Karlsruhe (ots) - Es ist unwahrscheinlich, dass der Abschuss des türkischen Militärjets vor der syrischen Küste ein Zufall war. Syrien schickt eine klare Botschaft an die Türkei und an andere westliche Staaten, in denen verstärkt über ein militärisches Eingreifen diskutiert wird. Diese Botschaft heißt: Glaubt bloß nicht, dass eine Militärintervention ein Sonntagsspaziergang wäre. Nun war der türkische Aufklärungsjet zwar erstens unbewaffnet und zweitens nicht darauf vorbereitet, dass die Syrer ohne Vorwarnung schießen würden - die Maschine war also ein leichtes Ziel für die Syrer. Doch der Abschuss zeigt, dass die immer mehr in Bedrängnis geratende syrische Führung bereit ist, mit dem Feuer zu spielen und notfalls auch den regionalen Flächenbrand auszulösen, vor dem Machthaber Assad den Westen schon im vergangenen Jahr warnte. Die Türkei tut gut daran, jetzt ruhig Blut zu bewahren und nicht blindlings zurückzuschlagen. Eine unkontrollierbare Eskalation liegt nicht im Interesse Ankaras und des Westens. Aber die Türken werden die brutale Botschaft der Syrer nicht vergessen und mindestens ihre Hilfe für die Opposition verstärken. Assad ist dem Ende seiner Herrschaft ein Stück näher gekommen.
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