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UPDATE3: IWF-Direktor Strauss-Kahn hält Erholung für fragil

DJ UPDATE3: IWF-Direktor Strauss-Kahn hält Erholung für fragil

(NEU: mehr Strauss-Kahn, Yi)

Von Andreas Kißler 
DOW JONES NEWSWIRES 
 

WASHINGTON (Dow Jones)--Der Geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat am Donnerstag die Erholung der Weltwirtschaft als weiterhin anfällig bezeichnet. "Die Erholung schreitet voran, ist aber immer noch fragil", sagte er bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington. Es bestünden weiterhin Risiken für die Entwicklung, denn die Erholung schreite "ungleichmäßig" voran.

In seinem am Mittwoch veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick hatte der Währungsfonds der Weltwirtschaft für 2010 ein Wachstum von 4,8% prognostiziert, was einer Aufwärtskorrektur von 0,2 Punkten gegenüber Juli entspricht. Für 2011 wird ein Wachstum von 4,2% (zuvor: 4,3%) erwartet. "Bisher läuft die Erholung in etwa wie erwartet, aber die Abwärtsrisiken bleiben erhöht", hatte er in dem Bericht betont.

Strauss-Kahn sagte am Donnerstag, eine Besorgnis stelle die Lage in Europa dar, das immer noch um Wachstum kämpfe. "Die Situation in den USA ist unsicher", hob er zudem hervor. Es seien weitere Informationen über das dritte und vierte Quartal dieses Jahres notwendig, um zu wissen, wohin die US-Wirtschaft sich bewege. Hingegen scheine die Krise in asiatischen Staaten vorbei zu sein. Insgesamt bestehe "nur eine geringe Wahrscheinlichkeit", dass sich das Risiko eines Double-Dip der Weltwirtschaft verwirkliche.

Allerdings sei Wachstum nicht genug. "Wir brauchen Wachstum mit Arbeitsplätzen", forderte Strauss-Kahn. "Die Krise ist nicht vorüber, bevor die Arbeitslosenquoten nicht deutlich sinken", machte er klar. Weltbank-Präsident Robert Zoellick sagte, besonders in den Entwicklungsländern sei die Arbeitslosigkeit weiter hoch. "Es ist eine Erholung mit einer zu geringen Geschwindigkeit, um die Arbeitslosigkeit in den sich entwickelnden Ländern entscheidend zu senken", beklagte er bei einer anderen Pressekonferenz.

Strauss-Kahn unterstrich zudem, das Problem der zu hohen Staatsverschuldung müsse nicht notwendigerweise mit schnellstmöglicher Konsolidierung angegangen werden. Der IWF sei "eindeutig für mittelfristige Konsolidierung, das heißt aber nicht, dass kurzfristig alle Länder fiskalisch so stark wie möglich straffen müssen". Die richtige Fiskalpolitik hänge von der Lage in den einzelnen Ländern ab. "Der Rat, den wir Griechenland geben können, ist nicht derselbe, den wir Deutschland geben können", hob Strauss-Kahn hervor.

Kritik an den Konsolidierungsplänen der meisten Industriestaaten kam in Washington von den Entwicklungs- und Schwellenländern. Die derzeit in vielen dieser Länder beabsichtigte gleichzeitige Konsolidierung stelle "beachtliche Risiken einer Abwärtsspirale bei der globalen Nachfrage dar", warnten die Minister der Gruppe der 24 (G-24) in einer Erklärung nach ihrem Treffen. "Vor diesem Hintergrund haben die Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft zugenommen." Deshalb sei eine makroökonomische Koordinierung genau so wichtig wie zu Beginn der Krise.

In Washington würden auch Währungsfragen intensiv diskutiert, kündigte Strauss-Kahn an. Seine Aussage eines "Währungskriegs" sei "vielleicht ein wenig zu militärisch", räumte er ein, warnte aber zugleich vor Schaden für die Weltwirtschaft. "Es ist aber wahr, dass viele ihre Währung als Waffe betrachten, und das ist sicher nicht gut für die Weltwirtschaft", erklärte er. Auf die Frage nach der Notwendigkeit einer neuen Weltwährungsvereinbarung sagte der Geschäftsführende IWF-Direktor, eine solche sehe er nicht. "Ich bin nicht sicher, dass die Stimmung die ist, ein neues Plaza- oder Louvre-Abkommen zu haben."

Zoellick erklärte bei seiner Pressekonferenz, multilaterale Organisationen wie der IWF, die Weltbank oder die Welthandelsorganisation WTO könnten ihre Rolle in Währungsfragen spielen, letzten Endes werde die Verantwortung zur Lösung von Währungsproblemen bei den einzelnen Staaten liegen. "Wir können die Tatsache nicht ignorieren, dass Entscheidungen von den Ländern getroffen werden", betonte er. "Währungsturbulenzen können zu Schwierigkeiten führen", sagte Zoellick und warnte vor protektionistischen Tendenzen als Folge dieser Turbulenzen.

Strauss-Kahn forderte die Industrie- und die Schwellenländer ausdrücklich dazu auf, ihre Kooperation wieder zu verstärken, um Währungsanpassungen aus Wettbewerbsgründen zu vermeiden. Das Hauptziel sei auf mittlere Sicht, die Weltwirtschaft wieder mehr ins Gleichgewicht zu bringen, um Störungen vorzubeugen, die zu erneuten Krisen führen könnten.

Eine Koordination der makroökonomischen Politik der einzelnen Länder könnte "über die nächsten fünf Jahre 2,5% an zusätzlichem weltweiten Wachstum bringen", erklärte Strauss-Kahn zudem bei einer Diskussionsveranstaltung am Rande der Tagung. Der IWF werde in Kürze Details eines entsprechenden Analyseprozesses veröffentlichen, der diese Daten zum Ergebnis habe, kündigte er an.

Mit Blick auf China und jüngste Forderungen von US-Finanzminister Timothy Geithner betonte der Geschäftsführende IWF-Direktor, wenn Länder mehr Stimmrechte am IWF wollten, müssten sie auch "mehr Verantwortung für die Weltwirtschaft" übernehmen. "Es gibt keine formellen Link zwischen beidem", räumte er aber ein. Den chinesischen Yuan bezeichnete Strauss-Kahn erneut als "deutlich unterbewertet". Es werde aber noch einige Zeit brauchen, um das Problem zu beheben.

Allerdings gebe es "keine inländische Lösung" für dieses globale Problem, für dessen Lösung der IWF der richtige Ort sei, fügte Strauss-Kahn hinzu. Der stellvertretende chinesische Zentralbankgouverneur Yi Gang beteuerte in Washington, das Land wolle einen potentiellen "Währungskrieg" auf jeden Fall vermeiden. Es gebe bereits Anzeichen für einen solchen, doch China "arbeitet hart dagegen", betonte Yi am Rande einer Konferenz.

In den USA war zuletzt ein Gesetzentwurf verabschiedet worden, der Handelssanktionen für den Fall vorsieht, dass ein Land seine Währung manipuliert. Viele Staaten sind besorgt, dass China mit dem Festhalten an einer unterbewerteten Währung die Exporte des Landes subventioniert. Länder wie Japan und Singapur hatten ihrerseits erst jüngst am Devisenmarkt interveniert, um durch schwächere Währungen die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Exportindustrien zu stärken.

Webseite: www.imf.org 
 
  -Von Andreas Kißler, Dow Jones Newswires, +49 (0) 30 2888 4118, 
   andreas.kissler@dowjones.co 
   DJG/DJN/ank 
 

(END) Dow Jones Newswires

October 07, 2010 17:14 ET (21:14 GMT)

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