Stuttgart (ots) - In den dreistufigen Parlamentswahlen in Ägypten haben die Islamisten eine noch größere Mehrheit errungen als ursprünglich erwartet. Folgt auf den so hoffnungsfroh begonnenen "arabischen Frühling" unweigerlich ein düsterer "arabischer Winter"? Das muss nicht so sein. Hauptgrund für die Popularität der Islamisten ist, dass sie ihren vielen armen Landsleuten mit Wohltätigkeit aushalfen, wo das alte Regime erbärmlich versagt hatte. Und sie stehen im Ruf, dass sie Probleme lösen können. Eine immer schlechtere Wirtschaftslage untergräbt freilich das Demokratie-Experiment am Nil. Vor allem die vielen jungen Leute fordern neben politischer Mitsprache Bildung und Jobs. Ägypten braucht dringend Reformen, wenn es privates Unternehmertum fördern und Auslandsinvestitionen anziehen will. Dass die Muslimbrüder mit anderen Parteien einen wirtschaftspolitischen Konsens anpeilen, klingt ermutigend. Denn sollte sich keine Verbesserung der Lebensverhältnisse abzeichnen, wird bei der neuen Parlamentsmehrheit die Versuchung größer, mit islamistischer Symbolpolitik von ihrem Versagen abzulenken.
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