DJ US-Anleihen im späten Geschäft leichter -Konjunkturdaten drücken
NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem bereits am Vortag nachlassende Sorgen über die Krise im Nahen Osten zu Abgaben bei den Notierungen der US-Staatsanleihen geführt hatten, haben die US-Anleihen ihre Verluste am Dienstag weiter ausgebaut. Im späten New Yorker Handel fielen zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von 2,625% um 16/32 auf 93-10/32 und rentierten mit 3,44%. Die Rendite bewegt sich damit am oberen Rand der seit Jahresbeginn gültigen Handelsspanne zwischen 3,25% und 3,5%. Der Longbond mit einem Kupon von 4,250% verlor 20/32 auf 94-6/32, seine Rendite stieg damit auf 4,61%.
Vor dem Hintergrund positiver Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA sei der Konjunkturoptimismus merklich gestiegen, hieß es im Handel. Rentenhändler sprachen von Umschichtungen aus vermeintlich sicheren Anlagen in andere Vermögensklassen, was sich auch an den Abgaben deutscher Staatsanleihen und den Pendants aus Großbritannien ablesen lasse. "Die Sorgen über die Geschehnisse in Ägypten lassen nach und Anleger wenden sich wieder den Konjunkturdaten zu. Und die sind wirklich überzeugend ausgefallen", erläuterte Charles Comiskey, leitender Händler von Staatsanleihen bei Bank of Nova Scotia in New York.
Als einen der Hauptbelastungsfaktoren für die Festverzinslichen machten Marktteilnehmer daher den ISM-Index aus. In den USA hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe im Januar wider Erwarten deutlich aufgehellt. Laut Institute for Supply Management (ISM) stieg der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe auf einen Stand von 60,8 Punkten. Der Index notierte damit auf dem höchsten Stand seit Mai 2004. Befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 58,0 vorhergesagt, nachdem im Vormonat ein Stand von 58,5 ausgewiesen worden war. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA.
Allerdings hätten Anleger auch auf mögliche Zinserhöhungen in Europa spekuliert, hieß es im Handel. Nach den zuletzt hohen Inflationswerten und den positiven Konjunkturdaten vom Berichtstag in Europa könnten sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die Bank of England gezwungen sein, an der Zinsschraube zu drehen, so Stimmen aus dem Handel.
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 01, 2011 17:19 ET (22:19 GMT)
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