Das hochverschuldete Solarunternehmen
Conergy
Finanzvorstand Sebastian Biedenkopf hatte vor den Aktionären eindringlich um die Annahme des mit den Banken ausgehandelten Rettungspakets geworben. Die Schulden seien "schlichtweg" zu hoch und verstellten den Weg in die Zukunft. Das Sanierungskonzept sei "ohne Alternative", um einen möglichen Totalverlust für die Aktionäre zu verhindern. Conergy habe sich in den vergangenen Jahren schlichtweg übernommen. Biedenkopf betonte, dass das Geschäftsmodell nach einem harten Konzernumbau tragfähig sei. Conergy sei weiterhin eine starke Marke im Solarmarkt. Zuletzt habe das Unternehmen gegen seine Konkurrenz aufgeholt.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die im TecDax
Je schneller das Sanierungskonzept umgesetzt werden kann, desto besser für das Unternehmen. "Jeden Tag, den wir hier gewinnen, spart der Gesellschaft Zinsaufwendung in Höhe von rund 20.000 Euro, jeden Monat 600.000 Euro", sagte Biedenkopf. "Geld, das wir besser in das Wachstum der Gruppe investieren würden." Am Ende der Sanierung solle eine "neue Conergy" stehen. Ein niedrigerer Verschuldungsgrad werde der Gesellschaft auch neue strategische Optionen wie Partnerschaften oder Gemeinschaftsunternehmen eröffnen.
Bis spätestens Ende Juli soll die Refinanzierung umgesetzt sein, bestenfalls sogar schon im Mai. Das hängt auch davon ab, ob aus dem Aktionärskreis noch juristische Schritte dagegen eingelegt werden. Vertreter von Kleinaktionären kritisierten, dass mit den geplanten Schritten erneut die Anleger die Zeche für Fehler des Managements zahlen müssten. Sie müssen nun entweder bei der Kapitalerhöhung neues Geld zuschießen oder ihr Anteil wird deutlich verwässert. Die letzte Kapitalerhöhung bei Conergy gab es erst 2008.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hatte
schon zu Wochenebeginn angekündigt die Maßnahmen abzulehnen. Dennoch
war die Zustimmung der Hauptversammlung nur Formsache, da die
Commerzbank
Wie sich der Aktionärskreis künftig zusammensetzt, ist noch völlig unklar. Das hängt davon ab, wie viele Altaktionäre ihr Bezugsrecht für neue Aktien nutzen. Es wird erwartet, dass dies längst nicht alle tun. Für diesen Fall steht ein Teil der Kreditgeber bereit, die ihre Kreditforderungen von als Sacheinlage einzubringen und im Gegenzug Aktien zu übernehmen. Das sind im wesentlichen mehrere Hedgefonds, die im Laufe der Finanzierungsverhandlungen bei Conergy Kredite einiger Banken aufgekauft hatten. Sollte kein Altaktionär seine Bezugsrechte wahrnehmen, würden Kreditgeber 68 Prozent der Stimmrechte bei Conergy halten./enl/zb
ISIN DE0007203275 DE0006040025 DE0008032004
AXC0251 2011-02-25/23:48