dem profitablen und rasch wachsenden Markt für Smartphones mit. Glaubt man dem Broker RBC Capital Markets schlagen sich die Schaumburger dabei recht gut. Das Wertpapierhaus hob jedenfalls das Kursziel von $10 auf $11. Eine Marktbeobachtung zeige, dass Motorola sein Ziel erreiche, nämlich im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2009 1,5 Mio. Stück seines Geräts (bestückt mit dem Google-Betriebssystem Android) zu verkaufen.
Internet: Positive Rückkopplung
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets wurden von verschiedenen Broker-Upgrades und sonstigen Kommentaren durcheinander gewirbelt.
Das galt vor allem für den Bereich Portale/Suchmaschinen und Content:
Google gewann 0,4 Prozent auf 516,25 Dollar. Langsam freunden sich die Analysten wieder mit dem Suchmaschinen-King an. Die Aktie hatte in den vergangenen Monaten unter dem ungewohnt schlappen Umsatzwachstum gelitten.
Heute bekräftigte die Credit Suisse ihr Outperform-Rating und katapultierte das Kursziel gleich von $475 auf $600. Weil sich die Gesamtwirtschaft wieder erholt, sollte das Umsatzwachstum der Kalifornier beschleunigt wachsen, glaubt Credit Suisse-Analyst Spencer Wang. Die Werbewirtschaft insgesamt hinke zwar hinter dem Konjunkturaufschwung her, die Anzeigen, die in den Suchaufträgen geschaltet werden, sollten aber zu den Werbemedien zählen, die am frühesten von einer Erholung profitieren.
Der Dienstleister profitiere von einer positiven Rückkopplung (virtuous cycle). Wegen steigender Konsumentenausgaben, schalteten die Werbekunden nicht nur mehr Anzeigen, sondern bezahlten auch höhere Preise dafür. Das sollte sich schon in den Q3-Ergebnissen bemerkbar machen.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, kletterte 3,5 Prozent auf 427,07 Dollar. Das All-Time -Hoch des Nasdaq-100 Titels betrug $ 429.19 und wurde im Oktober 2007 erreicht.
Die Citigroup schraubte ihr Kursziel von $385 auf $480 hoch und bekräftigte das Buy-Rating. Obwohl sich der Aktienkurs in diesem Jahr mehr als verdreifacht hat, sieht Citigroup-Analystin Catherine Leung noch Spielraum. Bei den kommenden Quartalszahlen seien Überraschungen möglich, die zeigen, dass sich das Wachstum in den kommenden 12 Monaten weiter beschleunigt, schrieb Leung in einer Notiz an ihre Klienten.
Der Broker CLSA Asia-Pacific Markets hob das Kursziel von $430 auf $480 und bestätigte ebenfalls das Buy-Rating. Das Wachstum in China sollten die Anzeigenaufträge steigern.
Yahoo plumpste dagegen 4 Prozent auf 16,87 Dollar. Der Aktionär, Milliardär und Großinvestor Carl Icahn, der im vergangenen Jahr mit dem Versuch gescheitert war, den Portalbetreiber mit Microsoft zu verbandeln, äußerte sich anscheinend gegenüber dem TV-Kanal CNBC negativ. Yahoo erfahre Herausforderungen, wenn es darum geht mit Google und Microsoft um die Internet-Werbeaufträge zu konkurrieren, hieß es. Enttäuschte Liebe.
Der E-Commerce entwickelte sich ebenfalls durchwachsen:
Das Online-Kaufhaus Amazon.com avancierte 0,5 Prozent auf 95,71 Dollar. Seit Jahresanfang kletterte der E-Commerce-Pionier 86%. In dieser Woche belebten die sich bessernden Einzelhandels- und Job-Daten (mehr Kaufkraft). Außerem beflügelte am Mitwoch die Meldung, dass der Amazon-E-Book-Reader Kindle jetzt in über 100 Länder verschickt wird. Die Citigroup hob ihre Schätzung für die verkaufte Kindle Stückzahl an. Im kommenden Jahr sollte das Gerät rund 5% zu den Amazon-Umsätzen beitragen.
