Themen heute:
Süddeutsche spontaner als der Rest der Republik /// Bundesrat: Honorarberatung braucht tragfähige rechtliche Grundlage /// Fondsbranche sammelt im April 1,0 Mrd. Euro neue Mittel ein
1.
Kopf oder Bauch - was entscheidet bei der Wahl von Fonds, Aktien und anderen Geldanlagen? 24 Prozent der Süddeutschen treffen Anlageentscheidungen nach Gefühl. Das ist eine deutlich höhere Quote als bei Bürgern aus anderen Teilen der Republik. Das hat eine repräsentative Umfrage des Psephos-Instituts im Rahmen der Initiative "Investmentfonds. Nur für alle." ergeben. In Mittel- und Westdeutschland entscheiden neun Prozent spontan über Gelddinge, im Osten acht Prozent und im Norden nur fünf Prozent. Unterschiede gibt es auch zwischen Männern und Frauen: Rund jeder sechste Mann (17 Prozent) trifft Anlageentscheidungen eher aus dem Bauch heraus. Bei den Frauen sind es nur acht Prozent. Grundsätzlich sind Geldangelegenheiten für die Deutschen eher Kopfsache. 79 Prozent der Befragten geben an, immer sorgfältig alle Anlagealternativen zu durchdenken - und erst dann ihre Ersparnisse beispielsweise in Aktien oder Fonds anzulegen.
2.
Der Bundesrat hat die Bundesregierung aufgefordert, die Honorarberatung schnellstmöglich auf eine tragfähige rechtliche Grundlage zu stellen. Dies wird aus einer Stellungnahme zum Gesetzesentwurf zur Novellierung des Finanzanlagevermittler- und Vermögensanlagerechts deutlich, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde und die vom Berufsverband deutscher Honorarberater (BVDH) begrüßt wurde. Honorarberatung ist nach Ansicht des Bundesrats eine sinnvolle Alternative zu der in Deutschland verbreiteten provisionsorientierten Finanzvermittlung. Provisionen seien Ursache dafür, dass sich die Finanzberatung primär am Einkommensinteresse der Berater oder den Gewinnzielen der Banken ausrichte. Solange keine vollständige Transparenz über die Finanzierung der Finanzberatung vorhanden sei, könnten Verbraucher nicht erkennen, welche Anreize und Fehlanreize von Provisionen ausgehen.
3.
Der deutschen Investmentfondsbranche flossen im April per Saldo rund 1,0 Mrd. Euro neue Anlagemittel zu. Davon entfielen 0,5 Mrd. Euro auf Publikumsfonds und ebenso viel auf Spezialfonds. Dies ist der aktuellen Investmentstatistik des Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) per 30. April 2011 zu entnehmen. Die deutsche Fondsbranche verwaltet ein Vermögen von gut 1.800 Mrd. Euro.