BONN/MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Wacker Chemie AG lehnt Strafzölle für chinesische Solarmodule ab und warnt vor dessen Folgen. "Nach unserer Überzeugung helfen protektionistische Maßnahmen nicht, die heimische Solarindustrie zu schützen, im Gegenteil, sie beeinträchtigen die Zukunftschancen der Photovoltaik", sagte Wacker-Vorstandsvorsitzender Rudolf Staudigl am Dienstag in München.
Der Konzern ist der mit Abstand größte Hersteller in Europa für das in der Photovoltaik benötigte Silizium und exportiert dieses auch nach China. In den USA hatten sich Mitte Mai mehrere Solarhersteller mit einer Beschwerde gegen chinesische Importeure von Solarmodulen durchgesetzt. Das US-Handelsministerium verhängte daraufhin auf die Importe aus China Strafzölle. Auch in Europa wollen Solarhersteller nun gegen chinesische Importe vorgehen.
Die Dumpingbeschwerde der europäischen Solarindustrie gegen die Preispolitik Chinas wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, sagte Solarworld-Sprecher Milan Nitzschke zu Dow Jones. An dem Verfahren seien rund 20 Unternehmen beteiligt.
Für Wacker Chemie birgt das Vorgehen Risiken für alle Unternehmen der Solarbranche. Die Erfahrung zeige, dass Handelsschranken kein geeignetes Mittel seien, um einen offenen und fairen Wettbewerb zu gewährleisten, sagte der Leiter des Münchener Spezialchemiekonzerns. Sanktionen könnten einen Handelskrieg provozieren, der in der Konsequenz für alle im Solargeschäft tätigen Unternehmen von Nachteil sei.
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May 29, 2012 17:12 ET (21:12 GMT)
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