Deutsche Post will trotz De-Mail an Epost-Brief festhalten

Die Deutsche Post will trotz ihres Einknickens im Streit um den Standard bei der sicheren Email-Kommunikation mit Behörden an ihrem Epost-Brief festhalten. "Das Produkt ist erfolgreich und bietet genau das, was der Markt braucht", sagte der für die Briefsparte zuständige Vorstand Jürgen Gerdes am Donnerstag bei der Bilanz-Pressekonferenz des Konzerns in Bonn. Bislang setzte die Post nur auf ihr 2010 gestartetes Modell des Epost-Briefes. Sie hatte gehofft, dass ihre Entwicklung auch zum Standard für die Behörden-Kommunikation werden könnte.

Bis Jahresende will die Post nun auch den Konkurrenzstandard De-Mail anbieten, den Behörden für ihre Kommunikation verlangen. Damit reagiert sie auf entsprechende Konkurrenzangebote von Deutscher Telekom und United Internet . Gerdes äußerte erneut seine Enttäuschung, dass sich die Post mit ihrer Entwicklung nicht beim Gesetzgeber durchsetzen konnte. Er betonte, der Epost-Brief biete mehr als der gesetzlich festgeschrieben De-Mail-Standard. Er nannte etwa die Zustellung im Ausland. Zudem sei die Post-Entwicklung sicherer, da Nutzer keine Pseudonyme verwenden dürften.

Nach dem Einschwenken der Post auf den De-Mail-Standard war bereits spekuliert worden, der Konzern könne seine eigene Entwicklung aufgeben. Für Unternehmen wird es aufwendiger, wenn sie für die sichere elektronische Kommunikation mehrere Dienste benötigen. Gerdes erklärte, die Post werde wie geplant am Ausbau ihres Produkts festhalten. Demnächst will das Unternehmen etwa sichere Überweisungen und ein Epost-Identverfahren anbieten. Konkrete Zahlen zum Erfolg des Epost-Briefes wie Kunden und Umsatz nennt die Post nicht. Das sei Geschäftsgeheimnis./enl/wiz

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AXC0135 2012-03-08/12:02