Nach Auffassung von Händlern auf der Käuferseite sind zur Optimierung der Ausführung eine bessere Aggregation und mehr Innovation erforderlich
In den USA drängt die SEC auf die Messung und Definition von Dark Pool-Aktivitäten, und die gleiche Debatte wird nun auch in Europa geführt, wo bei Wertpapierhändlern auf der Käuferseite eine Hassliebe zum Dark Trading zu beobachten ist. Der Handel im Bereich von Dark Pools wird von der TABB Group, der Research- und Consultinsgesellschaft für die Kapitalmärkte, auf 4,1% des Tagesumsatzes in großen europäischen Märkten geschätzt und dürfte den Prognosen zufolge 2010 um 7% steigen, wenn die Händler auf der Käuferseite die Kenntnisse, Instrumente und Erfahrungen gewonnen haben, um ihr Vertrauen in den Handel mit anonymen Partnern zu erhöhen.
Nach Ansicht von Miranda Mizen, Eigenhändlerin bei TABB und Autorin des neuen Research-Berichts „Trading in the Dark in Europe: Choice and Complexity on the Cusp of Change“, steht das Dark Trading in Europa mit seinem Potenzial gerade erst am Anfang. Die Infrastruktur für den Handel in einem mehrschichtigen europaweiten Marktplatz ist zwar weitgehend eingerichtet, doch die Käuferseite muss noch ihre Instrumente anpassen und aktualisieren und die Verkäuferseite erweitert derzeit die Erfassung durch Algorithmen. Von Händlern erfährt TABB, dass sie noch Zeit brauchen, um sich darauf einzustellen.
Überall im Markt erzielen Algorithmen bessere Ergebnisse bei der Verhütung von Informationsabfluss und der Erkennung von Crossing-Chancen, und die Liquiditäts-Aggregatoren werden differenzierter. Daten sind für diejenigen verfügbar, die wissen, was sie wollen und wann sie es wollen und die nach dem Empfang der Daten die Mittel zu ihrer Verarbeitung haben. Dennoch arbeitet sich die Käuferseite in einem Markt in Europa, der sich sehr stark im Fluss befindet, noch durch eine Fülle von Algorithmen, so dass die TABB Group acht Fragen formuliert hat, die sich Händler auf der Käuferseite zur Dark Trading Strategie ihrer Broker stellen sollten, um zu entscheiden, was, wo, wann und wie ihre Order gehandelt wird.
Miranda Mizen zufolge sollte die bevorstehende aufsichtsbehördliche Prüfung in Europa Klarheit bringen, die Verzichtserklärungen der Finanzmarktrichtlinie revidieren und den unklaren Status der Dark Pools aufheben. Damit würde das Dark Trading als legitime Alternative und Ergänzung der sichtbaren Märkte gesetzlich verankert. „Die Rechtsvorschrift kann die ungehinderte Ausdehnung von Dark Pools einschränken, indem sie im Wettbewerb die Messlatte höher ansetzt, wird jedoch auch Marktteilnehmer mit geringer Liquidität an den Rand drängen.” Die derzeitigen Berichtsstandards, das Spektrum einer gesetzlichen Prüfung und das mangelnde Volumen bei einigen haben eine Ungewissheit darüber, wie groß das Handelsvolumen im Dark Trading Bereich ist, und eine zurückhaltende Beteiligung entstehen lassen.
Nach Schätzungen der TABB Group gibt es 33 Dark Trading Systeme, die von Brokern, multilateralen Handelsplattformen (MTF) im sichtbaren Bereich und Börsen gemeinsam betrieben werden, doch die große Auswahl „trägt de facto nicht zur Qualität des Dark Trading Systems bei“, so Miranda Mizen. Sofern die Rechtsvorschrift nicht zur Barriere wird, erwartet die TABB Group eine weiter steigende Zahl von Dark Trading Systemen; allerdings wird sich „eine Zersplitterung der Liquidität gegen die Käuferseite wenden, da es schwieriger wird, Liquidität zu finden, ohne Informationen preiszugeben”. Das erhöht den Bedarf an intelligenter Aggregation.
Kenntnisse, Instrumente, Sichtbarkeit und Standardisierung schaffen eine höhere Nachfrage nach Differenzierung und Innovation, und dies wird zur Konzentration von Liquidität in den am höchsten entwickelten Systemen führen. Wenn die Herstellung von Transparenz im Markt und die genaue Beleuchtung der Mechanismen in Bezug auf die anonyme Liquidität parallel zu laufen scheint, so liegt das daran, dass der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. „Das Beste kommt erst noch, wenn die Innovation wirklich Fahrt aufnimmt und die Einsätze erhöht werden, um Handelsvolumen in den Dark Trading Bereich zu lenken; allerdings werden nur die differenziertesten Systeme in der Lage sein, den Wert zu bieten, für den die Käuferseite einen Aufschlag zahlt“, erklärt Miranda Mizen abschließend.
Der 25-seitige Bericht mit 12 Anlagen ist eine eingehende Analyse aus Interviews mit 16 Chefhändlern der Käuferseite in Europa und den USA und beinhaltet Daten und Analysen über das Dark Trading aus der Studie der TABB Group „European Equity Trading Study 2009: Counterparties, Capital and Control“, in der 53 Chefhändler in allen großen Märkten Europas interviewt wurden. Die Themen sind der geschätzte Tagesumsatz in Europa; Dark Pools in der gesamten Ausführungskette; mehrere Arten von Dark Pools; Sicherung des Handelsvolumens durch drei Innovationsbereiche, z.B. Funktionalität, Aggregation und Visibilität; Beteiligungsstrukturen für den Dark Pool; die Wahl zwischen dem Handel in sichtbaren oder unsichtbaren Systemen oder beides; und die geschätzte Zunahme des Dark Trading in Europa in den Jahren 2005-2010.
Der Bericht kann von Effektenkunden und vorqualifizierten Medien der TABB Group Research Alliance unter http://www.tabbgroup.com/login.aspx heruntergeladen werden. Wenn Sie ein Executive Summary wünschen oder den Bericht erwerben wollen, gehen Sie bitte zu http://www.tabbgroup.com oder schreiben Sie an info@tabbgroup.com.
Über die TABB Group
Die in New York und London ansässige TABB Group ist die einzige Gesellschaft für Research und strategische Beratung in der Finanzmarktbranche, die sich ausschließlich auf die Kapitalmärkte konzentriert. Die seit 2003 bestehende TABB Group analysiert und quantifiziert auf der Grundlage der bewährten Interview-gestützten Research-Methodologie des “First-Person Knowledge”, die von ihrem Gründer Larry Tabb entwickelt wurde, die Wertschöpfungskette des Investmentbereichs vom Treuhänder, Investmentmanager und Broker bis zu Börse und Depotbank. Dadurch können Unternehmenschefs genauere Kenntnisse über Finanzmarktfragen gewinnen. Weitere Informationen finden Sie unter www.tabbgroup.com.
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