Rund 10 Prozent konnte das deutsche Leitbarometer seit dem Juni-Tief bei 5.914 Punkten hinzugewinnen und dabei sowohl die 200-Tage-Linie, die obere Begrenzung des März-Abwärtstrendkanals als auch das 6.300er-Widerstandsniveau überbieten. Das charttechnische Umfeld scheint so günstig wie seit sechs Monaten nicht mehr, womit die Wahrscheinlichkeit auf einen tragfähigen Boden steigt. Längst macht hinter vorgehaltener Hand sogar der Begriff "Sommer-Rallye" die Runde. Höchste Zeit also, um die verschiedenen Wenn-Dann-Szenarien einmal durchzuspielen.
1. Der Überraschungseffekt: Wenn die Kurse plötzlich davon laufen
Das Stimmungsbild der privaten Anleger passt mal wieder wie die Faust aufs Auge. Während die meisten Marktteilnehmer zwischen März und Mitte Juni eher zu DAX-Calls griffen, der Markt aber nur den Weg nach unten kannte, werden nun – wo die Kurse wieder steigen – mehrheitlich Puts nachgefragt. Auf Jahressicht ist das Euwax Sentiment (www.boerse-stuttgart.de) Anfang Juli auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar zurückgefallen. Im klassischen Ansatz wird das Orderverhalten der Privatanleger antizyklisch interpretiert. Frei übersetzt heißt das: Wenn alle mit fallenden Kursen rechnen, wird wahrscheinlich genau das Gegenteil passieren. Der Chart spricht dafür, dass dieses Kunststück, also der Ausbruch nach oben, gelingen kann, auch wenn sich der Markt kein schwächeres saisonales Umfeld hätte aussuchen können. Denn rückblickend betrachtet verliert der DAX über die Monate August und September rund 5,5 Prozent an Wert. Im Chart verdichten sich jedoch zunehmend die Indizien, dass sich die ...
Den vollständigen Artikel lesen ...