Der Rivale Ebay verlor dagegen 1,6 Prozent auf 24,42 Dollar. Bereits gestern hob Broker Kaufman Brothers das Rating von Hold auf Buy und das Kursziel von $22 auf $29.
Die Online-Videothek Netflix stieg 1,9 Prozent auf 46,91 Dollar. Der Broker Kaufman Brothers glaubt, dass die Geschäfte der Kalifornier rasant wachsen. Das ergäbe eine Analyse von Suchaufträgen bei Google. Es bestünde eine 92%ige Korrelation zwischen der Google-Suche zu Netflix und dessen Umsatzwachstum.
In Q3 sei die Zahl der Google-Suchaufträge für Netflix um 47% gegenüber Vorjahr gestiegen. Das bedeute zugleich eine Beschleunigung gegenüber Q2 (41%). Daraus ließe sich ein starkes Umsatzwachstum bei Netflix in Q3 ableiten, hieß es.
Rohstoffe: Getrennte Wege
Öl: Im Windschatten des Aktienmarkts
Das Öl bewegte sich wieder im Windschatten des Aktienmarkts. An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich der November-Kontrakt für Crude um 24 Cents und schloss auf 71,93 Dollar.
Gold: Dollarstärke stoppt Rekordflug
Die Dollarstärke stoppte den Rekordflug - für heute. Der Gold-Kontrakt für Dezember fiel heute an der New York Mercantile Exchange um 7,60 Dollar und schloss auf 1.048,71 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 1.049,45 Dollar.
Ausblick:
Montag:
Dienstag:
Quartalszahlen: Intel, Johnson & Johnson (Dow-Mitglied: Pharma)
Mittwoch:
14:30 Uhr Einzelhandelsumsätze September. 20:00 Uhr Protokoll der vergangenen Notenbanksitzung
Quartalszahlen: JP Morgan, Xilinx (Chips)
Donnerstag:
14:30 Uhr Arbeitslosenmeldungen der Vorwoche, 16:00 Uhr Index der Philadelphia Fed Oktober (Frühindikator: Wirtschaftsentwicklung im Ballungsgebiet)
17:00 Uhr Ölvorräte der Vorwoche
Quartalszahlen: Advanced Micro Devices (AMD, Intel-Rivale), Citigroup, Goldman Sachs, Google, IBM
Freitag:
15:15 Uhr Industrieproduktion September
Quartalszahlen: Bank of America, General Electric, Mattel
Bis zum Xetra-Schluss bröckelte der DAX heute homöopathische 0,08 Prozent auf 5.711 Punkte. Im Vergleich zur Vorwoche gab es aber einen Gewinn von 4,5 Prozent. Lang & Schwarz indizieren heute Nacht eine Verbesserung auf 5.729 Punkten.
Der Tagessieger wurde quasi in einem Foto-Finish entschieden. Zum Schluss hatte Adidas mit plus 1,01% die Nase vorne, hauchdünn vor der Deutschen Börse plus 1,00%. Bei dem Sportartikelhersteller gab es wohl einige Rückkäufe.
In den Vortagen war der Konsumwert in Ungnade gefallen, weil das Management am Mittwoch eine Wandelanleihe vorzeitig kündigte, was Spekulationen auf eine ungeliebte Umwandlung der Schuldverschreibung in Aktien hervorrief. Heute schien man das etwas milder zu sehen.
Der Handelsplatzbetreiber wiederum dürfte wohl an der nachhaltigen Rally der Aktienmärkten verdienen.
Der Flop des Tages hieß K+S, verkauft wurden auch Salzgitter und Volkswagen. Nach den Gewinnen der Vortage wurden wohl einige Einsätze abgeräumt, zumal das Klima zum DAX-Schluss noch labil war.
