Berlin/Brüssel (pts002/27.05.2012/17:15) - Europäische Steuerzahler
subventionieren den motorisierten Straßenverkehr mit jährlich 474 Milliarden
Euro. In einer am Wochenende in Brüssel vorgestellten Studie renommierter
Forschungsinstitute werden die externen Kosten des Verkehrs für alle
Verkehrsträger mit insgesamt 510 Milliarden Euro beziffert, 93 Prozent entfallen
dabei auf den motorisierten Straßenverkehr. Der Löwenanteil dieser Kosten
entsteht durch Unfälle, Lärm, Luftverschmutzung und den Klimawandel. Diese
Folgekosten des Verkehrs gehen jedoch nicht zu Lasten der Verursacher, sondern
werden über Steuern und Krankenkassenbeiträge weitergegeben sowie kommenden
Generationen aufgebürdet.
"Wir brauchen endlich mehr Kostenwahrheit im Verkehr", forderte Dirk Flege,
Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Sonntag in Berlin. "Es kann nicht
sein, dass sich ausgerechnet die Verkehrsträger mit der schlechtesten Ökobilanz
und den höchsten Folgekosten von der Allgemeinheit subventionieren lassen." Laut
der vom Karlsruher Fraunhofer Institut ISI, der Schweizer Forschungseinrichtung
INFRAS und dem niederländischen Institut CE Delft erstellten Studie verursacht
der Schienenverkehr lediglich 2 Prozent der gesamten externen Kosten, während
der deutlich weniger genutzte Flugverkehr für 4 Prozent der Gesamtkosten in
Europa steht.
"Im ersten Schritt muss Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer die Lkw-Maut in
Deutschland anheben und einen Teil der externen Kosten des Straßengüterverkehrs
den Verursachern anlasten", forderte Flege. Dies sei seit dem vergangenen Jahr
europarechtlich zulässig, werde aber von der Bundesregierung bislang "vehement
abgelehnt". Die vom Bundesverkehrsministerium aktuell auf die Tagesordnung
gehievte Pkw-Papiervignette nach Schweizer und Österreicher Vorbild lehnte der
Allianz pro Schiene-Geschäftsführer ab. "Umwelt- und sozialpolitisch ist es viel
intelligenter, die Lkw-Maut auszuweiten als eine Pkw-Maut einzuführen", sagte
Flege.
Bereits 2007 hatte die Allianz pro Schiene eine INFRAS-Studie vorgestellt,
wonach in Deutschland jährlich 80,4 Milliarden Euro externer Kosten durch den
Verkehr entstehen, davon 77 Milliarden Euro im Straßenverkehr. In ihrer Studie
berücksichtigten die Wissenschaftler die tatsächliche Nutzung der einzelnen
Verkehrsmittel und kamen zu dem Ergebnis, dass Güterbahnen lediglich ein Viertel
der Kosten verursachen, die für den gleichen Gütertransport auf der Straße
anfallen. Die aktuelle Studie bestätigt diese Ergebnisse auch auf EU-Ebene: Pro
transportierter Tonne fallen im Lkw 4,3mal mehr externe Kosten an als beim
Güterzug. Neu ist, dass EU-weit das Binnenschiff nicht mehr besser abschneidet
als die Güterbahn. Transportiert man 1.000 Tonnen einen Kilometer weit mit dem
Binnenschiff, werden 11,2 Euro Folgekosten auf die Gesellschaft abgewälzt, bei
der Güterbahn 7,9 Euro und beim Transport mit schweren Lkw 34 Euro.
Den Link zu der aktuellen Studie (Langfassung und Kurzfassung) finden Sie auf
http://www.allianz-pro-schiene.de/
(Ende)
Aussender: Allianz pro Schiene e.V.
