Die Pleite des Solarmodulherstellers Solon
Wienberg informierte nach Angaben seines Sprechers die Mitarbeiter in Berlin in einer Betriebsversammlung über die Situation und die nächsten Schritte. Er werde in Kürze Kontakt zu den wichtigsten Kunden und Lieferanten aufnehmen, um die Fertigung und Auftragsabwicklung aufrechtzuerhalten. "Wir werden die nächsten Tage nutzen, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren", sagte Wienberg laut Mitteilung. "Anschließend werden wir die finanzielle Situation des Unternehmens umfassend analysieren und die zur Verfügung stehenden Optionen prüfen."
SCHWACHE NACHFRAGE
Solon, einst ein Vorzeigeunternehmen der deutschen Photovoltaik-Branche, leidet seit 2009 unter der schwachen Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten und dem anhaltenden Preisdruck. Probleme bereitet der heimischen Solarindustrie vor allem die Billigkonkurrenz aus China. In den vergangenen Monaten bemühte sich Solon um eine Restrukturierung und Kostensenkung. Mit Banken, Bürgen und Investoren seien Gespräche geführt worden. Die Verhandlungen über eine einvernehmliche Lösung seien aber gescheitert, teilte Solon mit.
Die Aktie verlor am Mittwoch knapp die Hälfte ihres Wertes. Solons Insolvenzantrag belastete den gesamten Solarsektor im Aktienindex TecDax.
Im Sommer hatte sich Vorstandschef Stefan Säuberlich noch zuversichtlich gezeigt, bis Jahresende mit den Banken zu einem Abschluss zu kommen. Konkret wurde über die Verlängerung von Krediten in Höhe von 275 Millionen Euro verhandelt. Für die ersten neun Monate dieses Jahres hatte Solon einen Verlust auf Konzernebene in Höhe von 208 Millionen Euro verbucht. Die Nettoverschuldung lag Ende September bei 396 Millionen Euro.
Solon hat seine Zentrale in Berlin-Adlershof, einem mühsam aufgebauten Wirtschaftsstandort im Südosten der Hauptstadt. Dieser werde durch die Pleite aber keinen Schaden nehmen, sagte der Sprecher der Projektgesellschaft, Peter Strunk. "So etwas ist immer ein Kratzer auf dem Lack. Aber wir haben dadurch keine Schwierigkeiten. Wir hängen nicht von einer Technologie und von einem Unternehmen ab." Bei den überwiegend kleinen Technologiefirmen in Adlershof arbeiten mehr als 5.000 Menschen./brd/bf/DP/she
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AXC0248 2011-12-14/20:09