Wall Street: Auf dem richtigen Weg
New York (BoerseGo.de) - Heute beging die Wall Street wieder mal einen Jahrestag. Vor genau 2 Jahren (9.10.2007) erreichte der S&P 500 sein All-time Closing High von 1,565.15 Punkten. Nach dem tiefen Plumps des Winters ist das Barometer davon fast Lichtjahre entfernt. Aber seit März hat der Index wieder den richtigen Weg eingeschlagen - und so auch heute.
Mangels aktueller Daten von Belang wurden heute einerseits noch die positiven News der Woche nachgefeiert, etwa der ISM Einkaufsmanager Index vom Montag, der eine Rückkehr des US-Dienstleistungssektors zum Wachstum indiziert, ein überraschender Gewinnausweis bei Alcoa, rückläufige Arbeitslosenmeldungen und das erste monatliche Wachstum der Einzelhandelsumsätze seit einem Jahr.
Andererseits gab es heute Vorschusslorbeeren für die Q3-Saison, die kommende Woche in Fahrt kommt, dazu zählen Schwergewichte wie Intel, JP Morgan, Google, IBM oder General Electric. Schon seit Tagen treiben die Wetten auf eine gelungene Berichtssaison die Kurse in die Höhe, nach dem famosen Startschuss durch Alcoa wurden wohl einige Einsätze erhöht.
Strategen: Gründe für die Fortsetzung der Rally
„Die Q3-Saison dürfte sehr stark ausfallen“, sagte bereits am Wochenanfang Noman Ali vom Fondsverwalter MFC Global Investment Management (Bloomberg). “Wenn die Wirtschaft gerade aus einer Rezession kommt, sind die Analysten viel zu konservativ. Die Gewinnschätzungen für das 4. Quartal und 2010 werden in die Höhe gehen müssen, weil die Ergebnisse, die in den kommenden Tagen berichtet werden, besser ausfallen als erwartet“. so Ali.
Andere Experten schließen sich dem Optimismus an:
“Die Aktienkurse werden noch höher gehen,” erklärte Jeffrey Saut, Chief Investment Stratege beim Broker Raymond James & Associates. “Wir bekommen jetzt einen Erneuerungs-Zyklus bei der Technologie (etwa Ersatz veralteter PCs). Außerdem sind die Vergleichszahlen vom Vorjahr niedrig. Hinzu kommt, dass neue Fonds-Mittel an der Markt strömen. Der S&P 500 wird daher bis Ende des Jahres über die Marke 1.200 steigen“, so Saut.
„Eine steigende Industrieproduktion und eine Erholung bei der US-Beschäftigung wird die Aktien weltweit weiter in die Höhe treiben“, erklärte auch die Analysefirma Absolute Strategy Research in London (ASR) laut Bloomberg. Die Unternehmen werden ihre Läger wieder auffüllen müssen, hieß es. „Die Spekulation, dass sich die Rezession bis ins kommende Jahr hinein zieht, hatte dazu geführt, dass die Vorräte stärker abgebaut wurden als notwendig“, sagte ASR-Stratege David Bowers.
Analysten: Höhere Ratings & Kursziele
Der wachsende Optimismus der Strategen wird auch von den Analysten (die Einzelwerte beurteilen) übernommen und führte heute wieder zu zahlreichen Broker-Upgrades. Barclays Capital-Analyst Ben Reitzes beförderte etwa den gesamten IT Hardware-Sector von Neutral auf Positiv. Vor allem die Nachfrage nach Servern und Speicher-Ausrüstungen ziehe an. Der Aufwärtstrend sollte sich in 2010 fortsetzen, so Reitzes.
Und die Deutsche Bank erklärte, man sei überzeugt, dass die Gewinne der Halbleiterhersteller die Erwartungen der Wall Street schlagen werden.
Hinzu kamen Broker-Upgrades für weitere Nasdaq-100 Schwergewichte wie Google, Research in Motion oder Baidu (China-Suchmaschinen). Auch zu General Electric (Dow Jones) gab es einen positiven Analystenkommentar.
