Zürich (ots) - Minarettverbot: Wird Swissness zum Fluch?
Der bekannte Bonbonhersteller Halter exportiert seine Süssigkeiten
in zahlreiche muslimische Länder. Auf der Verpackung wirbt die Firma
prägnant mit dem Schweizerkreuz. Doch nun fürchtet CEO Toni Lötscher,
dass der "Swissness"-Faktor vom Segen zum Fluch wird. Am
Abstimmungsabend riefen ihn verunsicherte Geschäftspartner aus dem
arabischen Raum an, so Lötscher gegenüber der "Handelszeitung".
"Dieser Markt ist für uns wichtig, Swissness gehört zum wichtigsten
Verkaufsargument." Werner Hug, Verwaltungsratsdelegierter des
Backwarenherstellers Hug AG, sagt: "Ich habe mich masslos geärgert
über das Abstimmungsergebnis." Bei Hug stehen Neuverhandlungen über
Lieferverträge in den arabischen Raum an, denen Werner Hug nervös
entgegenblickt. Franz Schmid, Co-Geschäftsührer der Föderation
Schweizer Nahrungsmittel-Industrien, bestätigt die aufkeimenden
Befürchtungen: "Die Frage der Swissness erhält nach der Abstimmung
eine neue Dynamik", sagt er. Die Schweiz als Wirtschaftspartnerin
mache sich "unmöglich." Schmid empfiehlt den Lieferanten, direkt bei
den muslimischen Importeuren Bedauern über den Volksentscheid
auszusprechen. Laut dem Industrieverband ist der islamische Raum für
die Schweizer Lebensmittelindustrie ein bedeutender Wachstumsmarkt.
Saudi-Arabien ist bereits die sechstwichtigste Ausfuhrdestination für
Dauerbackwaren.
Orange-CEO Thomas Sieber: "Die Preise werden nach der Fusion
sinken"
Im Interview mit der "Handelszeitung" nimmt der designierte Chef
des neuen Telekomriesen Orange und Sunrise erstmals ausführlich
Stellung zu den Folgen des geplanten Deals. Thomas Sieber ist
überzeugt, dass die Preise im Mobilfunk sinken werden. Und: "Nach der
Fusion wird der Wettbewerb intensiviert." Die Synergien, die man
zusammen erzielen könne, seien "wirklich sehr gross". Sieber wehrt
sich gegen den Vorwurf, Orange habe bisher keine preislich
attraktiven Produkte angeboten: "Anders als Sunrise setzten wir
einfach nicht auf einen möglichst tiefen Minutenpreis, sondern
schnürten attraktive Pakete." Mit einiger Skepsis wurde die geplante
Fusion bei den Beschäftigten der beiden Firmen aufgenommen. Sie
fürchten einen massiven Stellenabbau. Bisher hat sich Sieber dazu nur
sehr zurückhaltend geäussert. Nun gesteht er ein, dass es durch die
Fusion zu einem Arbeitsplatzabbau kommen wird. "Das ist
unvermeidbar." Über die Grossenordnung könne man aber erst
spekulieren. Klar und deutlich dementiert Sieber dagegen Gerüchte,
Orange habe sich nach schlechten Zahlen in den vergangenen Monaten in
eine Fusion geflüchtet: "Beide Unternehmen sind kerngesund und
erfolgreich."
Luftfahrt: Schweiz droht ein akuter Pilotenmangel
Horizon, die Flugschule in Martin Ebners Helvetic Airways Group,
befürchtet, dass es bald einen Mangel an ausgebildeten
Verkehrspiloten haben wird. "Sobald die Industrie nach der Krise
wieder zum normalen Geschäft zurückfindet, dürften Piloten bei
verschiedenen Airlines in der Schweiz Mangelware bleiben", sagt
Silvio Dreier, CEO der Flugschule Horizon, gegenüber der
"Handelszeitung". Er stellt spätestens seit dem Swissair-Grounding
ein krasses Missverhältnis zwischen der zu geringen Anzahl neu
ausgebildeter Piloten und dem raschen Wachstum in der
Airline-Industrie fest. Auch der Dachverband Aerosuisse ortet bei
der Nachwuchsförderung Probleme und sieht das Bundesamt für
Zivilluftfahrt (Bazl) in der Pflicht. "Im Gegensatz zu vielen anderen
Branchen müssen die hohen Kosten für die Aus- und Weiterbildung von
den Lernenden oder von den Arbeitgebern getragen werden", sagt
Aerosuisse-Präsident Paul Kurrus.