Ansprechpartner: Dr. Barbara Mauersberg
Tel.: +49 (30) 24 62 599-0
E-Mail: barbara.mauersberg@allianz-pro-schiene.de
Website: www.allianz-pro-schiene.de
Quelle: http://www.pressetext.com/news/20120527002
© pressetext Nachrichtenagentur GmbH http://www.pressetext.com - Die
inhaltliche Verantwortung für redaktionelle Meldungen (pte) liegt bei
pressetext, für Pressemitteilungen (pts) beim jeweiligen Aussender. Weitere
Informationen erhalten Sie bei unserem Redaktionsservice unter
info@pressetext.com oder Tel. +43-1-81140-300. (END) Dow Jones NewswiresMay 27, 2012 11:15 ET (15:15 GMT)
subventionieren den motorisierten Straßenverkehr mit jährlich 474 Milliarden
Euro. In einer am Wochenende in Brüssel vorgestellten Studie renommierter
Forschungsinstitute werden die externen Kosten des Verkehrs für alle
Verkehrsträger mit insgesamt 510 Milliarden Euro beziffert, 93 Prozent entfallen
dabei auf den motorisierten Straßenverkehr. Der Löwenanteil dieser Kosten
entsteht durch Unfälle, Lärm, Luftverschmutzung und den Klimawandel. Diese
Folgekosten des Verkehrs gehen jedoch nicht zu Lasten der Verursacher, sondern
werden über Steuern und Krankenkassenbeiträge weitergegeben sowie kommenden
Generationen aufgebürdet.
"Wir brauchen endlich mehr Kostenwahrheit im Verkehr", forderte Dirk Flege,
Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Sonntag in Berlin. "Es kann nicht
sein, dass sich ausgerechnet die Verkehrsträger mit der schlechtesten Ökobilanz
und den höchsten Folgekosten von der Allgemeinheit subventionieren lassen." Laut
der vom Karlsruher Fraunhofer Institut ISI, der Schweizer Forschungseinrichtung
INFRAS und dem niederländischen Institut CE Delft erstellten Studie verursacht
der Schienenverkehr lediglich 2 Prozent der gesamten externen Kosten, während
der deutlich weniger genutzte Flugverkehr für 4 Prozent der Gesamtkosten in
Europa steht.
"Im ersten Schritt muss Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer die Lkw-Maut in
Deutschland anheben und einen Teil der externen Kosten des Straßengüterverkehrs
den Verursachern anlasten", forderte Flege. Dies sei seit dem vergangenen Jahr
europarechtlich zulässig, werde aber von der Bundesregierung bislang "vehement
abgelehnt". Die vom Bundesverkehrsministerium aktuell auf die Tagesordnung
gehievte Pkw-Papiervignette nach Schweizer und Österreicher Vorbild lehnte der
Allianz pro Schiene-Geschäftsführer ab. "Umwelt- und sozialpolitisch ist es viel
intelligenter, die Lkw-Maut auszuweiten als eine Pkw-Maut einzuführen", sagte
Flege.
Bereits 2007 hatte die Allianz pro Schiene eine INFRAS-Studie vorgestellt,
wonach in Deutschland jährlich 80,4 Milliarden Euro externer Kosten durch den
Verkehr entstehen, davon 77 Milliarden Euro im Straßenverkehr. In ihrer Studie
berücksichtigten die Wissenschaftler die tatsächliche Nutzung der einzelnen
Verkehrsmittel und kamen zu dem Ergebnis, dass Güterbahnen lediglich ein Viertel
der Kosten verursachen, die für den gleichen Gütertransport auf der Straße
anfallen. Die aktuelle Studie bestätigt diese Ergebnisse auch auf EU-Ebene: Pro
transportierter Tonne fallen im Lkw 4,3mal mehr externe Kosten an als beim
Güterzug. Neu ist, dass EU-weit das Binnenschiff nicht mehr besser abschneidet
als die Güterbahn. Transportiert man 1.000 Tonnen einen Kilometer weit mit dem
Binnenschiff, werden 11,2 Euro Folgekosten auf die Gesellschaft abgewälzt, bei
der Güterbahn 7,9 Euro und beim Transport mit schweren Lkw 34 Euro.
Den Link zu der aktuellen Studie (Langfassung und Kurzfassung) finden Sie auf
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Tel.: +49 (30) 24 62 599-0
E-Mail: barbara.mauersberg@allianz-pro-schiene.de
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