DJ DER AKTIONÄR Online: Washington Mutual vor Wiederbelebung?
Vor wenigen Monaten wurden die börsennotierten Überreste der ehemals größten amerikanischen Sparkasse noch als Zombie-Aktie bezeichnet. Jetzt könnte eine Wiederbelebung erfolgen, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Der Aktienkurs steigt in Deutschland um rund acht Prozent auf 0,121 Euro. Ein wahres Wechselbad der Gefühle erleben derzeit die Aktionäre von Washington Mutual. Nachdem am Wochenende eine große amerikanische Tageszeitung mutmaßte, die Besitzer von Stammaktien würden leer ausgehen, spekulierte am Montag die Nachrichtenagentur Reuters, der insolventen Sparkassenholding könnte neues Leben eingehaucht werden. Das zweite Leben Der Reuters-Bericht, der übrigens erst nach US-Börsenschluss veröffentlicht wurde, stellt für die Überreste von Washington Mutual ein "zweites Leben" in Aussicht. Vor allem die milliardenschweren Steuererstattungen machten die Sparkassenholding zu einem Objekt der Begierde. Insgesamt geht es um 5,6 Milliarden Dollar, die allerdings zwischen WaMu, JPMorgan und dem Einlagensicherungsfonds FDIC aufgeteilt werden sollen. Mittlerweile hat aber die FDIC mitgeteilt, sie wolle die Zahlung der ursprünglich für JPMorgan vorgesehenen 1,4 Milliarden Dollar verhindern. Ein Gesetz würde Steuererstattungen an Banken verbieten, die wie JPMorgan Staatshilfen erhalten haben. Raus aus der Insolvenz Die FDIC hat insbesondere aus diesem Grund dem vorliegenden Reorganisationsplan für Washington Mutual nicht zugestimmt. Mittlerweile gibt es Reuters zufolge Indikationen, dass Washington Mutual der Insolvenz entkommen und als eigenständige Firma bestehen bleiben könnte - zumindest gäbe es entsprechende Spekulationen. So sei unter anderem eine Kapitalerhöhung denkbar, um dann in einem zweiten Schritt auch wieder ein operatives Geschäft zu starten. Anscheinend hätten einige Fondsgesellschaften entsprechende Pläne in der Schublade. Fragwürdige Übernahme Bisher gibt es keine konkreten Details, aber eine Wiederbelebung der Washington Mutual Inc. könnte gleich mehrfach Sinn machen. Neben der Tatsache, dass bereits eine Börsennotierung besteht, könnten vorhandene Verlustvorträge in Milliardenhöhe genutzt werden. Und ganz nebenbei laufen immer noch diverse Klagen in Zusammenhang mit der zumindest fragwürdigen Übernahme der Washington Mutual Bank durch JPMorgen im September 2008 zum "Schnäppchenpreis" von 1,9 Milliarden Dollar. Es gibt Schätzungen, die den entstandenen Schaden auf bis zu 50 Milliarden Dollar beziffern. Neue Spekulationen Der Reuters-Bericht dürfte die Spekulation um Washington Mutual wieder deutlich anheizen. Am Montag konnte die Aktie noch nicht darauf reagieren, da er erst nach Börsenschluss veröffentlicht wurde. Die Aktie ging mit einem Minus von knapp sechs Prozent bei 0,159 Dollar aus dem Handel oder umgerechnet 0,117 Euro. In Deutschland notiert die Aktie mit 0,121 Euro etwas höher, nachdem sie in der Spitze schon auf 0,128 Euro gestiegen war. Wer mit Stress gut umgehen kann, extreme Kursschwankungen mag und mit Überraschungen jeglicher Art zurechtkommt, für den ist ein Investment in Washington Mutual genau das Richtige. Möglich ist hier mittlerweile wirklich alles: Vom Totalverlust bis zu Renditen von mehreren tausend Prozent. Mehr Informationen, Nachrichten und Empfehlungen finden Sie im Internet unter www.deraktionaer.de +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter www.deraktionaer.de +++
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March 30, 2010 08:07 ET (12:07 GMT)
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