Die deutsch-kanadische Erdölfirma Central European Petroleum (CEP) intensiviert nach den ersten erfolgsversprechenden Probebohrungen bei Barth ihre Suche nach Erdöl in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bergamt in Stralsund hat einem Antrag der Firma stattgegeben und neue Erkundungen im sogenannten Feld Anklam genehmigt, wie Amtsleiter Martin Froben am Montag in Stralsund sagte. Das Gebiet sei rund 20 Kilometer breit und erstreckt sich vom Südwesten Stralsunds bis nach Pasewalk. CEP will eigenen Angaben zufolge frühestens 2012 mit der seismischen Erkundung des Areals beginnen. Zuvor sollen die Probebohrungen bei Pudagla und Lütow auf Usedom abgeschlossen werden, hieß es.
Auf der Suche nach Öl will CEP jetzt auch in die Küstengewässer der Ostsee. Das Unternehmen, das seit März 2011 im Nordosten nach Erdöl sucht, hatte nach den ersten Tests seine Erwartungen an die Vorkommen in Vorpommern deutlich nach oben korrigiert. Allein für die Region Saal-Barth geht CEP inzwischen von einer förderbaren Ressource von 106 Millionen Barrel und damit dem 7,5-fachen der bisherigen Annahmen aus. CEP will nun prüfen, ob auch unter dem Meeresboden der Ostsee Erdöl zu finden ist. Bereits zwischen 1969 und 1970 suchten Geologen des Unternehmens Erdöl-Erdgas-Grimmen im Greifswalder Bodden nach Erdöl. Tests und Förderversuche verliefen damals jedoch negativ. Noch heute erinnern die Überreste der Plattformen an die Aktivitäten.
Wie Bergamtsleiter Froben nun sagte, hat CEP einen Antrag für Offshore-Erkundungsarbeiten im Bereich der Oderbank östlich von Rügen gestellt. Das entsprechende Genehmigungsverfahren wurde Anfang September eingeleitet. Wie Froben erklärte, will CEP mit Luftdruckimpulsen die Strukturen im Meeresboden auf erdölführende Schichten erkunden.
Ein Vorhaben, das die Umweltverbände vor allem wegen der dort lebenden Schweinswale hellhörig werden lässt. Der Umweltverband BUND kündigte deshalb bereits Widerstand gegen die Pläne an. "Offshore geht gar nicht", sagte Arndt Müller vom BUND. "Wir sehen das sehr kritisch." Der BUND will nun über das Umweltinformationsgesetz Einsicht in die Antragsunterlagen nehmen. Zugleich will der BUND den frühzeitigen Dialog mit der Erdölfirma CEP suchen, wie Müller sagte "Wir hoffen auf Verständnis des Unternehmens."
Das Genehmigungsverfahren für Offshore-Aktivitäten wird von der Behörde als aufwendiger und langwieriger eingeschätzt. "Es werden nur Genehmigungen erteilt, wenn die Eingriffe nicht erheblich oder ausgleichbar sind", sagte Froben. Träger öffentlicher Belange würden mit einbezogen./mrt/DP/wiz
AXC0108 2011-09-19/14:19