Dow auf 1-Jahres-Hoch, beste Woche seit Juni
Die Chip-Werte waren die Zugpferde der Wall Street (plus 3,3%). Die Banken kamen, nach Überwindung einer vorübergehenden Schwäche, gut voran (plus 1%), der Russell 2000, der kleinere und riskanter Unternehmen bündelt, gewann 1,2%. Vernachlässigt wurde dagegen der konjunktursensible Transport-Sektor (plus 0,2%). Die Eigenheimbauer stagnierten , Öldienstleister verloren 0,9%, auch bei Gold/Silber drückte der stärkere Dollar (minus 0,5%).
Der Dow Jones Industrial Average kletterte 0,8 Prozent auf 9.864 Punkte, das höchste Niveau der vergangenen 52 Wochen. Der - für den breiten US-Aktienmarkt repräsentative - S&P 500 avancierte 0,56 Prozent auf 1.071 Punkte. Der technologielastige Nasdaq Composite Index stieg 0,72 Prozent auf 2.139 Punkte.
Vergleich zur Vorwoche:
Dow Jones plus 4 Prozent
S&P 500 plus 4,5 Prozent. Die beste Woche seit Juni
Nasdaq plus 4,5 Prozent
Dow Jones Average: Erneuerungs-Zyklus
Tops:
Die von Barclays, Deutsche Bank & Co. geweckten Hoffnungen auf den Erneuerungs-Zyklus, also Austausch von PCs und anderen Alt-Geräten trieben heute vor allem die Techno-Schwergewichte in die Höhe:
Der Top des Dow war IBM mit einem Tagesgewinn von 2,98 Prozent auf Dollar. Barclays Capital-Analyst Ben Reitzes bleibt zwar bei dem Rating „Neutral“, schraubte aber das Kursziel von $119 auf $140 hoch.
Hewlett-Packard (Weltmarktführer bei PCs & Druckern) kletterte auf Platz 2 und gewann 1,98 Prozent auf 47,38 Dollar.
Der Netzwerkausrüster Cisco Systems (Internet-Infrastruktur) avancierte 1,52 Prozent auf 24,03 Dollar.
Chevron schaffte mit plus 1,83 Prozent auf 72,76 Dollar den dritten Platz. Der Energie-Riese erwartet, dass die Gewinne im kürzlich abgeschlossenen 3. Quartal deutlich über dem Vorquartal liegen. Als Gründe dafür nannte der im Dow Jones erfasste kalifornische Öl-Goliath den höheren Ölpreis plus Gewinne aus dem Verkauf von Vermögenswerten und steuerliche Gründe.
Im 2. Quartal wurden $1.75 Mrd., oder 87 Cents je Aktie verdient. Der von Reuters ermittelte Konsens der Analysten stellt für Q3 einen Gewinnanstieg auf $ 1,47 je Aktie in Aussicht.
Flops:
AT&T setzte die Kursschwäche der Vortage fort und verlor heute 1,08 Prozent auf 25,66 Dollar. Der Telefonriese muss seine Netze für billige oder gar kostenlosen Internet-Dienste öffnen, wie etwa Internet-Telefonie (Net Neutralitiy).
S&P 500: Überzogene Befürchtungen
Tops:
Neben Technologie (Nasdaq) und Banken waren auch die Krankenkassen gefragt. Wieder half Barclays. Die Briten erklärten, die Gesundheitsaktien seien zu stark gefallen. Die Befürchtungen über drohende Einschränkungen durch den US-Kongress (Obamas Gesundheitspolitik) seien überzogen.
WellPoint gewann 3,6 Prozent auf 46,33 Dollar.
Humana stieg 3,8 Prozent auf 37,29 Dollar.
Nasdaq: Flinke Netze
Die technologielastige Computerbörse lebte heute wieder auf, auch dank zahlreicher Broker Upgrades, vor allem aus dem Hause Barclays Capital. Die Briten lupften den gesamten IT-Hardware-Sektor Neutral auf Positiv und die Deutsche Bank erklärte, man sei überzeugt, dass die Gewinne der Halbleiterhersteller die Erwartungen der Wall Street schlagen werden.