Syngenta-CEO Michael Mack: "Dürreresistenter Mais kommt bis 2011"
Für den Basler Agrokonzern eröffnet der absehbare weltweite Mangel
an Wasser grosse Chancen für dürreresistentes Saatgut und
Pflanzenschutzmittel. Ein Report der Initivative "2030 Water
Resources Group" kommt zum Schluss, dass bis 2030 40% mehr Wasser
verbraucht wird, als heute verfügbar ist. Syngenta sieht sich davon
aber nicht direkt bedroht. "Die Wasserlücke ist für Syngenta kein
direktes Risiko, hingegen für die mehr als 2 Mrd Bauern weltweit
schon", sagt Syngenta-CEO Michael Mack gegenüber der
"Handelszeitung". Syngenta beteilige sich am Report, weil er die
Steuerungsmöglichkeiten und Kosten zur Schliessung der Wasserlücke
aufzeige. "Dabei wird klar, dass Technologie und Innovationen
Schlüsselfaktoren sind", sagt Mack. Der CEO sieht gutes Potenzial
beim Pflanzenschutzmittel Invinsa, dass gegen Dürre schütze. "Wir
rechnen mit einem Umsatz von rund 500 Mio Dollar im Jahr und wir
hoffen, erste Produkteanwendungen bis nächstes Jahr auf den Markt zu
bringen", sagt Mack. Aber auch im Bereich Saatgut hat Syngenta
Produkte in der Pipeline, welche weniger Wasser brauchen. "Unsere
dürreresistenten Technologien kombinieren genveränderte oder
natürliche Eigenschaften. Wir planen 2011 dürreresistenten Mais auf
den nordamerikanischen Markt zu bringen", sagt Mack.
Banken: Zürcher Banker stossen Richtung Luzern vor
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) startet eine Wachstumsinitiative am
Vierwaldstättersee. Ziel sind vermögende Private-Banking-Kunden. Dies
bestätigt Reto Siegrist, Leiter Private Banking Markt Schweiz bei der
ZKB, gegenüber der "Handelszeitung". Ein siebenköpfiges Team - fünf
davon Banker aus der Region - bearbeiten den Markt noch von der
Limmatstadt aus. "Die Möglichkeit einer Marktpräsenz vor Ort wird
laufend geprüft", sagt Siegrist. Möglich wäre dagegen ein
Markteintritt via eine Übernahme.
Kontakt:
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich
Tel. 043 444 59 00
Der bekannte Bonbonhersteller Halter exportiert seine Süssigkeiten
in zahlreiche muslimische Länder. Auf der Verpackung wirbt die Firma
prägnant mit dem Schweizerkreuz. Doch nun fürchtet CEO Toni Lötscher,
dass der "Swissness"-Faktor vom Segen zum Fluch wird. Am
Abstimmungsabend riefen ihn verunsicherte Geschäftspartner aus dem
arabischen Raum an, so Lötscher gegenüber der "Handelszeitung".
"Dieser Markt ist für uns wichtig, Swissness gehört zum wichtigsten
Verkaufsargument." Werner Hug, Verwaltungsratsdelegierter des
Backwarenherstellers Hug AG, sagt: "Ich habe mich masslos geärgert
über das Abstimmungsergebnis." Bei Hug stehen Neuverhandlungen über
Lieferverträge in den arabischen Raum an, denen Werner Hug nervös
entgegenblickt. Franz Schmid, Co-Geschäftsührer der Föderation
Schweizer Nahrungsmittel-Industrien, bestätigt die aufkeimenden
Befürchtungen: "Die Frage der Swissness erhält nach der Abstimmung
eine neue Dynamik", sagt er. Die Schweiz als Wirtschaftspartnerin
mache sich "unmöglich." Schmid empfiehlt den Lieferanten, direkt bei
den muslimischen Importeuren Bedauern über den Volksentscheid
auszusprechen. Laut dem Industrieverband ist der islamische Raum für
die Schweizer Lebensmittelindustrie ein bedeutender Wachstumsmarkt.
Saudi-Arabien ist bereits die sechstwichtigste Ausfuhrdestination für
Dauerbackwaren.
