Leutkirch (ots) - Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel, SPD-Parteivorsitzender Sigmar Gabriel, Bundespräsident Joachim Gauck und zahlreiche andere Politiker klare Worte gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch finden, war erhofft, war erwartet worden. Dass nun sogar Bayern-München-Präsident Uli Hoeneß an den Uefa-Boss Michel Platini appelliert, klare Worte gegen das autoritäre EM-Gastgeber-Regime zu finden, ist neu. "Ich hoffe sehr, dass Michel Platini an den richtigen Stellen deutlich seine Meinung äußert", sagte Hoeneß dem "Spiegel" und forderte die deutschen Nationalspieler auf, ihre Solidarität mit ukrainischen Regimekritikern öffentlich zu bekunden. "Sie würden damit Größe zeigen. Ich traue den Spielern zu, dass sie klug genug sind, sich eine Meinung zu bilden. Ich hätte Respekt vor jedem Spieler, der öffentlich Stellung zu diesem Thema bezieht."
Neue Töne, ungewohnte Töne seitens der Richtliniengeber des deutschen Fußballs. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zeigte zwar stets ein Herz für Minderheiten (Ausgegrenzte, Schwule), doch wenn es hart auf hart ging, schwieg der erste Mann des deutschen Fußballs. Sein Nachfolger Wolfgang Niersbach ist aus anderem Holze geschnitzt - konfliktbereit wie Münchens Präsident übrigens sowieso. Der alte Weg mag bequemer gewesen sein. Der neue Pfad ist ehrlicher - und menschlicher.
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