
Dazu wurden in einem Labor der TU München drei Pyramiden aufgebaut: Zwei Versionen aus Pappe, davon eine mit offenen und eine mit geschlossenen Seitenflächen. Bei der dritten Version bestanden die Kanten aus dünnen Holzstäben. Wie die realen Vorbilder, die 4500 Jahre alten Pyramiden von Gizeh, wurden auch die Modelle an den Himmelsrichtungen ausgerichtet. Im Inneren platzierte man je ein Stück rohes Fleisch und eine stumpfe Rasierklinge - maßstabsgetreu an jener Stelle, wo in der Cheopspyramide die Königskammer liegt. Ein viertes Stück Fleisch lag zusammen mit einer weiteren stumpfen Rasierklinge als Vergleichsstück neben den Pyramiden.
Nach sechs Tagen war das Experiment beendet. Ergebnis: Alle vier Klingen waren nach wie vor stumpf. Die Fleischstücke hatten sich hingegen verändert: Sie zeigten jedoch keine Anzeichen von Verwesung, sondern waren ausgetrocknet. Eine Bestätigung des mysteriösen Pyramiden-Effekts? Keineswegs! Denn das Referenzstück, das nie in einer Pyramide gelegen hatte, war genauso "mumifiziert" wie die anderen drei Fleischstücke. Die einfache Erklärung für diesen Vorgang: Für eine mögliche Verwesung ist der Wassergehalt im Fleisch ausschlaggebend. Weil die Menge des verfügbaren Wassers bei den verwendeten Fleischstücken zu gering war, konnten keine Bakterien und Keime wachsen, da diese Wasser benötigen. Das Fleisch trocknete deshalb aus statt zu verwesen.
Redakteur Jens Müller-Bauseneik: "Der Laborversuch zeigt uns und unseren Lesern, dass der "Pyramiden-Effekt" nicht nachgewiesen werden kann. Er gehört wohl eher ins Reich der Legende."
P.M. PERSPEKTIVE geht in der aktuellen Ausgabe weiteren geheimnisvollen Phänomenen auf den Grund, die über unseren Verstand gehen - von denen aber viele Menschen glauben, dass es sie gibt. Zu den Top-Themen gehören "Schutzengel", "Déjà-vu" und "Spontanheilungen".
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