Die Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels hatten die Aktienmärkte zwischenzeitlich in Euphorie versetzt. Dabei konnte beispielsweise der deutsche Leitindex DAX in wenigen Tagen nach dem Gipfel um mehr als 5 Prozent an Wert zulegen. Jedoch bleibt es wie auch im bisherigen Verlauf der Euro-Krise abzuwarten, wie lange die Gipfelbeschlüsse tatsächlich für eine Beruhigung der Märkte sorgen können.
Insgesamt wurden die beschlossenen Maßnahmen augenscheinlich von den Marktteilnehmern positiv aufgenommen. Die Hilfen seitens des EU-Rettungsfonds ESM an reform- und sparwillige Länder ohne zusätzliche Anpassungsprogramme sowie die direkten Kapitalisierungsmaßnahmen für kriselnde Banken bergen offensichtlich die Hoffnung, dass somit die Zinsen für die in Schieflage geratenen Länder wie Spanien oder Italien wieder auf ein erträgliches Maß absinken könnten. Allerdings muss laut den Gipfelbeschlüssen zunächst eine europäische Bankenaufsicht aufgebaut werden, bevor diese Maßnahmen greifen können. Zudem soll der Wachstumspakt in Höhe von 120 Mrd. Euro endlich den Fokus auf das Wirtschaftswachstum lenken, nachdem bisher vor allem die Fiskalpolitik im Vordergrund der Aktionen zur Beilegung der europäischen Krise stand.
Die Entwicklung im DAX dürfte zu einem großen Teil durch den weiteren Verlauf in der Euro-Krise und dem Glauben der Anleger daran, ob die europäische Politik diese beilegen kann, abhängen. Hierbei dürften die Investoren auch mit großer Spannung nach Karlsruhe blicken. Denn entgegen den Wünschen der Bundesregierung, eine schnelle Entscheidung in der Frage des EU-Rettungsschirms ESM zu treffen, ...
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