Nürnberg/München (ots) - Die Delegiertenversammlung des Bayerischen Hausärzteverbandes hat auf ihrer Sitzung am 23. Februar 2011 in der Meistersingerhalle in Nürnberg Dr. Dieter Geis (59) aus Randersacker mit 97prozentiger Zustimmung zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Geis war seit 2006 2. Stellvertretender Vorsitzender des Verbandes. Sein Vorgänger Dr. Wolfgang Hoppenthaller ist auf einstimmigen Vorschlag der Delegiertenversammlung vom Vorstand zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Zum 1. Stellvertretenden Landesvorsitzenden wurde Dr. Jakob Berger (60) aus Herbertshofen und zum 2. Stellvertretenden Landesvorsitzender Dr. Markus Beier (40) aus Erlangen gewählt.
In seiner Antrittsrede auf der anschließenden Mitgliederversammlung stellte Geis als wichtigstes Ziel seiner Arbeit die Fortsetzung der von zahlreichen Kassen gekündigten Hausarztverträge vor und rief die bayerischen Hausärzte zur Geschlossenheit auf. Dr. Geis: "Nur durch gute und sichere Verträge können wir Hausärzte überleben, den Patienten eine wohnortnahe medizinische Grundversorgung bieten und den erforderlichen Nachwuchs dafür finden. Nur eine fundierte Vertragssituation wird uns Hausärzte als geeinte Kraft auftreten lassen."
Der neue Vorsitzende, der den Hausärzteverband bereits seit mehreren Wochen kommissarisch geleitet hatte, konnte bei den Verhandlungen mit den Kassen erste Erfolge verbuchen. So setzt die LKK rückwirkend zum 1.1.2011 ihren Hausarztvertrag mit dem BHÄV fort. In diesem Zusammenhang dankte Dr. Geis auch ausdrücklich den Kassen, die ihre Hausarztverträge nicht gekündigt haben, allen voran der Vereinigten IKK, der Bosch BKK, und den weitere BKKen und IKKen.
Ein weiterer Schwerpunkt für den neuen Vorstand ist, so Dr. Geis, das Eintreten für eine nachhaltige Gesundheitspolitik. "Diese Inflation an Gesundheitsreformen mit jedesmal mehr Bürokratie muss ein Ende haben. Es geht nicht an, dass die Halbwertszeit von Gesetzen im Jahresbereich liegt, wie wir es eben beim § 73 b des SGB V erleben müssen." Zudem müsse die Politik "endlich aufhören, Gesetze zu formulieren, die nur den Managementgesellschaften und den kapitalorientierten Aktiengesellschaften entgegenkommen."
Gleichzeitig widersprach Dr. Geis entschieden der Forderung nach einer politikfreien Praxis. "Ich bin der Ansicht, wir müssen unsere Patienten informieren dürfen über Maßnahmen, die unsere Existenz und damit die hausärztliche Versorgung unserer Patienten beeinflussen. Wir dürfen uns nicht das Recht nehmen lassen, unsere Patienten über die jeweiligen gesundheitspolitischen Zielsetzungen der einzelnen Parteien aufzuklären. Dies gehört zu den Grundrechten in unserer Demokratie."
Festlicher Höhepunkt der Mitgliederversammlung war dann die Ernennung des langjährigen Vorsitzenden Wolfgang Hoppenthaler zum Ehrenvorsitzenden. Hoppenthaler hatte am 23. Dezember 2010, am Tag nach der negativen Entscheidung zum Systemumstieg in Nürnberg, sein Amt zur Verfügung gestellt, um nach den fristlosen Kündigungen der Hausarztverträge durch zahlreiche Krankenkassen den Weg frei für neue Verhandlungen zu machen.
Dr. Geis in seiner Rede vor den Hausärzten: "Als exzellenter Stra-tege hatte Wolfgang Hoppenthaler erkannt, dass die Kassen ihn als Alibi benutzen werden, um die Verhandlungen zu boykottieren. In dieser schwierigen Situation bewies Wolfgang Hoppenthaler wahre Größe und Gradlinigkeit und stellte das Interesse des Verbandes, das seiner Mitglieder und das der Patientinnen und Patienten bedingungslos vor sein eigenes. Wir alle wissen, dass er es war, der mit großem persönlichen Einsatz, strategischem Geschick und bewundernswerter Hartnäckigkeit die Hausarztverträge durchgesetzt hat, die für alle Menschen in Bayern eine flächendeckende und qualitativ hochwertige medizinische Hausarztversorgung sicherstellen. Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Dankeschön und eine Wertschätzung für den beispiellosen Einsatz von Wolfgang Hoppenthaler. Diese Auszeichnung ist auch ein Zeichen unserer ungebrochenen Geschlossenheit."
