NEW YORK (Dow Jones)--Zu einer Rally kam es am Montag bei den US-Anleihen, trotz der Abstufung der US-Bonität durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) am Wochenende. Die US-Anleihen werden von den Anlegern weiterhin als "sicherer Hafen" gesehen, obwohl die USA erstmals das Rating "AAA" verloren haben und von S&P auf "AA+" gesenkt wurden. Die Anleger hätten vor allem aus risikoreicheren Anlagen wie Aktien in US-Anleihen umgeschichtet.
Zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von 3,125% legten um 2-4/32 auf glatt 107 zu und rentierten mit 2,32%. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen fiel im Verlauf auf den niedrigsten Stand seit Januar 2009. Der mit 4,375% verzinste Longbond sprang um 3-22/32 auf glatt 113. Seine Rendite fiel auf 3,65%. Die Abstufung durch S&P und die weiter anhaltende Schuldenkrise in der Eurozone haben die Sorgen verstärkt, dass sich das Vertrauen der US-Verbraucher weiter eintrübt und zu einer sinkenden Nachfrage führt. Dies könnte ein weiterer Baustein für eine globale konjunkturelle Abschwächung sein.
Die Rally zeige zudem das ganze Dilemma für Anleger, denn es gebe außer den US-Anleihen kaum einen anderen sicheren Hafen, in den die Investoren ihre Liquidität umschichten können, sagte ein Teilnehmer. Die Aktien an Wall Street gaben mit der S&P-Abstufung um 5,5% nach, der Dow-Jones-Index fiel erstmals seit November wieder unter die Marke von 11.000 Punkten. "Ein 'AA+' ist de facto noch ein 'AAA' und das aktuelle Umfeld spricht weiterhin für die US-Anleihen", ergänzte ein weiterer Händler.
Die Abstufung durch S&P sei allerdings auch keine große Überraschung gewesen. So hätten das lange politische Gezerre um die Schuldenobergrenze in den USA und die Kommentare der Rating-Agenturen die Finanzmärkte in den vergangenen Wochen bereits "sensibilisiert" für eine Abstufung der USA.
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
August 08, 2011 17:15 ET (21:15 GMT)
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