NEW YORK (Dow Jones)--Nachrichten aus der Euro-Zone haben am Dienstag trotz positiver US-Daten die Bewegungen am Markt für US-Anleihen bestimmt. Die Notierungen der US-Staatsanleihen zeigten sich beflügelt von Sorgen über die globale Verfassung der Konjunktur und die europäische Schuldenkrise im späten New Yorker Geschäft mit deutlichen Aufschlägen, wobei Langläufer haussierten. Zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von 2,125% zogen um 24/32 auf 99-4/32 an und rentierten mit 2,22%. Der mit 3,750% verzinste Longbond schoss um 1-27/32 auf 101-15/32 empor, seine Rendite sank damit auf 3,67%.
Laut Rentenhändlern zeige die europäische Schuldenkrise erkennbaren Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung in der EU. Sowohl das Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone als auch das in Deutschland - der größten Volkswirtschaft der EU - fielen im zweiten Quartal niedriger als prognostiziert aus. In Deutschland könne man gar von einer Stagnation der Konjunktur sprechen, hieß es im Handel zur Begründung für die Aufschläge am US-Rentenmarkt.
"Die lahmende EU-Konjunktur und hier im Besonderen die in Deutschland verdeutlichen einmal mehr die Notwendigkeit einer stärkeren Kooperation der EU-Staaten in der Geld- und Fiskalpolitik", sagte Rentenstratege Adrian K. Miller von Miller Tabak Roberts Securities in New York. Das Treffen von Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy mit Bundeskanzlerin Angela Merkel lieferte jedoch nicht den großen Befreiungsschlag. "Die Ausbleiben von Euro-Bonds lässt die Lage unverändert. Es ist aber an der Zeit für ein aggressives Vorgehen. Dies erklärt die Flucht in sichere Häfen", sagte Rentenhändler Kevin Giddis von Morgan Keegan. Kurzzeitig gebremst wurden die Festverzinslichen in den USA nur von überraschend positiven Daten zur US-Industrieproduktion.
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August 16, 2011 17:24 ET (21:24 GMT)
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