DJ IWF/Strauss-Kahn: Griechen sollten Währungsfonds nicht fürchten
WASHINGTON (Dow Jones)--Der Geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat die griechische Bevölkerung zu einer positiven Haltung gegenüber dem IWF aufgefordert, detaillierte Kommentare über das von dem Land beantragte Hilfspaket aber verweigert.
"Die griechische Bevölkerung sollte den IWF nicht fürchten", sagte Strauss-Kahn am Samstag bei einer Pressekonferenz in Washington. "Wir sind da, um ihnen zu helfen", betonte er. Über Details zum griechischen Hilfsersuchen werde er erst sprechen, wenn die Verhandlungen abgeschlossen seien, machte Strauss-Kahn klar.
Strauss-Kahn hatte sich am Samstagmorgen in Washington mit dem griechischen Finanzminister George Papaconstantinou getroffen, um über das von Griechenland beantragte Hilfspaket zu sprechen. US-Finanzminister Timothy Geithner, der Papaconstantinou ebenfalls gesprochen hatte, sagte danach, IWF und EU sollten Griechenland schnell finanzielle Hilfe gewähren und dem Land eine Reihe von Budgetreformen vorgeben.
Auch der britische Schatzkanzler Alistair Darling forderte am Samstag in Washington, IWF und EU sollten Griechenland so schnell wie möglich helfen. Die Schuldenprobleme des Landes könnten die Erholungstendenzen in der gesamten Europäischen Union gefährden, warnte er.
Am Sonntag will sich Papaconstantinou nach Angaben der griechischen Botschaft ein zweites Mal mit Strauss-Kahn treffen. Die Gespräche finden am Rande der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in der US-Hauptstadt statt.
Das massiv verschuldete Griechenland hatte am Freitag angekündigt, Finanzhilfe bei der Europäischen Union und dem IWF beantragen zu wollen. Premierminister Giorgos Papandreou hatte bei einer Fernsehansprache gesagt, es sei nun die Zeit gekommen, den mit EU und IWF vereinbarten Hilfsmechanismus zu aktivieren, denn die Entwicklungen an den Finanzmärkten bedrohten die griechische Wirtschaft.
-Von Andreas Kißler, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4118, andreas.kissler@dowjones.com
DJG/DJN/ank
(END) Dow Jones Newswires
April 24, 2010 15:28 ET (19:28 GMT)
Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.