Der Personalstreit um einen Spitzenposten bei der Europäische Zentralbank (EZB) ist am Rande des EU-Gipfels wieder entbrannt. Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi bestätigte am späten Sonntagabend in Brüssel eine Auseinandersetzung mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy.
Es geht dabei um das EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi aus Italien. Sarkozy hatte schon vor Monaten deutlich gemacht, dass künftig zwei Italiener in der Chefetage der Bank sitzen, während sein Land nach dem Ausscheiden von EZB-Chef Jean-Claude Trichet Ende des Monats nicht mehr vertreten sein wird.
"Ich bin überzeugt, dass Bini Smaghi verstehen wird, dass er nicht ein 'Casus belli' (Kriegsgrund) sein kein", sagte Berlusconi. Man habe Bini Smaghi hohe Posten angeboten, doch dieser habe abgelehnt. Berlusconi bestätigte auch, Sarkozy habe angeregt, dass Italien seine Reformpläne öffentlich ankündige.
Die Amtszeits Bini Smaghis läuft noch bis 2013. Nachfolger von Trichet an der EZB ist zum 1. November Bini Smaghis Landsmann Mario Draghi./cb/DP/stk
AXC0043 2011-10-23/23:46