Orange-CEO Thomas Sieber: "Die Preise werden nach der Fusion
sinken"
Im Interview mit der "Handelszeitung" nimmt der designierte Chef
des neuen Telekomriesen Orange und Sunrise erstmals ausführlich
Stellung zu den Folgen des geplanten Deals. Thomas Sieber ist
überzeugt, dass die Preise im Mobilfunk sinken werden. Und: "Nach der
Fusion wird der Wettbewerb intensiviert." Die Synergien, die man
zusammen erzielen könne, seien "wirklich sehr gross". Sieber wehrt
sich gegen den Vorwurf, Orange habe bisher keine preislich
attraktiven Produkte angeboten: "Anders als Sunrise setzten wir
einfach nicht auf einen möglichst tiefen Minutenpreis, sondern
schnürten attraktive Pakete." Mit einiger Skepsis wurde die geplante
Fusion bei den Beschäftigten der beiden Firmen aufgenommen. Sie
fürchten einen massiven Stellenabbau. Bisher hat sich Sieber dazu nur
sehr zurückhaltend geäussert. Nun gesteht er ein, dass es durch die
Fusion zu einem Arbeitsplatzabbau kommen wird. "Das ist
unvermeidbar." Über die Grossenordnung könne man aber erst
spekulieren. Klar und deutlich dementiert Sieber dagegen Gerüchte,
Orange habe sich nach schlechten Zahlen in den vergangenen Monaten in
eine Fusion geflüchtet: "Beide Unternehmen sind kerngesund und
erfolgreich."
Luftfahrt: Schweiz droht ein akuter Pilotenmangel
Horizon, die Flugschule in Martin Ebners Helvetic Airways Group,
befürchtet, dass es bald einen Mangel an ausgebildeten
Verkehrspiloten haben wird. "Sobald die Industrie nach der Krise
wieder zum normalen Geschäft zurückfindet, dürften Piloten bei
verschiedenen Airlines in der Schweiz Mangelware bleiben", sagt
Silvio Dreier, CEO der Flugschule Horizon, gegenüber der
"Handelszeitung". Er stellt spätestens seit dem Swissair-Grounding
ein krasses Missverhältnis zwischen der zu geringen Anzahl neu
ausgebildeter Piloten und dem raschen Wachstum in der
Airline-Industrie fest. Auch der Dachverband Aerosuisse ortet bei
der Nachwuchsförderung Probleme und sieht das Bundesamt für
Zivilluftfahrt (Bazl) in der Pflicht. "Im Gegensatz zu vielen anderen
Branchen müssen die hohen Kosten für die Aus- und Weiterbildung von
den Lernenden oder von den Arbeitgebern getragen werden", sagt
Aerosuisse-Präsident Paul Kurrus.
Syngenta-CEO Michael Mack: "Dürreresistenter Mais kommt bis 2011"
Für den Basler Agrokonzern eröffnet der absehbare weltweite Mangel
an Wasser grosse Chancen für dürreresistentes Saatgut und
Pflanzenschutzmittel. Ein Report der Initivative "2030 Water
Resources Group" kommt zum Schluss, dass bis 2030 40% mehr Wasser
verbraucht wird, als heute verfügbar ist. Syngenta sieht sich davon
aber nicht direkt bedroht. "Die Wasserlücke ist für Syngenta kein
direktes Risiko, hingegen für die mehr als 2 Mrd Bauern weltweit
schon", sagt Syngenta-CEO Michael Mack gegenüber der
"Handelszeitung". Syngenta beteilige sich am Report, weil er die
Steuerungsmöglichkeiten und Kosten zur Schliessung der Wasserlücke
aufzeige. "Dabei wird klar, dass Technologie und Innovationen
Schlüsselfaktoren sind", sagt Mack. Der CEO sieht gutes Potenzial
beim Pflanzenschutzmittel Invinsa, dass gegen Dürre schütze. "Wir
rechnen mit einem Umsatz von rund 500 Mio Dollar im Jahr und wir
hoffen, erste Produkteanwendungen bis nächstes Jahr auf den Markt zu
bringen", sagt Mack. Aber auch im Bereich Saatgut hat Syngenta
Produkte in der Pipeline, welche weniger Wasser brauchen. "Unsere
dürreresistenten Technologien kombinieren genveränderte oder
natürliche Eigenschaften. Wir planen 2011 dürreresistenten Mais auf
den nordamerikanischen Markt zu bringen", sagt Mack.
Banken: Zürcher Banker stossen Richtung Luzern vor
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) startet eine Wachstumsinitiative am
Vierwaldstättersee. Ziel sind vermögende Private-Banking-Kunden. Dies
bestätigt Reto Siegrist, Leiter Private Banking Markt Schweiz bei der
ZKB, gegenüber der "Handelszeitung". Ein siebenköpfiges Team - fünf
davon Banker aus der Region - bearbeiten den Markt noch von der
Limmatstadt aus. "Die Möglichkeit einer Marktpräsenz vor Ort wird
laufend geprüft", sagt Siegrist. Möglich wäre dagegen ein
Markteintritt via eine Übernahme.
Kontakt:
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung" Zürich
Tel. 043 444 59 00