Das beflügelte vor allem den Chipsektor:
Intel plus 1,5 Prozent auf 20,17 Dollar.
Dessen kleinerer Rivale Advanced Micro Devices (AMD) plus 6,7 Prozent auf 5,88 Dollar.
Broadcom plus 3,5 Prozent auf 29,54 Dollar.
Lam Research stieg 4,6 Prozent auf 36,19 Dollar. Die Credit Suisse beförderte den Halbleiterausrüster von Neutral auf Outperform und das Kursziel von $23 auf $41. Lam sollte schneller wachsen als der Sektor, bereits deshalb, weil das Unternehmen nicht übermäßig (nicht gehebelt) von Intel abhängig sei. Lam gewinne außerdem Marktanteile bei Kunden wie Samsung oder Micron.
Novellus Systems gewann 4,4 Prozent auf 21,33 Dollar. Der Halbleiterausrüster wurde beim Broker Pacific Crest von Sector Perform auf Outperform aufgewertet, mit Kursziel $29. Das Wertpapierhaus sieht eine wachsende Nachfrage dessen Kunden, etwa der Speicherhersteller. Ausserdem gewinne Novellus Marktanteile, hieß es.
Der Philadelphia Semiconductor Sector Index, der 19 Halbleiter-Titel erfasst, kletterte 3,3 Prozent auf 326 Punkte.
NetApp gewann 4,6 Prozent auf 28,84 Dollar. Der Datenspeicher-Spezialist gab gestern anlässlich seiner Analysten-Konferenz einen positiven Ausblick ab. Dafür erhielt der Technologiekonzern den Applaus der Analysten. Die Credit Suisse bleibt zwar Neutral, hob aber das Kursziel von $21 auf $25. Barclays, ebenfalls Neutral, lupfte das Kursziel von $25 auf $31.
Die Citigroup bekräftigte dagegen das Buy-Rating und verbesserte das Kursziel von $30 auf $35. Der Broker ThinkEquity hob sein Rating auf Buy.
Der Netzwerkausrüster Riverbed Technology kletterte 6,5 Prozent auf 23,87 Dollar. Dessen Produkte helfen den Unternehmen die Geschwindigkeit ihrer Netzwerke zu beschleunigen, ohne mehr Bandbreite (Kapazitäten) zu kaufen. Laut Bloomberg wurde heute darauf spekuliert, dass der Branchenrivale Juniper Networks die Kalifornier übernimmt.
Microsoft bröckelte 0,3 Prozent auf 25,59 Dollar. Barclays äußerte sich skeptisch zum angeblich durchschlagenden Erfolg von Windows 7 und präferiert die Hardware, wegen des Erneuerungs-Zyklus.
Wachsende Familie
Die wachsende Familie der Smartphone-Hersteller zeigte sich uneins:
Research in Motion, Hersteller des Smartphones BlackBerry, bröckelte 0,2 Prozent auf 68,51 Dollar. Die Kanadier stehen seit Wochen nicht in der Gunst der Wall Street. Ängste über einen verschärften Wettbewerb drücken auf die Aktie. Heute bekam der BlackBerry-Hersteller zwar Rückendeckung, allerdings mit wenig Erfolg.
„Die Aktie ist jetzt wieder zu billig“, erklärte heute der Broker Robert W. Baird und lupfte die Technologie-Aktie von Neutral auf Outperform, hält aber an seinem Kursziel $84 fest. „Wir teilen zwar die Sorgen über einen langfristigen Konkurrenzdruck auf dem Smartphone-Markt, glauben aber, dass die allgemeinen Wachstumsaussichten stark bleiben. Außerdem ist die aktuelle Bewertung der Aktie einladend“, hieß es. Laut Robert W. Baird stiegen die globalen Smartphone-Verkäufe in Q2 weltweit um 26,9% gegenüber Vorjahr, wobei sowohl Research In Motion als auch der Rivale Apple Marktanteile zu Lasten der restlichen Anbieter gewannen.
