Frankfurt (ots) - Korrektur auf starkes zweites Quartal zurückzuführen / Frühindikatoren haben Höhepunkt überschritten / 2011 Wirtschaftswachstum von 1,75 Prozent vorausgesagt / Risiko eines erneuten Rückfalls der USA in die Rezession liegt bei 25 Prozent / Asien ist für Deutschland entscheidender als USA
Andreas Rees, Chefökonom der Unicredit, hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum Deutschlands für 2010 auf Grund des überraschend starken zweiten Quartals von zwei Prozent auf 3,5 Prozent nach oben korrigiert. Im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 37/2010, EVT 9. September) bekräftigte er aber zugleich, dass die meisten Frühindikatoren weltweit ihren Höhepunkt überschritten haben. 2011 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) deshalb nur noch um 1,75 Prozent zulegen. Weil Programme der öffentlichen Hand auslaufen, falle ein wichtiger Impulsgeber für die Konjunktur weg. Der zweite Grund für die Abschwächung sei der Lagerzyklus. Langsam laufe der davon ausgehende Impuls nun aus. "Im dritten und vierten Quartal wird das BIP-Wachstum noch ordentlich sein. Nächstes Jahr lässt die Dynamik der Nachfrage aus dem Ausland dann sicherlich nach, sowohl aus den USA als auch aus den asiatischen Schwellenländern", sagte Rees.
Das Risiko eines "Double Dip", eines erneuten Rückfalls in die Rezession, in den USA beziffert der Volkswirt mit 25 Prozent. "Nachdem das Steuerprogramm zur Stützung des Immobilienmarkts ausgelaufen ist, schwächelt die Häusernachfrage erneut", stellte er gegenüber ,Börse Online' fest. Außerdem seien die privaten US-Haushalte sehr hoch verschuldet und die Sparquote relativ kräftig gestiegen - "und der Anpassungsprozess wird noch weitergehen".
Komme es in Amerika zu einer geordneten Abschwächung der Konjunktur, sei es für die deutsche Wirtschaft wichtiger, was in Asien passiere. "Anders sähe es aus, falls die US-Wirtschaft sich massiv abschwächen würde, da das Land natürlich eine erhebliche Bedeutung für Drittmärkte hat, auch für Asien", meinte Rees. Den Euro sieht er im kommenden Jahr wieder schwächer, da die Diskussion um die Staatsschulden einiger europäischer Länder an den Devisenmärkten wieder aufflammen werde.
Originaltext: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67525 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67525.rss2
Pressekontakt: Ludwig Heinz, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien, Tel.: 0 69/15 30 97 -7 53, Fax: 0 69/15 30 97 -7 99 E-Mail: heinz.ludwig@guj.de www.boerse-online.de
Andreas Rees, Chefökonom der Unicredit, hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum Deutschlands für 2010 auf Grund des überraschend starken zweiten Quartals von zwei Prozent auf 3,5 Prozent nach oben korrigiert. Im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 37/2010, EVT 9. September) bekräftigte er aber zugleich, dass die meisten Frühindikatoren weltweit ihren Höhepunkt überschritten haben. 2011 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) deshalb nur noch um 1,75 Prozent zulegen. Weil Programme der öffentlichen Hand auslaufen, falle ein wichtiger Impulsgeber für die Konjunktur weg. Der zweite Grund für die Abschwächung sei der Lagerzyklus. Langsam laufe der davon ausgehende Impuls nun aus. "Im dritten und vierten Quartal wird das BIP-Wachstum noch ordentlich sein. Nächstes Jahr lässt die Dynamik der Nachfrage aus dem Ausland dann sicherlich nach, sowohl aus den USA als auch aus den asiatischen Schwellenländern", sagte Rees.
Das Risiko eines "Double Dip", eines erneuten Rückfalls in die Rezession, in den USA beziffert der Volkswirt mit 25 Prozent. "Nachdem das Steuerprogramm zur Stützung des Immobilienmarkts ausgelaufen ist, schwächelt die Häusernachfrage erneut", stellte er gegenüber ,Börse Online' fest. Außerdem seien die privaten US-Haushalte sehr hoch verschuldet und die Sparquote relativ kräftig gestiegen - "und der Anpassungsprozess wird noch weitergehen".
Komme es in Amerika zu einer geordneten Abschwächung der Konjunktur, sei es für die deutsche Wirtschaft wichtiger, was in Asien passiere. "Anders sähe es aus, falls die US-Wirtschaft sich massiv abschwächen würde, da das Land natürlich eine erhebliche Bedeutung für Drittmärkte hat, auch für Asien", meinte Rees. Den Euro sieht er im kommenden Jahr wieder schwächer, da die Diskussion um die Staatsschulden einiger europäischer Länder an den Devisenmärkten wieder aufflammen werde.
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