Der zum Bosch-Konzern gehörende Oldenburger Solarmodulhersteller Aleo Solar ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand fürs erste Halbjahr 2012 ein Verlust von 24,3 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 1,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Halbjahresbericht der Aleo Solar AG hervor. Der Umsatz rutschte um 28,3 Prozent auf 166,4 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund des Preiskampfs auf dem Photovoltaikmarkt senkte das Unternehmen mit seinen 1018 Mitarbeitern die Umsatz- und Ergebniserwartungen fürs Gesamtjahr 2012.
Um die Kapazität von 280 Megawatt (MW) im Stammwerk Prenzlau voll auszulasten, soll bis zum Jahresende das spanische Werk in Santa Maria de Palautordera geschlossen werden. Für die 92 Mitarbeiter würde ein Sozialplan ausgehandelt. Der Vorstandsvorsitzende und Finanzvorstand York zu Putlitz begründete die Entwicklung mit dem Preisverfall nach den Vergütungsabsenkungen. "Das zweite Quartal war in Deutschland von der Unsicherheit über die Ausgestaltung der EEG-Novelle geprägt", sagte er. "Da die Einspeisevergütung rückwirkend zum 1. April 2012 stark gekürzt wurde, fiel die Nachfrage entsprechend gering aus."
In Italien und Griechenland belebte sich zwar das Geschäft im Vergleich zum ersten Quartal und ließ den Auslandsanteil am Umsatz im ersten Halbjahr 2012 auf 58,3 Prozent (49,9 Prozent) hochschnellen. In der zweiten Jahreshälfte rechnet das Unternehmen aber mit einem erneut anziehenden Geschäft in Deutschland, wo weiter attraktive Renditen zu erzielen seien. International werde die Nachfrage wegen der starken Vergütungskürzungen jedoch verhalten ausfallen. Die Bilanz von Aleo Solar spiegelt die Entwicklung der kriselnden heimischen Solarbranche wider, die unter Förderkürzungen in Deutschland und der Billigkonkurrenz aus Fernost leidet./rek/DP/wiz
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AXC0149 2012-08-02/12:15