
DJ Highstreet-Gläubigergruppe stimmt neuen Karstadt-Mieten zu
FRANKFURT/London (Dow Jones)--Eine Gruppe von Gläubigern des Immobilienkonsortiums Highstreet haben am Mittwoch den geänderten Mietkonditionen für die insolvente Warenhauskette Karstadt mehrheitlich zugestimmt. Das sagte ein Highstreet-Sprecher am Mittwoch nach Beendigung der Gläubigerversammlung.
Getroffen haben sich Anleihegläubiger, die die so genannte "Fleet Street Finance Two"-Verbriefung halten, die wiederum mit dem Highstreet-Konsortium verbunden ist. Highstreet hatte die Karstadt-Immobilien erworben und sie an die inzwischen insolvente Warenhauskette zurückvermietet. Das Konsortium besitzt insgesamt 86 der 120 Karstadt-Filialen.
Nun müssen noch die anderen Gläubigergruppen den Mietsenkungen zustimmen, wie der Sprecher sagte. Dabei handelt es sich um die Valovis Bank sowie die Geber eines Mezzanine-Kredits.
Eine Einigung mit dem Vermieterkonsortium Highstreet ist die letzte Bedingung, die erfüllt werden muss, damit der Vertrag über einen Verkauf Karstadt an den Investor Nicolas Berggruen in Kraft treten kann. Weitere Bedingungen wie die Zustimmung des Kartellamtes zu der Übernahme sowie eine Billigung durch die Arbeitnehmervertreter sind bereits erreicht.
Das Amtsgericht Essen will am 10. August über den Karstadt-Insolvenzplan entscheiden. Der Termin war bereits mehrfach verschoben worden.
Ein Sprecher Berggruen begrüßte die Zustimmung der Gläubigergruppe "als nächsten Schritt im Verkaufsprozess".
Noch offen bleibt eine Vereinbarung über die Absicherung eines Kredites der Valovis Bank an Highstreet. Der Punkt wird seit Wochen separat verhandelt. Valovis hatte mit einem bis 2014 laufenden Kredit über 850 Mio EUR die Immobilientransaktion mitfinanziert.
Berggruen will die geplanten Mietreduktionen im Grundbuch eintragen lassen, was sich für Valovis zu einem aufsichtsrechtlichen Problem entwickeln könnte. Die niedrigeren Mieten würden auch im Fall der Insolvenz oder des Weiterverkaufs von Karstadt weiter bestehen. Für die Bank, die ihr Engagement bisher durch erstrangige Grundschulden ausreichend besichert sieht, hätte dies eigenen Angaben zufolge die Gefahr einer "erheblichen Wertminderung" der Immobilien mit sich gebracht.
Berggruen und Valovis waren übereingekommen, dass der Kredit vorzeitig abgelöst werden soll. Doch weder Highstreet noch Berggruen oder ein Dritter haben sich bislang dazu bereit erklärt.
- von Natali Schwab, Dow Jones Newswires, +49 69 29725119, natali.schwab@dowjones.com DJG/nas/kla
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July 28, 2010 09:11 ET (13:11 GMT)
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