Originaltext: Bayerischer Hausärzteverband Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/83339 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_83339.rss2
Ansprechpartner:
Torsten Fricke, Tel.: 0171/4158329 Heike Blümmel, Tel.: 0170/2348801
In seiner Antrittsrede auf der anschließenden Mitgliederversammlung stellte Geis als wichtigstes Ziel seiner Arbeit die Fortsetzung der von zahlreichen Kassen gekündigten Hausarztverträge vor und rief die bayerischen Hausärzte zur Geschlossenheit auf. Dr. Geis: "Nur durch gute und sichere Verträge können wir Hausärzte überleben, den Patienten eine wohnortnahe medizinische Grundversorgung bieten und den erforderlichen Nachwuchs dafür finden. Nur eine fundierte Vertragssituation wird uns Hausärzte als geeinte Kraft auftreten lassen."
Der neue Vorsitzende, der den Hausärzteverband bereits seit mehreren Wochen kommissarisch geleitet hatte, konnte bei den Verhandlungen mit den Kassen erste Erfolge verbuchen. So setzt die LKK rückwirkend zum 1.1.2011 ihren Hausarztvertrag mit dem BHÄV fort. In diesem Zusammenhang dankte Dr. Geis auch ausdrücklich den Kassen, die ihre Hausarztverträge nicht gekündigt haben, allen voran der Vereinigten IKK, der Bosch BKK, und den weitere BKKen und IKKen.
Ein weiterer Schwerpunkt für den neuen Vorstand ist, so Dr. Geis, das Eintreten für eine nachhaltige Gesundheitspolitik. "Diese Inflation an Gesundheitsreformen mit jedesmal mehr Bürokratie muss ein Ende haben. Es geht nicht an, dass die Halbwertszeit von Gesetzen im Jahresbereich liegt, wie wir es eben beim § 73 b des SGB V erleben müssen." Zudem müsse die Politik "endlich aufhören, Gesetze zu formulieren, die nur den Managementgesellschaften und den kapitalorientierten Aktiengesellschaften entgegenkommen."
Gleichzeitig widersprach Dr. Geis entschieden der Forderung nach einer politikfreien Praxis. "Ich bin der Ansicht, wir müssen unsere Patienten informieren dürfen über Maßnahmen, die unsere Existenz und damit die hausärztliche Versorgung unserer Patienten beeinflussen. Wir dürfen uns nicht das Recht nehmen lassen, unsere Patienten über die jeweiligen gesundheitspolitischen Zielsetzungen der einzelnen Parteien aufzuklären. Dies gehört zu den Grundrechten in unserer Demokratie."
Festlicher Höhepunkt der Mitgliederversammlung war dann die Ernennung des langjährigen Vorsitzenden Wolfgang Hoppenthaler zum Ehrenvorsitzenden. Hoppenthaler hatte am 23. Dezember 2010, am Tag nach der negativen Entscheidung zum Systemumstieg in Nürnberg, sein Amt zur Verfügung gestellt, um nach den fristlosen Kündigungen der Hausarztverträge durch zahlreiche Krankenkassen den Weg frei für neue Verhandlungen zu machen.
Dr. Geis in seiner Rede vor den Hausärzten: "Als exzellenter Stra-tege hatte Wolfgang Hoppenthaler erkannt, dass die Kassen ihn als Alibi benutzen werden, um die Verhandlungen zu boykottieren. In dieser schwierigen Situation bewies Wolfgang Hoppenthaler wahre Größe und Gradlinigkeit und stellte das Interesse des Verbandes, das seiner Mitglieder und das der Patientinnen und Patienten bedingungslos vor sein eigenes. Wir alle wissen, dass er es war, der mit großem persönlichen Einsatz, strategischem Geschick und bewundernswerter Hartnäckigkeit die Hausarztverträge durchgesetzt hat, die für alle Menschen in Bayern eine flächendeckende und qualitativ hochwertige medizinische Hausarztversorgung sicherstellen. Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Dankeschön und eine Wertschätzung für den beispiellosen Einsatz von Wolfgang Hoppenthaler. Diese Auszeichnung ist auch ein Zeichen unserer ungebrochenen Geschlossenheit."
Originaltext: Bayerischer Hausärzteverband Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/83339 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_83339.rss2
Ansprechpartner:
Torsten Fricke, Tel.: 0171/4158329 Heike Blümmel, Tel.: 0170/2348801
© 2011 news aktuell