Ex-Analyst Henry Blodget (heute Journalist und Betreiber des Blog-Imperiums Silicon Alley Insider) bekam heute die Gelegenheit zu einem Bloomberg-TV-Interview. Dort (und in seinem populären Blog) vertrat Blodget die Meinung, „Microsoft soll Research in Motion kaufen“.
Der Grund: Bei den Handys wachse der Rivale Apple explosiv (Marktanteil sprang binnen eines Jahres von 7% auf 23%!) und hänge daher die Konkurrenz ab. Wenn Microsoft sich in diesem Wachstumsmarkt (Smartphones & dergleichen) etablieren wolle, sollten die Redmonter den BlackBerry-Hersteller übernehmen (Marktanteil 20%).
Der Smartphone-Rivale Apple avancierte 0,6 Prozent auf 190,47 Dollar.
Palm gewann 0,4 Prozent auf 17,07 Dollar.
Motorola stieg 1,2 Prozent auf 8,48 Dollar. Der Technologiekonzern, lange Zeit als Handybauer ins Hintertreffen geraten, mischt jetzt auch auf dem profitablen und rasch wachsenden Markt für Smartphones mit. Glaubt man dem Broker RBC Capital Markets schlagen sich die Schaumburger dabei recht gut. Das Wertpapierhaus hob jedenfalls das Kursziel von $10 auf $11. Eine Marktbeobachtung zeige, dass Motorola sein Ziel erreiche, nämlich im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2009 1,5 Mio. Stück seines Geräts (bestückt mit dem Google-Betriebssystem Android) zu verkaufen.
Internet: Positive Rückkopplung
Die an der Nasdaq notierten Flaggschiffe des Internets wurden von verschiedenen Broker-Upgrades und sonstigen Kommentaren durcheinander gewirbelt.
Das galt vor allem für den Bereich Portale/Suchmaschinen und Content:
Google gewann 0,4 Prozent auf 516,25 Dollar. Langsam freunden sich die Analysten wieder mit dem Suchmaschinen-King an. Die Aktie hatte in den vergangenen Monaten unter dem ungewohnt schlappen Umsatzwachstum gelitten.
Heute bekräftigte die Credit Suisse ihr Outperform-Rating und katapultierte das Kursziel gleich von $475 auf $600. Weil sich die Gesamtwirtschaft wieder erholt, sollte das Umsatzwachstum der Kalifornier beschleunigt wachsen, glaubt Credit Suisse-Analyst Spencer Wang. Die Werbewirtschaft insgesamt hinke zwar hinter dem Konjunkturaufschwung her, die Anzeigen, die in den Suchaufträgen geschaltet werden, sollten aber zu den Werbemedien zählen, die am frühesten von einer Erholung profitieren.
Der Dienstleister profitiere von einer positiven Rückkopplung (virtuous cycle). Wegen steigender Konsumentenausgaben, schalteten die Werbekunden nicht nur mehr Anzeigen, sondern bezahlten auch höhere Preise dafür. Das sollte sich schon in den Q3-Ergebnissen bemerkbar machen.
Baidu, Chinas Marktführer bei den Suchmaschinen, kletterte 3,5 Prozent auf 427,07 Dollar. Das All-Time -Hoch des Nasdaq-100 Titels betrug $ 429.19 und wurde im Oktober 2007 erreicht.
Die Citigroup schraubte ihr Kursziel von $385 auf $480 hoch und bekräftigte das Buy-Rating. Obwohl sich der Aktienkurs in diesem Jahr mehr als verdreifacht hat, sieht Citigroup-Analystin Catherine Leung noch Spielraum. Bei den kommenden Quartalszahlen seien Überraschungen möglich, die zeigen, dass sich das Wachstum in den kommenden 12 Monaten weiter beschleunigt, schrieb Leung in einer Notiz an ihre Klienten.
