New York (BoerseGo.de) - Zu Griechenland hat ein vor einer Woche ins Leben gerufener Rettungsplan der 16 Eurozone-Mitglieder bislang nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Ein Hauptziel der gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgearbeiteten Unterstützungsabsicht bestand in der Senkung von Kreditkosten für das hochverschuldete Land. Die Rendite für 10jährige griechische Staatsanleihen ist jedoch seit dem Beschluss der führenden Eurozone-Vertreter am 25. März um 24 Basispunkte auf 6,522 Prozent gestiegen. Dies entspricht dem höchsten Zinsniveau seit einem Monat und gegenüber Staatsanleihen Deutschlands einem Zinsaufschlag um mehr als 100 Prozent. Zudem zeigten die Notierungen von griechischen Bonds vergangenen Mittwoch den zweiten Tag in Folge nach unten. Der Renditeanstieg erhöht gemäß einem Bericht von Bloomberg das Risiko, dass die EU in Zusammenarbeit mit dem IWF vor der Notwendigkeit der Anwendung eines noch nicht völlig ausgearbeiteten Rettungsmechanismus für das von der Pleite bedrohte Land stehen.
Bislang sind die Verantwortlichen der EU davon ausgegangen, dass die Renditen für griechische Staatsanleihen zur Reduzierung gelangen. Dies auch unter dem Hintergrund, dass die Regierung in Athen eine Begrenzung des Haushaltsdefizits von 12,7 Prozent im Vorjahr auf 8,7 Prozent in Planung stellte. Einige Strategen gehen davon aus, dass es noch zu früh ist, um von einem Scheitern des Ziels einer Renditesenkung für griechische Bonds zu sprechen, zumal der Großteil des am 3. März angekündigten Sparplans der griechischen Regierung noch nicht zur Umsetzung gebracht worden ist. Der Präsident der Europäischen Zentralbank Jean Claude Trichet bestätigte vergangenen Mittwoch, dass die Defizitsenkungspläne Griechenlands als überzeugend zu bezeichnen sind. So plane die Regierung den Fehlbetrag bis 2012 unter das von der EU gesetzte Limit von 3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt zu reduzieren. Die Verantwortlichen in Griechenland dürften jedoch über nicht mehr viel Zeit verfügen, um Investoren darüber zu überzeugen, dass eine Renditesenkung für Anleihen des Landes als gerechtfertigt zu bezeichnen ist.