Bei der Planung der Großrazzia gegen rund 3000 mutmaßliche Steuersünder mit Geld in Luxemburg ist es nach einem Bericht des Magazins "Spiegel" zu einer Panne gekommen. Die Hausdurchsuchungen bei Firmen und Privatleuten, von denen einige angeblich dreistellige Millionenbeträge Schwarzgeld bei der HSBC-Bank in Luxemburg angelegt haben, hätten eigentlich an diesem Montag stattfinden sollen. Wegen Abstimmungsproblemen sei der Termin dann aber kurzfristig in den November verschoben worden.
Da aber zahlreiche Behörden und sogar Anwälte bereits eingeweiht gewesen seien, seien Mitte vergangener Woche Informationen über die geplante Razzia durchgesickert. In einer Notaktion seien Steuerfahnder seit vergangenem Freitag kurzfristig ausgerückt, um zu retten, was noch zu retten ist. Im gesamten Bundesgebiet hätten sie Wohnungen und Büros möglicher Steuerhinterzieher durchsucht.
Grundlage für die Razzia ist die CD, die Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr für rund vier Millionen Euro gekauft habe. Die Behörden sprechen von einer "hohen Qualität" der Daten. Ermittler seien inzwischen aber auf mehrere Fälle gestoßen, bei denen die vermeintlichen Steuersünder ihre Gelder korrekt versteuert haben./fc/DP/zb
AXC0022 2011-10-15/19:31