WSJ: Madoff-Insolvenzverwalter verklagt auch HSBC
Von Chad Bray THE WALL STREET JOURNAL
NEW YORK (Dow Jones)--Der Insolvenzverwalter des verurteilten Milliardenbetrügers Bernard Madoff hat nun auch die britische Großbank HSBC auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt. Irving Picard fordert von der HSBC Holdings plc und einer Gruppe von Feeder-Fonds mindestens 9 Mrd USD, wie aus der beim Konkursgericht in Manhattan am Sonntag eingereichten Klageschrift hervorgeht. HSBC und die Fonds hätten mehr als 8,9 Mrd USD an das betrügerische Beratungsgeschäft von Madoff übertragen. Anzeichen, dass es sich bei dem Geschäft von Madoff um Betrug handelt, hätten sie ignoriert, so Picard.
So genannte Feeder-Fonds sind Dachfonds, die ihr Fondsvermögen in Anteile eines einzigen Wertpapierinvestmentfonds anlegen. Madoff hatte sich im März 2009 schuldig bekannt, Anleger mit einem Schneeballsystem um Milliardensummen betrogen zu haben. Der ehemalige Börsenmakler wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt und verbüßt seine Strafe in einem Bundesgefängnis in North Carolina.
Für Picard läuft am 11. Dezember eine Frist aus, bis zu der er vor Gericht Gelder von Anlegern zurückfordern kann, die ihre Einlagen vor dem Kollaps aus Madoffs Investmentgesellschaft zurückgezogen hatten. In den vergangenen Tagen hat der Anwalt bereits über 100 Klagen eingereicht. Dabei hatte er die UBS auf 2 Mrd USD und die JP Morgan Chase auf 6,4 Mrd USD Schadenersatz verklagt. Beide Banken haben die Anschuldigungen als unbegründet zurückgewiesen. HSBC wollte sich am Sonntag nicht zu dem Thema äußern.
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December 06, 2010 02:27 ET (07:27 GMT)
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