Braunschweig (ots) - BRAUNSCHWEIG. Der öffentliche Dienst ist keine Reservekasse, aus der man sich nach Belieben bedienen kann, sagt Kirsten Lühmann, SPD-Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes. In der Braunschweiger Zeitung fordert sie: "Es sind die Beamten und Tarifbeschäftigten, die gemeinsam den Staat funktionstüchtig halten - gerade in der Krise. Weiter kürzen wäre also genau das falsche Signal. Nicht zuletzt deshalb haben wir in der laufenden Tarifrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen ein Forderungspaket geschnürt, das mehr Geld, aber auch strukturelle Verbesserungen für Auszubildende und ältere Beschäftigte enthält. Insgesamt würde das die Arbeitgebenden fünf Prozent mehr kosten, wobei die lineare Gehaltserhöhung den geringsten Teil ausmachen soll. Also: Abspecken - nein, gerecht und angemessen bezahlen - ja!" Lühmann kritisiert, dass bei knappen Kassen stets die Beamten die bittere Medizin schlucken müssten. "Dass Spardiktate im öffentlichen Dienst selbst von der Öffentlichkeit weitgehend klaglos hingenommen werden, hängt auch mit einem sich hartnäckig haltenden Klischee zusammen. Der privilegierte Beamte, der wenig zu tun, aber einen sicheren Job bei bester Bezahlung hat, wird nicht nur von der Boulevardpresse immer wieder beschworen." Die Realität beschreibt Lühmann hingegen so: Seit 1991 wurden bundesweit insgesamt 1,6 Millionen Stellen, also 30,8 Prozent, im öffentlichen Dienst abgebaut. Seit 2002 liegen die Personalausgaben in diesem Bereich konstant bei 186 Millionen Euro pro Jahr - obwohl die Gesamtausgaben von Bund und Ländern deutlich gestiegen sind. "Die Folgen: enorme Arbeitsverdichtung, sinkende Motivation. Hinzu kommt die Überalterung des Personals, fast 20 Prozent scheiden in den nächsten zehn Jahren altersbedingt aus. Schon heute fehlen bei der Steuerverwaltung 10 000 Mitarbeiter, 20 000 Lehrer in den Schulen, 10 000 Polizisten, aber auch Lebensmittelkontrolleure und Ingenieure, nicht zuletzt weil die Bezahlung gegenüber der privaten Wirtschaft für junge Leute kaum noch attraktiv ist", so Lühmann.
Originaltext: Braunschweiger Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58145 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58145.rss2
Pressekontakt: Braunschweiger Zeitung Redaktion Heinz-Peter Lohse Telefon: (05 31) 39 00-0 chefredaktion@bzv.de
Originaltext: Braunschweiger Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58145 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58145.rss2
Pressekontakt: Braunschweiger Zeitung Redaktion Heinz-Peter Lohse Telefon: (05 31) 39 00-0 chefredaktion@bzv.de