Osnabrück (ots) - Tabu verliert an Reiz
Auch das unbeschreiblich Schaurige und Willkürliche hat leider seinen Reiz - vor allem, wenn es verboten ist. So werden vor allem Jüngere, ohne "Mein Kampf" aus Erbbeständen im Bücherschrank, weniger am kritisch-kommentierenden Part interessiert sein als am Hitler-Originaltext selbst. Schon allein, um mitreden zu können, wenn die Kampfschrift zum Pausenhofgespräch wird.
Prinzipiell dürfte die Zeit einigermaßen reif sein für McGees Projekt. Doch entscheidend wird sein, wen die Lektüre antrifft: den nur historisch Neugierigen, oder den vermeintlich (politisch) ausweglos Unzufriedenen, der sich braune Heilslehren zusammenklauben will. Der fand bislang auch ohne die nun leicht zugängliche Hitler-Lektüre zu entsprechenden Quellen. Doch das vom Tabu befreite, kenntnisreichere öffentliche Gespräch über dieses Buch wird ihm seine Argumentation schwerer machen, solange demokratische Mechanismen funktionieren
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Auch das unbeschreiblich Schaurige und Willkürliche hat leider seinen Reiz - vor allem, wenn es verboten ist. So werden vor allem Jüngere, ohne "Mein Kampf" aus Erbbeständen im Bücherschrank, weniger am kritisch-kommentierenden Part interessiert sein als am Hitler-Originaltext selbst. Schon allein, um mitreden zu können, wenn die Kampfschrift zum Pausenhofgespräch wird.
Prinzipiell dürfte die Zeit einigermaßen reif sein für McGees Projekt. Doch entscheidend wird sein, wen die Lektüre antrifft: den nur historisch Neugierigen, oder den vermeintlich (politisch) ausweglos Unzufriedenen, der sich braune Heilslehren zusammenklauben will. Der fand bislang auch ohne die nun leicht zugängliche Hitler-Lektüre zu entsprechenden Quellen. Doch das vom Tabu befreite, kenntnisreichere öffentliche Gespräch über dieses Buch wird ihm seine Argumentation schwerer machen, solange demokratische Mechanismen funktionieren
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