Deutsche Aktien sind am Dienstag unter
Druck geraten. Börsianer sprachen von einer wieder steigenden
Unsicherheit im Dax, die sich in der deutlich ansteigenden
Schwankungsbreite der Aktien widerspiegele. Der Volatilitätsindex
der Deutschen Börse als Maß der erwarteten Kursausschläge zog um
8,51 Prozent an. Der Dax
Ausdruck der wieder erhöhten Unsicherheit sei auch der schwache Euro, der zum US-Dollar im Verlauf auf den tiefsten Stand seit April 2006 gefallen ist. Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank begründet die Euroschwäche vor allem mit technischen Faktoren. Konjunkturelle Sorgen rückten aber auch wieder stärker in den Vordergrund. Zudem werde am Markt weiterhin über eine mögliche Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs spekuliert. Ein solcher Schritt der Ratingagenturen hätte nochmal eine neue Qualität, sagte Leuchtmann. Schließlich gelte Frankreich zusammen mit Deutschland als Kernland und "stabilisierendes Element" der Euro-Zone. Andere Börsianer verwiesen auch auf den Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler am Vortag, der wohl bei einigen ausländischen Anlegern für Unruhe sorge. Die Kapitalmärkte in den USA und Großbritannien reagierten hierauf nach dem gestrigen Feiertag mit Verzögerung. Bereits zum Handelsstart hatten Konjunkturdaten aus China die Märkte in Asien und Europa belastet, da sie eine Verlangsamung des Wachstums signalisierten.
Zu den größten Verlierern zählten Bankentitel. Händler verwiesen
auf Aussagen der Europäischen Zentralbank vom Vorabend, demzufolge
bei Banken der Eurozone bis Ende 2011 wegen der Finanzkrise weitere
Milliarden-Abschreibungen anstehen könnten. Zudem werde
Unicredit-Chef Alesandro Profumo mit der Aussage zitiert, dass es
derzeit nahezu unmöglich sei, frisches Kapital zu beschaffen.
Papiere der Deutschen Bank
Einige Einzelwerte wurden angesichts einer weiter dünnen
Nachrichtenlage vor allem von Analystenstudien bewegt. So hielten
sich SAP-Aktien
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---
AXC0127 2010-06-01/15:12