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KLARTEXT ONLINE/Irreführung der Verbraucher: Würstchen sind zu leicht - Fleischwarenhersteller Zimbo trickst beim Wiegen seiner Hot-Dog Produkte / Moderne Kontrollwaagen speichern Datenprotokolle im Verdachtsfall

DJ KLARTEXT ONLINE/Irreführung der Verbraucher: Würstchen sind zu leicht - Fleischwarenhersteller Zimbo trickst beim Wiegen seiner Hot-Dog Produkte / Moderne Kontrollwaagen speichern Datenprotokolle im Verdachtsfall

KLARTEXT ONLINE/Irreführung der Verbraucher: Würstchen sind zu leicht - Fleischwarenhersteller Zimbo trickst beim Wiegen seiner Hot-Dog Produkte / Moderne Kontrollwaagen speichern Datenprotokolle im Verdachtsfall 
 
Bochum/Bonn, 25. November 2010 - Laut einem Bericht von Spiegel-Online [www.spiegel.de/sptv/magazin] steht der Fleischwarenhersteller Zimbo derzeit unter Verdacht, bei seinen Hot-Dog Produkten das Zielgewicht nicht zu erreichen. Stichproben und Zeugenaussagen deuteten darauf hin, dass beim Gewicht systematisch geschlampt würde. Jörg A., ehemaliger Mitarbeiter bei Zimbo, erklärt die vermeintlich illegale Vorgehensweise: Demnach wurde bei Kontrollwiegungen zusätzlich eine leere Packung als Zusatzgewicht auf die Waage gelegt. Das ermittelte Gewicht betrug dadurch 220 anstatt der tatsächlichen 212 Gramm. 
 
Anna Wiesemann von der Verbraucherschutzzentrale Sachsen [www.verbraucherzentrale-sachsen.de/UNIQ129068509711986/link13A.html] erklärt, dass lediglich zwei Prozent der Produkte zwischen 200 und 300 Gramm laut Fertigpackungsverordnung (FPV) maximal neun Gramm nach unten abweichen dürfen. Im Durchschnitt aber müsse der Mittelwert wieder stimmen. Ziel der EU-Verordnung 178/2002 sei der Verbraucherschutz und die Markttransparenz, erklärt die Autorin Romeo T. Toledo in ihrem Buch ,,Verfahrenstechnische Grundlagen der Lebensmittelproduktion". Durch eine gesetzliche Regelung sei eine Vergleichbarkeit von Produkten über die Ländergrenzen der EU hinaus möglich, der Irreführung der Verbraucher im Hinblick auf Packungsgrößen und -inhalte werde so entgegengewirkt. Paragraph 22 der FPV legt fest, dass die Füllmenge der Behälter zum Zeitpunkt der Herstellung im Mittel die Nennfüllmenge nicht unterschreiten darf. 
 
Das war bei einer von Spiegel-TV durchgeführten Stichprobenkontrolle allerdings nicht der Fall. Hier wichen von 138 Proben 48 Stück vom Sollgewicht ab. Zimbo distanziert sich in einer Stellungnahme an Spiegel-Online von illegalen Motiven. Die Verpackungen dienten lediglich dazu, das genaue Leergewicht beim Wiegen besser ermitteln und überprüfen zu können. Ob es sich tatsächlich um eine vorsätzliche Täuschung handelt oder um technische Schwierigkeiten in der Prozesskette, bleibt zum Zeitpunkt ungeklärt. 
 
Dabei sei es eigentlich sehr einfach, rechtliche Probleme und einen Imageverlust durch fehlerhaftes Gewicht der verkauften Packungen zu vermeiden, erklärt Dieter Conzelmann, Director Industry Solutions beim baden-württembergischen Systemlöser Bizerba: ,,In der industriellen Fertigung sollten kontinuierlich Kontrollwiegungen durchgeführt und die Wiegeergebnisse lückenlos dokumentiert werden. Denn mit Hilfe solcher Datenprotokolle kann ein Unternehmen im Verdachtsfall auch beweisen, dass alle Chargen das Werk mit dem Sollgewicht verlassen haben". 
 
Auch das Thema Mogelpackungen durchzieht die deutsche Medienlandschaft schon seit längerem. Hier handelt es sich zwar nicht um rechtliche Verstöße, aber ebenso um eine Irreführung der Verbraucher durch versteckte Preiserhöhungen. Eine Neuheit aus der Trickkiste: Es werden Produkte angeboten, bei denen die Füllmenge zwar erhöht wird, der Preis dazu aber überproportional steigt. So gebe es aktuell, laut Verbraucherzentrale Hamburg [www.vzhh.de/ernaehrung/30287/mogelpackung.aspx], das Spülmittel ultra Palmolive in 600-Milliliter-Packungen statt den bisherigen 500-Millilitern. Umworben wird das Produkt mit ,,Neu + 20 % mehr Inhalt". Der Preis stieg bei einigen Händlern von 0,85 Euro auf 1,65 Euro, was einer Preiserhöhung von 62 Prozent entspricht. Eine Meldung von KLARTEXT ONLINE. Für den Inhalt ist KLARTEXT ONLINE verantwortlich. 
 
 

(END) Dow Jones Newswires

November 25, 2010 08:16 ET (13:16 GMT)

© 2010 Dow Jones News
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