DJ Trichet hält systemische Krisenanfälligkeit für unterschätzt
BERLIN (Dow Jones)--Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, befürchtet, dass die systemische Krisenanfälligkeit gerade im Zusammenhang mit dem starken Anstieg von Derivategeschäften auf den Finanzmärkten unterschätzt werden könnte.
"Was ich befürchte ist, dass wir die systemische Krisenanfälligkeit unterschätzen, die mit diesen strukturellen Veränderungen einhergeht", sagte Trichet am Samstagabend bei einer Podiumsdiskussion in Berlin, die sich an einen Festvortrag des früheren US-Notenbankchefs Paul A. Volcker bei einer Veranstaltung der American Academy im Schloss Bellevue anschloss. Trichet bezog seine Äußerungen auf den im vergangenen Jahrzehnt deutlichen Anstieg von Handelsgeschäften mit Derivaten und Credit Default Swaps (CDS).
Die Finanzkrise habe eine Zerbrechlichkeit und Schwäche des Finanzsystems vor Augen geführt, die nicht akzeptabel sei. "Wir müssen dafür sorgen, dass dieses System viel belastbarer wird", sagte Trichet. Das sei nur in einem Prozess globaler Übereinkünfte und Führung zu erreichen, um auf diese Weise auch gleiche Wettbewerbsbedingungen sicher zu stellen. "Wir brauchen gleiche Regeln weltweit, sonst ist kein fairer Wettbewerb gewährleistet", sagte der EZB-Präsident. Trichet betonte, dass eine Rückkehr zu "business as usual" der absolut falsche Weg wäre.
-Von Beate Preuschoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4122, beate.preuschoff@dowjones.com
DJG/bep/
(Patrick McGroarty hat zu diesem Bericht beigetragen)
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March 06, 2010 14:14 ET (19:14 GMT)
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