Eine wahre Auftragsflut erwartet der europäische Flugzeughersteller Airbus beim weltgrößten Branchentreff in Le Bourget bei Paris, der an diesem Montag eröffnet wird. Pannen bei zwei seiner wichtigsten Programme verdarben jedoch den Auftakt: Nur wenige Stunden vor der Eröffnung an diesem Montag streifte ein Mega-Flieger vom Typ A380 beim Einparken in Le Bourget ein Gebäude. Damit kam das "Aus" für Flugvorführungen während der Show. Die gleiche Anordnung hatte es zuvor bereits für den Militärtransporter A400M gegeben. Ein Getriebeproblem am Triebwerk einer anderen Testmaschine hatte zu dem Verbot von Show-Flügen geführt.
Airbus hatte schon vor dem Messebeginn erwartungsgemäß die verspätete Auslieferung der Kurz- und Langversion seines neuen High-Tech-Fliegers A350 um jeweils zwei Jahre bekanntgegeben. Airbus-Manager Fabrice Brégier bestätigte entsprechende Berichte, wonach auf Kundenwunsch die Leistung der Langversion A350-1000 durch neue Triebwerke von Rolls-Royce erheblich gesteigert wird.
Der Flugzeug-Typ ist ein Konkurrent des neuen 787 "Dreamliner" des US-Rivalen Boeing, der nach Verspätungen im dritten Quartal 2011 erstmals ausgeliefert werden soll. Für seinen erfolgreichen, aber in die Jahre gekommenen Mittelstreckenflieger 737 lässt der US-Flugzeugbauer seine Kunden weiter auf einen Nachfolger warten. "Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen", sagte der Chef der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte, Jim Albaugh, am Sonntag in Paris. Derzeit prüft das Unternehmen, ob es seinen Verkaufsschlager ähnlich wie Airbus die A320 mit sparsameren Triebwerken attraktiver macht oder eine komplette, milliardenschwere Neuentwicklung angeht. Eine Entscheidung werde wahrscheinlich zum Jahresende fallen.
Boeing
Auch Konkurrent Boeing setzt auf ein Anziehen der Bestellungen.
Er schickte eine neue Langversion des legendären Jumbos, die 747-8,
nach Paris; sie ist erstmals außerhalb der USA zu sehen. Die am
Sonntag gelandete Maschine steht in Konkurrenz zur A380 von Airbus.
EADS
Der Airbus-Mutterkonzern EADS zeigte sich am Wochenende optimistisch, dass die Nachfrage nach seinen Flugzeugen insgesamt vom weltweiten Aufschwung der Luftfahrt beflügelt stark anziehen wird. Während die Grundversion seines neuen Langstreckenfliegers A350 - die A350-900 - nach wie vor ab Ende 2013 ausgeliefert werden soll, wird die Langversion nun erst Mitte 2017 zur Verfügung stehen. Auch die kleinere Schwester A350-800 soll zwei Jahre später ausgeliefert werden - Mitte 2016./stw/rek/zb --- Von Steffen Weyer, dpa-AFX, und Ralf E. Krüger, dpa ---
ISIN NL0000235190 US0970231058
AXC0046 2011-06-19/22:02