NEW YORK (Dow Jones)--Wie schon am Vortag deuten die Terminkontrakte auf wichtige US-Indizes am Donnerstag auf eine Markteröffnung an Wall Street im Plus hin. Allerdings kam es am Mittwoch anders: Die Indizes eröffneten mit Abschlägen, die dann kontinuierlich ausgebaut wurden. Auch am Berichtstag hält sich der Optimismus in Grenzen. Während eine genau beäugte Auktion italienischer Langläufer allenfalls ein gemischtes Bild zeichnete, fielen die Arbeitsmarktdaten aus den USA schwächer als erwartet aus. Der Terminkontrakt auf den S&P-500 steigt gegen 15.05 Uhr MEZ 0,3% auf 1.248 Punkte, der Nasdaq-100-Future gewinnt 0,3% auf 2.267 Zähler.
Für eine gewisse Ernüchterung sorgt der Arbeitsmarkt, der zuletzt Signale der Erholung ausgesendet hatte. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Vorwoche stärker als erwartet zugenommen. Auf saisonbereinigter Basis wurde ein Anstieg um 15.000 verzeichnet, befragte Volkswirte hatten lediglich einen Zuwachs um 8.000 vorhergesagt. Zudem wurden die Daten für die vorangegangene Woche leicht nach oben revidiert. "Mittelfristig entwickeln sich die Daten weiterhin rückläufig", relativiert ein Händler die Datenreihen allerdings.
Aber auch am Berichtstag richten sich wieder viele Blicke gen Europa: Alles in allem recht glanzlos - so lautet die Bilanz der mit Spannung erwarteten Auktion länger laufender italienischer Staatsanleihen. Geplant war ein Emissionsvolumen zwischen 5 Mrd und 8,5 Mrd EUR - tatsächlich untergebracht am privaten Kapitalmarkt wurden lediglich gut 7 Mrd EUR. Die bezahlten Renditen lieferten bestenfalls ein uneinheitliches Bild: Bei den Benchmark-Anleihen mit Laufzeiten bis 2014 und 2022 lagen sie unter denen der letzten Auktion, bei denen mit Laufzeit bis 2021 darüber. Auch die Papiere mit siebenjähriger Fälligkeit verzeichneten eine höhere Rendite im Vergleich zur vorangegangenen Versteigerung.
Nach der Auktion fiel der Euro unter 1,29 USD und markierte ein neues Jahrestief, die Italien-Renditen am Sekundärmarkt kletterten wieder über das kritische Niveau von 7% für zehnjährige Titeln. "Mit gut 7 Mrd EUR hat Italien deutlich weniger als die maximal angestrebten 8,5 Mrd EUR platziert", merkt ein Händler kritisch an. Nächster Impulsgeber am US-Aktienmarkt dürften die Daten zum Einkaufsmanagerindex aus Chicago für Dezember sein. Zudem werden noch Zahlen zum Immobilienmarkt und zu den Ölvorräten der Vereinigten Staaten veröffentlicht. Unternehmensnachrichten sind indes weiterhin rar.
Die Übernahmepläne des chinesischen E-Commerce-Konzerns Alibaba für Yahoo werden anscheinend konkreter. Die Alibaba Group gab bereits am 23. Dezember bekannt, sie habe die Lobbyfirma des ehemaligen Stabschefs des Weißen Hauses, Kenneth Duberstein, engagiert. Laut Kreisen soll die Duberstein Group eine mögliche Offerte für eine Gesamtübernahme von Yahoo prüfen.
Vorbörslich sind indes Chesapeake Energy etwas gesucht. Der Erdgaslieferant will für 865 Mio USD Anteile an Pumpleitungen in Pennsylvania an die zuvor ausgegliederte Tochter Chesapeake Midstream Partners veräußern. Deutlicher geht es für Fushi Copperweld im vorbörslichen Geschäft nach oben. Der chinesischer Anbieter elektrischer Geräte prüft die Übernahme durch den eigenen Chairman. Das Gebot bewertet den Konzern mit 363 Mio USD. Exar hat derweil die eigene Umsatzprognose für das dritte Quartal und den Margenausblick gesenkt. Leggett & Platt rechnet unterdessen mit einer Rekordbelastung von 36 Mio USD oder rund 0,16 USD je Aktie für Instandsetzungen und Schließungen von Fertigungseinrichtungen.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel am Vortag um 1,1% bzw 140 Punkte auf 12.152. Der S&P-500 verlor 1,2% oder 16 Zähler auf 1.250 und der Nasdaq-Composite gab um 1,3% bzw 35 Stellen auf 2.590 nach.
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
December 29, 2011 09:10 ET (14:10 GMT)
Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.