Der führende US-Aluminiumkonzern Alcoa
Alcoa
Grund für das Einknicken waren im Wesentlichen Sonderlasten. So hatte die EU-Kommission den Konzern jüngst zur Rückzahlung von italienischer Staatshilfe verdonnert; Alcoa hatte über Jahre verbilligten Strom bezogen. Das Tagesgeschäft erholte sich dagegen zusehends.
KLEINFELD: 'DAS WAR EIN SCHWIERIGES JAHR FÜR DIE ALUMINIUM-INDUSTRIE'
"Das war ein schwieriges Jahr für die Aluminium-Industrie", bilanzierte der aus Deutschland stammende Konzernchef Klaus Kleinfeld. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das Unternehmen sogar einen Verlust von knapp 1,2 Milliarden Dollar eingefahren.
Alcoa waren in der Krise nicht nur die Bestellungen weggebrochen, auch die Preise fielen im Nachklapp. Das Management reagierte darauf mit einem Sparprogramm: Es strich Zehntausende Stellen, verkaufte Sparten und drosselte wie die Wettbewerber die Produktion massiv. Dadurch gelang im dritten Quartal kurzzeitig die Rückkehr in die Gewinnzone.
KLEINFELD: 'HEUTE IST ALCOA STÄRKER ALS ZU BEGINN DES JAHRES'
"Alcoa wird von den Errungenschaften noch viele Jahre profitieren", sagte Kleinfeld, der früher Siemens führte. "Heute ist Alcoa stärker als zu Beginn des Jahres." Zwar lag der Umsatz im Schlussquartal mit 5,4 Milliarden Dollar immer noch deutlich unter den Werten aus der Boomzeit, gegenüber dem dritten Quartal konnten die Erlöse aber um 18 Prozent zulegen.
Alle Märkte außer Luftfahrt, Bau und Gasturbinen hätten weiter angezogen, ließ das Unternehmen wissen. Der Konzern liefert einen guten Teil seines Aluminiums an die Autohersteller. Die berichten seit mehreren Monaten über wieder steigende Verkäufe. Das Niveau früherer Jahre sehen sie indes noch lange nicht erreicht.
KEINE PROGNOSE - AKTIEN RUTSCHEN AB
Alcoa selbst wagte keine Prognose für die nähere Zukunft. Das nahmen die Börsianer dem Unternehmen krumm: Die Aktien geriet nachbörslich stark unter Druck und verlor fast 6 Prozent.
Die Börsianer schauen bei Alcoa besonders genau hin. Die
Zahlenvorlage gilt traditionell als inoffizieller Auftakt der US-
Bilanzsaison und wegen der breiten Verwendung von Aluminium auch als
eine Art Richtungsanzeiger für die gesamte Wirtschaft. In dieser
Woche berichten unter anderem noch der Chiphersteller Intel
ISIN US0138171014
AXC0222 2010-01-11/23:57