NEW YORK (Dow Jones)--Die Notierungen der US-Staatsanleihen haben am Donnerstag keinen klaren Trend ausgebildet und sich im späten New Yorker Handel uneinheitlich gezeigt. Laut Stimmen aus dem Rentenhandel überwogen bei den Konjunkturdaten die positiven Signale, was die US-Anleihen tendenziell belastete. Auch die Zustimmung des Deutschen Bundestages zur Aufstockung des Euro-Rettungsfonds EFSF habe etwas auf die Notierungen am US-Anleihemarkt gedrückt, hieß es.
Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 2,125% gaben um 5/32 auf 101-4/32 nach und rentierten mit 2,00%. Der mit 3,750% verzinste Longbond stieg dagegen um 10/32 auf 113-18/32, seine Rendite fiel damit auf 3,05%. Bei den Aufschlägen am ganz langen Ende des Marktes verwiesen Händler auf die ab Oktober beginnende "Operation Twist" der US-Notenbank. Die Federal Reserve wird dabei Laufläufer erwerben und stattdessen Kurzläufer veräußern und so die Laufzeiten ihres gehaltenen Portfolios ausdehnen. Das Programm hat ein Volumen von 400 Mrd USD.
Überraschend robust präsentierte sich der zuletzt arg gebeutelte Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung war in der Woche zum 24. September deutlicher als erwartet gefallen. Zudem hat das US-Arbeitsministerium die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft nach oben revidiert. Auch das Wirtschaftswachstum gestaltete sich freundlicher als vermutet. Die Leistung der US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 1,3% gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Ökonomen hatten den Zuwachs bei 1,2% gesehen, nachdem in zweiter Veröffentlichung ein Plus von 1,0% ausgewiesen worden war. Auch vom krisengeschüttelten Immobilienmarkt kamen wenig Kaufimpulse für die Festverzinslichen. Der Index der ausstehenden Hausverkäufe ist im August weniger stark wie befürchtet gefallen.
Zwischenzeitlich hatten sich auch die zehnjährigen US-Anleihen ins Plus vorgearbeitet. Die Ratingagentur Fitch stufte die Bonität Neuseelands ab. Andere Marktteilnehmer erklärten dies auch mit Aussagen des SNB-Präsidenten Philipp Hildebrand, der die globale Konjunktur in einer gefährlichen Phase sieht.
Das US-Schatzamt hat unterdessen mit der Emission neuer siebenjähriger Schuldtitel die Platzierungen der laufenden Woche abgeschlossen. Die Nachfrage habe mit der des Vortages, als fünfjährige Anleihen versteigert wurden, nicht ganz Schritt halten können, hieß es im Handel. Die zuvor etwas gefallenen Renditen hätten die Nachfrage gedrückt. Dennoch war die Emission insgesamt recht positiv verlaufen. Die Zeichnungsquote von 3,02 war die höchste seit Mai. Seit Einführung der Anleihen mit siebenjähriger Laufzeit im Februar 2009 war noch nie eine derart niedrige Maximalrendite von 1,4965% verzeichnet worden.
DJG/DJN/flf
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September 29, 2011 17:10 ET (21:10 GMT)
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