WROCLAW (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat seine Forderung nach der Einführung einer Finanztransaktionssteuer in der ganzen EU bekräftigt. "Die EU-Kommission wird einen Vorschlag für eine Finanzstransaktionssteuer auf Ebene aller 27 Mitglieder machen. Wir werden all unsere Überzeugungskraft dafür einsetzen, dass sie kommt", sagte Schäuble am Samstag nach einem Treffen der EU-Finanzminister im polnischen Wroclaw.
Für den Fall, dass dieses Vorhaben am Widerstand Großbritanniens scheitern sollte, befürwortet der deutsche Finanzminister allerdings auch eine Einführung in der Eurozone, wie er in einem vorab veröffentlichten Interview mit der "Bild am Sonntag" betonte. Unterstützt wurde er in dieser Hinsicht in Wroclaw vom belgischen Finanzminister Didier Reynders. Widerstand kommt allerdings von Schäubles Koalitionspartner in der Bundesregierung, der FDP.
Großbritannien ist gegen eine Finanztransaktionssteuer, weil es Nachteile für den Handelsplatz London fürchtet. Dass die USA gegen eine solche Steuer ist, hat Finanzminister Timothy Geithner nach Angaben der ungarischen Finanzministerin Maria Fekter in Wroclaw bekräftigt. Entsprechend skeptisch zur äußerte sich der polnische Finanzminister Jacek Rostowski zu den Aussichten auf eine Finanztransaktionssteuer. Die Staaten seien in dieser Frage gespalten, die Steuer werde daher wohl keine entscheidende Rolle spielen, sagte er.
-Von Bernd Radowitz, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 300, bernd.radowitz@dowjones.com DJG/hab
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September 17, 2011 14:11 ET (18:11 GMT)
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