Der Broker CLSA Asia-Pacific Markets hob das Kursziel von $430 auf $480 und bestätigte ebenfalls das Buy-Rating. Das Wachstum in China sollten die Anzeigenaufträge steigern.
Yahoo plumpste dagegen 4 Prozent auf 16,87 Dollar. Der Aktionär, Milliardär und Großinvestor Carl Icahn, der im vergangenen Jahr mit dem Versuch gescheitert war, den Portalbetreiber mit Microsoft zu verbandeln, äußerte sich anscheinend gegenüber dem TV-Kanal CNBC negativ. Yahoo erfahre Herausforderungen, wenn es darum geht mit Google und Microsoft um die Internet-Werbeaufträge zu konkurrieren, hieß es. Enttäuschte Liebe.
Der E-Commerce entwickelte sich ebenfalls durchwachsen:
Das Online-Kaufhaus Amazon.com avancierte 0,5 Prozent auf 95,71 Dollar. Seit Jahresanfang kletterte der E-Commerce-Pionier 86%. In dieser Woche belebten die sich bessernden Einzelhandels- und Job-Daten (mehr Kaufkraft). Außerem beflügelte am Mitwoch die Meldung, dass der Amazon-E-Book-Reader Kindle jetzt in über 100 Länder verschickt wird. Die Citigroup hob ihre Schätzung für die verkaufte Kindle Stückzahl an. Im kommenden Jahr sollte das Gerät rund 5% zu den Amazon-Umsätzen beitragen.
Der Rivale Ebay verlor dagegen 1,6 Prozent auf 24,42 Dollar. Bereits gestern hob Broker Kaufman Brothers das Rating von Hold auf Buy und das Kursziel von $22 auf $29.
Die Online-Videothek Netflix stieg 1,9 Prozent auf 46,91 Dollar. Der Broker Kaufman Brothers glaubt, dass die Geschäfte der Kalifornier rasant wachsen. Das ergäbe eine Analyse von Suchaufträgen bei Google. Es bestünde eine 92%ige Korrelation zwischen der Google-Suche zu Netflix und dessen Umsatzwachstum.
In Q3 sei die Zahl der Google-Suchaufträge für Netflix um 47% gegenüber Vorjahr gestiegen. Das bedeute zugleich eine Beschleunigung gegenüber Q2 (41%). Daraus ließe sich ein starkes Umsatzwachstum bei Netflix in Q3 ableiten, hieß es.
Rohstoffe: Getrennte Wege
Öl: Im Windschatten des Aktienmarkts
Das Öl bewegte sich wieder im Windschatten des Aktienmarkts. An der New York Mercantile Exchange verteuerte sich der November-Kontrakt für Crude um 24 Cents und schloss auf 71,93 Dollar.
Gold: Dollarstärke stoppt Rekordflug
Die Dollarstärke stoppte den Rekordflug - für heute. Der Gold-Kontrakt für Dezember fiel heute an der New York Mercantile Exchange um 7,60 Dollar und schloss auf 1.048,71 Dollar. Nachbörslich pendelte das Edelmetall bei 1.049,45 Dollar.
Ausblick:
Montag:
Dienstag:
Quartalszahlen: Intel, Johnson & Johnson (Dow-Mitglied: Pharma)
Mittwoch:
14:30 Uhr Einzelhandelsumsätze September. 20:00 Uhr Protokoll der vergangenen Notenbanksitzung
Quartalszahlen: JP Morgan, Xilinx (Chips)
Donnerstag:
14:30 Uhr Arbeitslosenmeldungen der Vorwoche, 16:00 Uhr Index der Philadelphia Fed Oktober (Frühindikator: Wirtschaftsentwicklung im Ballungsgebiet)
17:00 Uhr Ölvorräte der Vorwoche
Quartalszahlen: Advanced Micro Devices (AMD, Intel-Rivale), Citigroup, Goldman Sachs, Google, IBM
Freitag:
15:15 Uhr Industrieproduktion September
Quartalszahlen: Bank of America, General Electric, Mattel
(© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Maier Gerhard, Redakteur)