Die Finanzminister der Eurozone haben sich nach Aussage des niederländischen Finanzministers Jan Kees de Jager auf eine Beteiligung der privaten Gläubiger an der Griechenland-Rettung verständigt und damit die Möglichkeit eines zeitweisen Zahlungsausfalls ("Selective Default") des Eurozonen-Staates in Kauf genommen. "Es könnten Fälle eintreten, es könnten Optionen möglich sein, so dass es in einer sehr kurzen Phase zu einem zeitweisen Zahlungsausfalls kommen kann," sagte de Jager am Dienstag in einem Interview im Bloomberg-Fernsehen.
Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre grundsätzliche Ablehnung einer privaten Beteiligung an der Rettung Griechenlands beibehalten, würden die Finanzminister der Eurozone alle Optionen ausloten, die derzeit von Seiten der privaten Gläubiger angeboten werden, sagte der niederländische Finanzminister weiter nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus der Eurozone in Brüssel. Allerdings könne derzeit nicht gesagt werden, ob die Beteiligung von Banken und Versicherungen an der Griechenland-Rettung zwangsläufig eine "Seletive Default"-Bewertung der Ratingagenturen zur Folge hätte. Die Niederländer fordern gemeinsam mit den Deutschen vehement eine Beteiligung der privaten Gläubiger an den milliardenschweren Griechenlandhilfen./jkr/bgf
AXC0072 2011-07-12/10:14