Beim Verkauf des Ökomode-Versands Hessnatur soll es nach den Vorstellungen der Alt-Eigentümer keine Nachverhandlungen mehr geben. Ein Unternehmenssprecher der Primondo Speciality Group (PSG) reagierte am Samstag erstaunt auf die Ankündigung der Mitarbeiter-Genossenschaft hnGeno, auch nach dem Verkauf noch weiter bieten zu wollen. Man sei rechtlich an den Kaufvertrag mit dem Schweizer Investor Capvis gebunden und nehme kein Angebot mehr an, erklärte der Primondo-Mann. "Hessnatur ist verkauft."
Das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von zuletzt 72 Millionen Euro und gut 330 Mitarbeitern stammt aus dem untergegangenen Reich des insolventen Mischkonzerns Arcandor. Der Erlös soll die Betriebsrenten der Karstadt-Quelle-Pensionäre sichern.
Laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau (Samstag) will hnGeno im Verein mit der Deutschen Industrie-Holding ein vollfinanziertes Angebot in der Größenordnung von 28 Millionen Euro abgeben. Bereits im vergangenen Jahr waren bei geringerem operativen Gewinn Kaufpreise von über 30 Millionen Euro kolportiert worden, so dass er nun höher liegen sollte. Die Parteien haben Stillschweigen über den Kaufpreis vereinbart.
Das Geschäft bedarf noch der kartellrechtlichen Zustimmung. Dies sei aber nur eine Formsache, meinte der Sprecher. In vier bis sechs Wochen werde das Geschäft über die Bühne gegangen sein. Capvis hat die Übernahme laut Primondo ausschließlich mit Eigenkapital finanziert und ist an einem langfristigen Engagement interessiert./ceb/DP/zb
AXC0035 2012-06-02/19:55