
DJ Lufthansa und UFO setzen Tarifverhandlungen Ende August fort
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt, und die Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) setzen ihre Tarifverhandlungen Ende August fort. "Wir haben uns auf den 30. und 31. August als nächsten Verhandlungstermin geeinigt", sagte Joachim Müller, Leiter Tarifpolitik und Recht bei UFO, Dow Jones Newswires, am Montag auf Anfrage. Die 6. Verhandlungsrunde, die vergangenen Freitag stattfand, sei ohne Ergebnisse beendet worden.
Die Lufthansa habe zwar ein Angebot vorgelegt und einzelne Forderungen der Gewerkschaft aufgegriffen. Doch die Kernforderungen nach einer gerechteren Verteilung von Arbeit und Bezahlung und einer Entlastung der Beschäftigten sei nicht erfüllt worden, sagte Müller. Lufthansa ist nach Angaben von UFO weiterhin vor allem daran interessiert, die Personalkosten um 10% zu senken.
Deutschlands größte Airline sieht dies anders. Das am Freitag erstmals schriftlich vorgelegte Angebot sei der gegenwärtigen Situation "angemessen und beinhaltet Vorschläge zur geforderten Belastungsreduzierung und Arbeitsplatzsicherheit", sagte Sprecherin Claudia Lange. Aber es müssten auch die Kabinenbeschäftigten einen Beitrag zur Verbesserung der strukturellen Wettbewerbsfähigkeit leisten.
Der Vorstand hatte zuletzt während des Investorentages darauf hingewiesen, dass sich vor allem im Europaverkehr die strukturellen Veränderungen in der Luftfahrt bemerkbar machen würden und sich hier die Nachfrage nicht so erhole wie im interkontinentalen Fluggeschäft.
Lufthansa will den mit UFO bestehenden Vergütungstarifvertrag bis zum 31. Dezember 2011 fortschreiben und den Beschäftigten bis zum 31. Dezember 2012 den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen zusagen. Bis zu diesem Zeitpunkt soll auch der Manteltarifvertrag verlängert werden.
Außerdem biete Lufthansa den Beschäftigten in der Kabine die Regelung kabinenspezifischer Themen, wie die Reduzierung der maximalen Arbeitszeit und Verbesserungen bei Erholungszeiten sowie ein neues Modell zur Ergebnisbeteiligung an, sagte die Airlinesprecherin weiter. Grundlage solle das operative Ergebnis der Sparten und des Konzerns sein, womit die Chance auf eine höhere Ergebnisbeteiligung wachse.
UFO verhandelt für rund 16.000 Mitarbeiter in der Kabine der Lufthansa Passage. Mit anderen Beschäftigungsgruppen hat sich der Frankfurter DAX-Konzern bereits auf neue Tarifverträge geeinigt. Anfang Juli hatten die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Lufthansa AG eine Nullrunde von 22 Monaten vereinbart. Abhängig vom Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2011 sollen die Mitarbeiter laut der Vereinbarung zwischen ver.di und Lufthansa eine Einmalzahlung von bis zu 2% einer Jahresgrundvergütung erhalten.
Ende Juni hatte Lufthansa eine Einigung im Tarifkonflikt mit ihren Piloten erzielt. Dabei vereinbarten Lufthansa und die Vereinigung Cockpit eine Nullrunde. Der bestehenden Vergütungstarifvertrag wurde ohne Änderungen für 24 Monate bis zum 31. März 2011 neu abgeschlossen.
Webseiten: www.lufthansa-financials.com www.ufo-online.de - Von Hans Seidenstücker und Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/has/kib/kla
(END) Dow Jones Newswires
July 26, 2010 09:06 ET (13:06 GMT)
Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.