DJ US-Anleihen reagieren mit Kursrally auf Inflationsdaten
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer Kursrally am langen Ende des Marktes für US-Staatsanleihen haben die Notierungen am Freitag im späten New Yorker Geschäft auf die Inflationsdaten aus den USA reagiert. Zuletzt hatten Befürchtungen hinsichtlich eines steigenden Preisdrucks die US-Anleihen stark belastet. Die veröffentlichten Konjunkturdaten vom Berichtstag fielen insgesamt recht positiv aus, belasteten den Markt aber nicht. Zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von 3,625% zogen um 24/32 auf 101-26/32 an und rentierten mit 3,41%. Der mit 4,750% verzinste Longbond schnellte um 1-11/32 auf 104-20/32 nach oben, seine Rendite fiel damit auf 4,47%.
"Die Entwicklung der Kernrate stellt eine angenehme Überraschung dar. Die Kurse zeigen sich deutlich fester seit Veröffentlichung der Inflationsdaten", sagte ein Rentenstratege. Die Daten nähmen im Gegensatz zu den Notenbanken in China, Indien und Europa etwas den Druck von der US-Notenbank, auf ein baldiges Ende der lockeren Geldpolitik zu setzen, hieß es weiter. Die anziehenden Preise für Lebensmittel und Energie hätten bislang keinen erkennbaren Preisdruck auf andere Güter nach sich gezogen, sagte ein Händler mit Blick auf die unter den Befürchtungen gebliebenen Kerninflationsdaten. "Eine der größten Bedrohungen des Anleihemarktes - die Inflation - erwies sich als Rohrkrepierer und nicht wie befürchtet als Schnellfeuergewehr", ergänzte ein Händler.
Die US-Verbraucherpreise sind in der Kernrate, also ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, im März nur um 0,1% gestiegen, während Volkswirte im Konsens von einem Anstieg um 0,2% ausgegangen waren. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise im vergangenen Monat um 0,5%, die Konsensschätzung lag bei plus 0,4%. Die übrigen Daten verbreiteten Signale einer sich aufhellenden konjunkturellen Entwicklung, ließen Anleger am Anleihemarkt aber weitgehend kalt. So erreichte der Empire State Index im April einen Stand von 21,70 Punkten nach 17,50 im März und übertraf damit die Erwartung von 15,30 deutlich.
Auch der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung ist im April nach den Ergebnissen der ersten Umfrage stärker als erwartet gestiegen. Des Weiteren hat die Industrie im März ihre Produktion stärker gesteigert als erwartet.
DJG/DJN/flf(END) Dow Jones Newswires
April 15, 2011 17:16 ET (21:16 GMT)
Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.