Das Solarunternehmen Q-Cells
Als Anzahlung hatte die TecDax-Gesellschaft
AKTIE REAGIERT NICHT EINDEUTIG
Dem Q-Cells-Sprecher zufolge handelte es sich bei dem Liefervertrag um ein sogenanntes Kosten-plus-Modell. Das bedeute, dass Q-Cells sich an den Produktionskosten bei LDK beteiligen und zusätzlich ein festgeschriebene Marge an LDK überweisen sollte. "Dafür hätte es aber eine Fabrik geben müssen, die nur für Q-Cells produziert", sagte der Sprecher. Das sei aber nicht der Fall gewesen. Die gelieferten Wafer seien aus unterschiedlichen Werken gekommen und für Q-Cells damit kein Überblick über die tatsächlich anfallenden Kosten möglich gewesen. Zudem habe es anfänglich sogar so ausgesehen, dass LDK gar nicht hätte liefern können.
Q-Cells-Aktien reagierten nicht eindeutig auf die Nachricht und notierten am frühen Nachmittag mit 4,36 Prozent nahe dem Tagestief im Minus. Ein Händler wertete es positiv, dass der Konzern dank einer Bankgarantie sein Geld zurückbekommen soll. Die Frage sei allerdings, warum das Solarunternehmen den Vertrag beendet. Ein anderer Börsianer sah in der Vertragsauflösung ein neuerliches Anzeichen für die schwache Auslastung der Produktion bei Q-Cells. Ein Unternehmenssprecher erklärte, dass derzeit keine neuen Verträge geplant seien. Er verwies auf die mit anderen Unternehmen geschlossene weiterlaufende Verträge.
AUCH CONGERY IM CLINCH MIT LIEFERANT
Die ursprüngliche Vereinbarung mit LDK sah den Angaben zufolge die Lieferung von Solarwafern auf der Grundlage einer vertraglich fixierten Siliziummenge von insgesamt 43.000 Tonnen in den Jahren 2009 bis 2018 vor. 1.000 Tonnen sollten in diesem Jahr bereits geliefert werden. Siliziumwafer sind die Grundprodukte für Solarzellen, die Q-Cells herstellt. Die Sachsen-Anhalter waren im vergangenen Jahr noch Weltmarktführer, mussten in diesem Jahr aber eine heftigen Umsatzeinbruch hinnehmen und verloren massiv Marktanteile. Zudem stand nach den ersten sechs Monaten ein riesiger Verlust von fast 700 Millionen Euro in der Bilanz.
Der Vertrag war noch in einer Zeit geschlossen worden, als
Silizium Mangelware war. Damals galt es Wettbewerbsvorteile, über
langfristige Lieferkontrakte zu erzielen. Inzwischen hat sich der
Markt aber komplett gedreht. Angesichts eines Überangebots an
Silizium sind die Preise eingebrochen. Hersteller von Zellen und
Modulen versuchen daher, ihre alten Verträge nachzuverhandeln. Nicht
nur bei Q-Cells scheiterte bislang eine gütliche Einigung. Das
Hamburger Solarunternehmen Conergy
ISIN DE0005558662 US50183L1070
AXC0140 2009-11-02/14:59