DJ US-Anleihen im späten Geschäft sehr fest - Auktion stützt
NEW YORK (Dow Jones)--Die Notierungen der US-Staatsanleihen haben am Dienstag im späten New Yorker Geschäft mit einer Rally auf eine erfolgreiche Auktion neuer US-Schuldtitel reagiert. Nachdem am Vortag feiertagsbedingt kein Handel stattgefunden hatte, kletterten zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von 2,625% um 30/32 auf 100-8/32 und rentierten mit 2,60%. Der mit 3,875% verzinste Longbond haussierte um 2-8/32 auf 103-28/32, seine Rendite fiel damit auf 3,66%.
Das US-Schatzamt auktionierte am Abend Papiere mit einer Laufzeit von drei Jahren, dabei erreichte die Rendite ein Allzeittief. Bei der Versteigerung im Volumen von 33 Mrd USD ergab sich eine Höchstrendite von 0,790%. Bei der vorigen Auktion am 10. August im Volumen von 34 Mrd USD hatte die Höchstrendite bei 0,844% gelegen, die Anleihe hatte ebenfalls einen Zinskupon von 0-3/4%. Die Zeichnungsquote (Bid-to-Cover-Ratio) stellte sich auf 3,21 (3,31). Am Markt wurde die hohe Nachfrage nach US-Anleihen mit den wieder aufgeflammten Sorgen über die Euro-Zone erklärt. "Investoren sind zum Ende des Sommers zurückgekommen und kaufen festverzinsliche Papiere", sagte Analyst Jim Vogel von FTN Financial.
Nachgebende Kurse an den Aktienmärkten und der schwache Euro wurden im Handel als Zeichen wieder zunehmender Risikoaversion gewertet, wovon die US-Anleihen als vermeintlich sichere Anlage profitierten. Auslöser der wieder verstärkten Suche nach Sicherheit war Händlern zufolge ein Bericht des "Wall Street Journals" (WSJ), wonach einige europäische Banken bei den jüngst durchgeführten Stresstest nicht all ihre Anlagen in Staatsanleihen angegeben haben sollen. Damit seien die Probleme in Europa schlagartig wieder in den Fokus gerückt, so Stimmen aus dem Handel. Händler sprechen auch von Nachholbedarf, nachdem die Kurse britischer und deutscher Staatsanleihen bereits am Montag zugelegt hätten.
Zudem warte der Markt gespannt auf die Ergebnisse des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (BCBS) zu den so genannten "Basel-III"-Regelungen. Dabei drohen den Banken zumindest in Europa, möglicherweise aber auch in den USA, strengere Eigenkapital-Vorschriften. Gestützt wurden die Festverzinslichen zudem von schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland, wo zuletzt mit äußerst positiven Konjunkturdaten aufgewartet worden war. Der deutsche Auftragseingang ist im Juli unerwartet gesunken, zudem fiel der Rückgang recht kräftig aus, wie die Daten vom Berichtstag zeigten.
DJG/DJN/flf
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September 07, 2010 17:23 ET (21:23 GMT)
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