Die Privatbank Sal. Oppenheim sucht weiter nach einem Käufer für ihr Investmentbanking. Die Familiengesellschafter des Luxemburger Instituts hätten das Angebot der australischen Bank Macquarie als zu niedrig zurückgewiesen, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am späten Montagabend aus Finanzkreisen. Knackpunkt sei unter anderem die Bewertung der Kundenbeziehungen gewesen. "Wenn die Gesellschafter das Angebot angenommen hätten, wäre es außerdem zu einem erheblichen Stellenabbau gekommen", hieß es.
Der gebotene Preis habe noch unter der Eigenkapital-Ausstattung der Investmentbank gelegen, hieß es in den Kreisen weiter. Diese wird auf 200 bis 300 Millionen Euro taxiert. Die Ablehnung des Angebots bedeute allerdings nicht das endgültige Aus der Verhandlungen mit den Australiern. "Die Gespräche mit Macquarie werden fortgesetzt", verlautete aus den Kreisen. Ein Sal.-Oppenheim-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren, die Deutsche Bank als neuer Besitzer der Privatbank war am Abend nicht mehr zu erreichen.
Die Deutsche Bank übernimmt für insgesamt 1,3 Milliarden Euro die komplette Privatbank Sal. Oppenheim samt ihrer Töchter. Interessiert ist der Frankfurter Branchenprimus letztlich aber nur an der Vermögensverwaltung des 220 Jahre alten Traditionshauses. Das zweite Standbein Investmentbanking will die Deutsche Bank schnell loswerden, nach Möglichkeit noch vor Abschluss der Übernahme im ersten Quartal des kommenden Jahres./das
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AXC0241 2009-11-16/23:56